Europa
Industrieproduktion Eurozone: Massive Rezession
Schaut man auf die Daten zur Industrieproduktion in der Eurozone, dann muss man von einer massiven Rezession sprechen. Schon interessant, dass Eurostat (wie wahrscheinlich jetzt auch einige Presseorgane) in erster Linie auf den Monatsvergleich verweist, wo die Industrieproduktion einen Zuwachs von 0,4% hinlegt. Wie toll… nein, wir schauen auf die nach unserer Meinung deutlich sinnvolleren Vergleiche, nämlich auf den aktuellsten Monat August 2019 in Relation zu August 2018.
Und da ist die Industrieproduktion in der Eurozone um 2,8% rückläufig! In den Vormonaten waren es bereits -2,1%, -2,4%, -0,8% usw. Da kann man nicht mehr von einem kurzen Abrutschten in den negativen Bereich sprechen. Die erste Grafik zeigt es sehr gut, dass die Industrie in der Eurozone nun schon seit zehn Monaten deutlich rückläufig ist. Bei der Verzögerungswirkung am Arbeitsmarkt könnte da noch einiges auf die industriellen Volkswirtschaften zukommen. Hier einige Details von Eurostat im Wortlaut:
Im Euroraum sank die Produktion von Verbrauchsgütern im August 2019 gegenüber August 2018 um 2,0%, von Investitionsgütern um 2,9%, von Vorleistungsgütern um 3,1% und von Energie um 3,3%, während die Produktion von Gebrauchsgütern um 0,4% zunahm. In der EU28 sank die Produktion von Verbrauchsgütern um 0,4%, von Vorleistungsgütern um 2,3%, von Investitionsgütern um 2,6% und von Energie um 3,0%, während die Produktion von Gebrauchsgütern um 0,8% zunahm. Von den Mitgliedstaaten, für die Daten vorliegen, verzeichneten die Slowakei (-8,1%), Irland (-6,2%) und Rumänien (-6,1%) die stärksten Rückgänge in der Industrieproduktion. Die größten Zuwächse wurden in Malta (+7,4%), Dänemark (+6,6%) und Finnland (+4,5%) registriert.
source: tradingeconomics.com
Der folgende Chart sieht nur deshalb nicht so schlimm aus, weil er bis ins Jahr 2010 zurückreicht.
Europa
Gastgewerbe: So stark fiel der Umsatz im letzten Jahr

Das Gastgewerbe (Hotels, Restaurants, Catering) ist neben Reisebüros, Fluggesellschaften und anderen wohl mit am Schlimmsten betroffen von der Coronakrise. Heute hat das Statistische Bundesamt eine erste Schätzung veröffentlicht, wie stark die Umsätze im Gastgewerbe im Gesamtjahr 2020 eingebrochen sind. Es ist ein Rückgang von 38 Prozent gegenüber 2019.
Für den Monat November liegen gesicherte Zahlen vor. Dazu drei Vergleiche: Im November 2020 fiel der Umsatz im Gastgewerbe gegenüber Oktober 2020 um 52,3 Prozent. Der Umsatz lag 67,4 Prozent unter dem Niveau vom Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahresmonat November 2019 war der Gastgewerbeumsatz 67,9 Prozent geringer.
Die Grafik ist aufschlussreich. Man sieht den ersten Absturz aus dem Frühjahr, von einem Normalwert bei 105,4 runter auf 26,2 Indexpunkte. dann im Jahresverlauf nach dem ersten Lockdown die Erholung auf 82,8 Punkte im August. Und dann folgt der zweite Absturz bei den Umsätzen im Gastgewerbe ab Oktober, runter auf 34,4 Punkte im November.
Europa
Bruttoinlandsprodukt für 2020: Statistisches Bundesamt präsentiert erste Daten

