Europa

Importpreise steigen weiter deutlich an – aber der Ölpreis bremst

Die deutschen Importpreise steigen im November gegenüber November 2017 um 3,1% an. Das ist auch im Sinne der Verbraucherpreise (Inflation) weiterhin ein kräftiger Zuwachs, aber eine etwas gebremste Wachstumsrate gegenüber den letzten fünf Monaten, wo das Wachstum jedes Mal über 4% lag. Als Grund kann man den zuletzt stark gefallenen Ölpreis ansehen. Dessen Anteil an den Importpreisen kann man im ersten Chart gut sehen – die obere Linie macht einen scharfen Knick nach unten, und zieht damit den Schnitt nach leicht runter.

Importpreise

Hier weitere Details vom Statistischen Bundesamt:

Der Anstieg der Importpreise gegenüber dem Vorjahr war vor allem durch die Entwicklung der Einfuhrpreise für Energie beeinflusst. Energieeinfuhren waren im November 2018 um 19,3 % teurer als im November 2017 (-7,7 % gegenüber Oktober 2018). Gegenüber November 2017 verteuerten sich insbesondere elektrischer Strom (+44,2 %) und Erdgas (+34,9 %). Während elektrischer Strom (+7,7 %) und Erdgas (+1,3 %) auch gegenüber dem Vormonat teurer wurden, verbilligten sich die anderen Energieträger im Vergleich zu Oktober 2018 teilweise deutlich (Erdöl: -13,9 %, Mineralölerzeugnisse: -10,4 %). Der Einfuhrpreisindex ohne Energie war im November 2018 um 1,1 % höher als im November 2017 (+0,1 % gegenüber Oktober 2018). Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Einfuhrpreisindex um 2,3 % über dem Stand des Vorjahres (+0,1 % gegenüber Oktober 2018).

Die Preise für importierte Vorleistungsgüter (Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden) erhöhten sich im November 2018 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,5 %. Gegenüber dem Vormonat veränderten sich die Preise nicht. Im Vergleich zu November 2017 verteuerten sich unter anderem Holz- und Zellstoff (+17,5 %) sowie Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (+6,5 %). Dagegen lagen die Preise für Rohkupfer unter dem Niveau des Vorjahresmonats (-6,0 %).

Die Preise für importierte Investitionsgüter blieben im November 2018 gegenüber dem Vorjahresmonat und gegenüber dem Vormonat jeweils unverändert. Während Maschinen (+1,1 %) und Kraftwagen (+0,9 %) teurer waren, wurden insbesondere Smartphones (-12,0 %) sowie Speichereinheiten und andere Datenspeicher (-10,1 %) zu niedrigeren Preisen als im November 2017 importiert.

Die Einfuhrpreise für Konsumgüter (Gebrauchs- und Verbrauchsgüter) lagen im Durchschnitt um 0,4 % über dem Stand des Vorjahresmonats (+0,1 % gegenüber dem Vormonat). Verbrauchsgüter waren im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 % teurer. Die Importpreise für Gebrauchsgüter stiegen im Durchschnitt um 0,2 %.

Importierte landwirtschaftliche Güter waren im Durchschnitt um 0,8 % billiger als im November 2017 (+0,4 % gegenüber dem Vormonat). Während sich unter anderem Naturkautschuk (-12,9 %) und Rohkaffee (-9,6 %) stark verbilligten, wurden insbesondere Getreide (+9,8 %) sowie Blatt- und Stängelgemüse (+9,2 %) zu höheren Preisen importiert.



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