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Industriemetalle: Die große Rallye läuft – Zeit für eine Korrektur?

Metall-Skulptur

Industriemetalle laufen wie geschnitten Brot. Die Logik ist einfach. Nach der Coronakrise wird weltweit die Nachfrage nach Industrie- und Gebrauchsgütern kräftig ansteigen dank vieler Nachholeffekte. Von daher werden Produzenten von Verbrauchsgütern in großem Umfang Industriemetalle benötigen. Soweit das einfache und nachvollziehbare Szenario. Aber wenn man sich mal anschaut, wie sich die Preise für Platin, Kupfer, Nickel und Aluminium in den letzten Monaten entwickelt haben, dann hat das schon nichts mehr mit einem gesunden Preisanstieg zu tun?

Vorsicht bei Mega-Hausse der Industriemetalle

Die Industriemetalle befinden sich seit Monaten in einer Mega-Hausse – und man darf sich schon längst fragen, wann der große Knall nach unten kommt. Natürlich ist es schwer mitten in einer Hausse zu sagen, dass genau jetzt mal Zeit für eine Korrektur wäre. Weiter steigende Kurse bringen dann die „Kritiker“ schnell zum Verstummen. Aber bei diesen enormen Preisanstiegen, da sollte man sich mal anhand des gesunden Menschenverstands fragen, wie lange es noch so weitergehen kann.

Kupfer

Eines der Industriemetalle, die derzeit im Hype mit laufen, ist Kupfer. Im Chart sehen wir den Kursverlauf der letzten fünf Jahre. Im COMEX-Preis notierte Kupfer im Februar 2020 kurz vor Ausbruch der Coronakrise bei 2,60 Dollar, fiel dann schnell im Tief bis auf 2,17 Dollar. Aber dann. Seit März 2020 bis heute haussiert Kupfer und nähert sich der Preisverdopplung mit aktuell 3,98 Dollar. Man hat jetzt den höchsten Stand seit 2011 erreicht. Ist das nicht wirklich langsam eine exzessive Übertreibung, die mal korrigiert gehört? Denn eine massive Konjunkturerholung nach der Coronakrise und somit mehr Nachfrage für Industriemetalle einzupreisen – über diesen Punkt ist man ja nun schon längst hinaus?

Chart zeigt Kursverlauf bei Kupfer seit fünf Jahren

Platin

Eines der derzeit auch viel beachteten Industriemetalle ist Platin. Auch hier läuft die Hausse. Der Chart zeigt ebenfalls den Kursverlauf der letzten fünf Jahre. Seit November 2020 geht es so richtig steil bergauf von 900 Dollar auf aktuell 1.286 Dollar. Lag man kurz vor Ausbruch der Coronakrise im Februar 2020 noch bei um die 1.000 Dollar, könnte man jetzt wie bei Kupfer auch die Frage stellen, ob es langsam mal gut ist (hier ein Analystenkommentar zu Platin, wo konkret von einer Kursübertreibung gesprochen wird).

Kursverlauf bei Platin seit fünf Jahren

Aluminium

Auch Aluminium ist eines der interessanten Industriemetalle, das gerade haussiert. Auch hier der Fünfjahreschart. Im Februar 2020 noch bei 1.686 Dollar, dann kurz darauf im Tief bei 1.477 Dollar, steigt Aluminium seitdem bis heute auf 2.153 Dollar. Das ist der höchste Stand seit Sommer 2018.

Grafik zeigt Aluminium als eines der wichtigen Industriemetalle seit 5 Jahren

Nickel

Auch Nickel ist in einer Rallye. Von Februar 2020 bis März fiel das Metall von 13.000 auf unter 11.000 Dollar. Seitdem geht es bergauf bis auf aktuell 19.567 Dollar.

Auch eines der begehrten Industriemetalle Nickel steigt kräftig an

Wie gesagt. Die Hausse der Industriemetalle läuft. Jetzt das Ende der Party und eine mögliche Korrektur vorherzusagen, ist unmöglich. Man sollte aber im Hinterkopf behalten, dass die Vor-Corona-Niveaus längst nach oben übertroffen worden sind. Der Rohstoffexperte Daniel Briesemann von der Commerzbank sagt in seinem heutigen Kommentar über Industriemetalle, dass der Preisanstieg stark spekulativ getrieben sei und daher auf wackeligen Beinen stehe.



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1 Kommentar

  1. Sie übertreiben maßlos, was insbesondere den Kursverlauf von Platin angeht. Viele Jahre wurde nur Palladium in den Mittelpunkt gestellt, weil dieses Metall deutlich günstiger als Platin in der Autobranche verwendet wurde.
    Jetzt sind mal gerade 2 Monate vergangen, dass Platin einen Aufholeffekt zeigt, auch weil es hier nicht nur um die Autobranche geht, was die meisten Investoren sehr kurzsichtig sehen, sondern mit der mittelfristigen Fantasie, die ja an den Börsen gespielt wird, auch Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung in der Produktion von grünem Wasserstoff, in der Schiffahrt, Luftfahrt usw. gesetzt werden sollte. Außerdem findet seit Jahresanfang eine deftige Korrektur in den Edelmetallen statt, wozu ich auch Platin zähle. Da sollten einige Fachleute im Industriemetallbereich, mal ein wenig mehr differenzieren, und nicht alles über einen Kamm scheren. Für die Bereiche Kupfer, Öl, Nickel, gebe ich Ihnen recht. Ich erwarte in Zukunft eine differenzierte Recherche und bitte nicht so chaotisch. Danke im voraus!

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