Und wieder das Thema Inflation! Die deutschen Importpreise waren bereits in den letzten Monaten kräftig angestiegen. Im Vormonat waren wir noch bei +12,9 Prozent. Heute hat das Statistische Bundesamt für den Monat Juli Importpreise vermeldet, die im Jahresvergleich um 15 Prozent ansteigen. Eine höhere Vorjahresveränderung hatte es zuletzt im September 1981 im Rahmen der zweiten Ölpreiskrise gegeben mit +17,4 Prozent. Jetzt im Juli ist es im Monatsvergleich zu Juni alleine schon ein Plus von 2,2 Prozent!
Vor allem Importpreise für Energie liefern den Schub
Ohne Berücksichtigung aller Energiepreise waren die Importpreise im Juli 2021 „nur“ um 8,9 Prozent höher als im Juli 2020. Energieeinfuhren waren im Juli 2021 im Jahresvergleich um 89,6 Prozent teurer. Dieser Anstieg begründet sich durch das außerordentlich niedrige Preisniveau des Vergleichsmonats (Basiseffekt). Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatten im Juli 2021 Erdgas mit einem Plus von 170,5 Prozent und Erdöl mit einem Plus von 68,9 Prozent.
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Auch massive Preissteigerungen bei Importen von anderen Rohstoffen
Die Importpreise für Vorleistungsgüter stiegen im Juli 2021 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 19,2 Prozent. Es verteuerten sich vor allem Eisenerze (+108,7 Prozent), gesägtes und gehobeltes Holz (57,4 Prozent), Furnier-, Sperrholz-, Holzfaser- und Holzspanplatten (+52,2 Prozent), Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (+52,0 Prozent), Kunststoffe in Primärformen (+42,1 Prozent) sowie Nicht-Eisen-Metallerze (+38,1 Prozent). Man sieht: Die Inflation ist vorhanden, nur noch nicht in den Verbraucherpreisen, über die per Definition Inflation erkennbar wird.
Die Importpreise für Investitionsgüter lagen im Juli 2021 um 1,5 Prozent über denen von Juli 2020. Während unter anderem Notebooks (+6,4 Prozent) sowie Kraftwagen und Kraftwagenteile (+2,2 Prozent) teurer waren, wurden Speichereinheiten und andere Datenspeicher (-3,7 Prozent) zu niedrigeren Preisen importiert. Verbrauchsgüter waren binnen Jahresfrist 2,5 Prozent, Gebrauchsgüter 1,7 Prozent teurer. Die Importpreise für landwirtschaftliche Güter lagen 10,3 Prozent über denen von Juli 2020. Während sich insbesondere Naturkautschuk (+47,8 Prozent), Rohkaffee (+33,8 Prozent) und Getreide (+17,8 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat stark verteuerten, wurden insbesondere lebende Schweine nach wie vor zu niedrigeren Preisen importier (-14,0 Prozent).
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