Europa

Importpreise treiben mit +2,7% die Inflation in Deutschland weiter an – Fruchtsäfte +23,5%, Kakao -20%

Die Importpreise in Deutschland steigen im November im Jahresvergleich um 2,7%. In den beiden Vormonaten lagen die Zuwächse bei 2,6% und 3,0%. Die offizielle Inflationsrate...

FMW-Redaktion

Die Importpreise in Deutschland steigen im November im Jahresvergleich um 2,7%. In den beiden Vormonaten lagen die Zuwächse bei 2,6% und 3,0%. Die offizielle Inflationsrate (Verbraucherpreise), die noch knapp unter 2,0% liegt, erhält damit stetig weiter Unterstützung durch ihre vorlaufenden Indikatoren (Importpreise, Großhandelspreise und Erzeugerpreise). Alle pushen pushen das Ende der Preiskette immer weiter.

Von daher dürften die Verbraucherpreise in Deutschland in den nächsten Monaten weiter steigen. Wie einige wenige Experten es schon jüngst ausgedrückt haben: Die Zinsen der EZB sind für Deutschland viel zu niedrig! Wir bräuchten hierzulande eigentlich einen eigenen Zinssatz, weil die Preisentwicklung ganz anders läuft als in einigen anderen Ländern der Eurozone!

Weitere Details vom Statistischen Bundesamt im Wortlaut:

Der Anstieg der Importpreise gegenüber dem Vorjahr war vor allem durch die Entwicklung der Einfuhrpreise für Energie beeinflusst. Energieeinfuhren waren im November 2017 um 17,3 % teurer als im November 2016. Während rohes Erdöl (+ 27,0 %), Mineralölerzeugnisse (+ 19,8 %), Steinkohle (+ 9,8 %) und Erdgas (+ 5,0 %) im Vorjahresvergleich teurer waren, lagen die Preise für importierten Strom unter dem Niveau des Vorjahres (– 2,1 %). Gegenüber Oktober 2017 verteuerte sich elektrischer Strom aber erheblich (+ 25,1 %).

Der Einfuhrpreisindex ohne Energie war im November 2017 um 1,1 % höher als im November 2016 (+ 0,1 % gegenüber dem Oktober 2017). Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Einfuhrpreisindex um 1,2 % über dem Stand des Vorjahres (+ 0,2 % gegenüber Oktober 2017).

Importierte Vorleistungsgüter (Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden), waren im November 2017 um 3,8 % teurer als im November 2016. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Preise um 0,2 %. Im Vergleich zu November 2016 verteuerten sich insbesondere Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (+ 16,8 %) sowie Nicht-Eisen-Metalle und Halbzeug daraus (+ 8,4 %). Auch die Preise für Rohstoffe wie importierte Eisenerze (+ 15,3 %), Nicht-Eisen-Metallerze (+ 14,2 %) sowie Holz- und Zellstoff (+ 12,3 %) lagen deutlich über denen des Vorjahres, ebenso wie für chemische Grundstoffe (+ 6,7 %). Dagegen sanken unter anderem die Preise für elektronische Bauelemente (– 4,7 %).

Und was wurde billiger? Hier im Wortlaut:

Die Preise für importierte Gebrauchsgüter (langlebige Konsumgüter) sanken gegenüber dem Vorjahr um 1,6 %. Gegenüber dem Vormonat veränderten sie sich im Durchschnitt nicht.

Importierte landwirtschaftliche Güter waren gegenüber November 2016 um 3,4 % billiger (– 0,1 % gegenüber dem Vormonat). Während sich Rohkakao (– 25,2 %) und Rohkaffee (– 19,1 %) stark verbilligten, wurden insbesondere lebende Tiere und Erzeugnisse tierischen Ursprungs zu höheren Preisen importiert (+ 9,0 %).

Eingeführte Investitionsgüter verbilligten sich um 0,7 % gegenüber November 2016 (+ 0,1 % gegenüber Oktober 2017). Insbesondere Geräte und Einrichtungen der Telekommunikationstechnik wurden gegenüber November 2016 billiger importiert (– 4,7 %), darunter Smartphones mit einem Preisrückgang von 12,4 %.



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