So kann Statistik den Betrachter durcheinander bringen. Gestern noch berichteten wir über die seit zwei Monaten deutlich rückläufigen Auftragseingänge in der deutschen Industrie. Es ging um ein Minus von 2,2% und 1,8% in den letzten beiden Monaten – dies deutet darauf hin, dass vielleicht in einem halben Jahr die Umsätze sinken werden, weil es ja einige Zeit dauert, bis aus Aufträgen produzierte Waren werden.
Und heute früh kommen nun Daten zur Produktion im Produzierenden Gewerbe auf den Tisch. Sie hat in den letzten beiden Monaten um 0,8% und 0,2% zugelegt. Das hört sich doch gut an. Und in der Tat, das ist auch völlig in Ordnung. Nur handelt die Börse immer die Zukunft, und vom Ist-Zustand kann man sich schon morgen nichts mehr kaufen! Es ist immer deutlich wichtiger, wie die Zukunftsaussichten aussehen. Und da muss man sagen, dass die im vorigen Absatz erwähnten Auftragseingänge deutlich wichtiger sind.
Und hier haben wir nun mal deutliche Negativ-Zeichen! Der folgende Chart zeigt noch den schönen und intakten Aufwärtstrend bei den aktuellen Umsätzen – während der Chart für die Auftragseingänge schon deutlich schwächer aussieht (zweiter Chart). Gut, es handelt sich laut Statistik nicht zu 100% exakt um die selben Wirtschaftsbereiche – aber sie überlappen sich doch zu großen Teilen, so dass man von einer deutlich schwächeren Aussicht für die kommenden Monate sprechen kann.
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