Laut vor wenigen Minuten vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Daten ist das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland (anhand vorläufiger Berechnungen) im Gesamtjahr 2020 um 5,0 Prozent gesunken. Die deutsche Wirtschaft sei somit nach einer zehnjährigen Wachstumsphase im Corona-Krisenjahr 2020 in eine tiefe Rezession geraten, ähnlich wie zuletzt während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009. Der konjunkturelle Einbruch fiel aber im Jahr 2020 den vorläufigen Berechnungen zufolge insgesamt weniger stark aus als 2009 mit -5,7 Prozent.
Hier einige aktuelle Aussagen der Statistiker im Wortlaut:
Corona-Krise traf Industrie und Dienstleistungsbereiche hart – nur das Baugewerbe legte zu
Die Corona-Pandemie hinterließ im Jahr 2020 deutliche Spuren in nahezu allen Wirtschaftsbereichen. Die Produktion wurde sowohl in den Dienstleistungsbereichen als auch im Produzierenden Gewerbe teilweise massiv eingeschränkt.
Im Produzierenden Gewerbe ohne Bau, das gut ein Viertel der Gesamtwirtschaft ausmacht, ging die preisbereinigte Wirtschaftsleistung gegenüber 2019 um 9,7 % zurück, im Verarbeitenden Gewerbe sogar um 10,4 %. Die Industrie war vor allem in der ersten Jahreshälfte von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen, unter anderem durch die zeitweise gestörten globalen Lieferketten.
Besonders deutlich zeigte sich der konjunkturelle Einbruch in den Dienstleistungsbereichen, die zum Teil so starke Rückgänge wie noch nie verzeichneten. Exemplarisch hierfür steht der zusammengefasste Wirtschaftsbereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe, dessen Wirtschaftsleistung preisbereinigt um 6,3 % niedriger war als 2019. Dabei gab es durchaus gegenläufige Entwicklungen: Der Onlinehandel nahm deutlich zu, während der stationäre Handel zum Teil tief im Minus war. Die starken Einschränkungen in der Beherbergung und Gastronomie führten zu einem historischen Rückgang im Gastgewerbe.
Ein Bereich, der sich in der Krise behaupten konnte, war das Baugewerbe: Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung nahm hier im Vorjahresvergleich sogar um 1,4 % zu.
Massiver Rückgang der in- und ausländischen Nachfrage
Auch auf der Nachfrageseite waren die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich sichtbar. Anders als während der Finanz- und Wirtschaftskrise, als der gesamte Konsum die Wirtschaft stützte, gingen die privaten Konsumausgaben im Jahr 2020 im Vorjahresvergleich preisbereinigt um 6,0 % zurück und damit so stark wie noch nie. Die Konsumausgaben des Staates wirkten dagegen mit einem preisbereinigten Anstieg von 3,4 % auch in der Corona-Krise stabilisierend, wozu unter anderem die Beschaffung von Schutzausrüstungen und Krankenhausleistungen beitrug.
Die Bruttoanlageinvestitionen verzeichneten preisbereinigt mit -3,5 % den deutlichsten Rückgang seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009. Dabei legten die Bauinvestitionen entgegen diesem Trend um 1,5 % zu. In Ausrüstungen – das sind vor allem Investitionen in Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge – wurden im Jahr 2020 dagegen preisbereinigt 12,5 % weniger investiert als im Vorjahr. Die Investitionen in sonstige Anlagen – darunter fallen vor allem Investitionen in Forschung und Entwicklung – fielen ersten Schätzungen zufolge preisbereinigt um 1,1 %.
Die Corona-Pandemie wirkte sich auch auf den Außenhandel massiv aus: Die Exporte und Importe von Waren und Dienstleistungen gingen im Jahr 2020 erstmals seit 2009 zurück, die Exporte preisbereinigt um 9,9 %, die Importe um 8,6 %. Besonders groß war der Rückgang der Dienstleistungsimporte, was vor allem am hohen Anteil des stark rückläufigen Reiseverkehrs lag.
Europa
Industrieproduktion hat Corona-Lücke fast aufgeholt

Die Industrieproduktion in Deutschland (Produktion im Produzierenden Gewerbe) hat die Corona-Lücke fast aufgeholt. Sie ist im November im Vergleich zu Oktober um 0,9 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt heute veröffentlicht hat. Im Jahresvergleich ist es ein Minus von 2,6 Prozent. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie, war die Produktion im November 2020 saison- und kalenderbereinigt noch 3,8 Prozent niedriger. Der Chart, der bis 2012 zurückreicht, zeigt die Industrieproduktion als blaue Linie. Hier sieht man für Februar 2020 einen Indexwert von 102,9 Punkten, und im November von 99.
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Querdenker aus München
14. Oktober 2019 13:46 at 13:46
„…..schon interessant, dass Eurostat….auf den Monatsvergleich verweist, wo die Industrieproduktion einen Zuwachs von 0,4 % hinlegt.“ Jetzt sagen Sie bloss. LOL