Europa

Industrieproduktion in der EU: Das sind die Gewinner und Verlierer seit dem Ende der Finanzkrise

Grob gesagt endete 2009 die Finanzkrise. Gut, in vielen Ländern und Branchen in der EU ging sie niemals zu Ende, aber vor allem in Deutschland ging es ab 2010 wieder aufwärts. Von daher ist es interessant zu...

FMW-Redaktion

Grob gesagt endete 2009 die Finanzkrise. Gut, in vielen Ländern und Branchen in der EU ging sie niemals zu Ende, aber vor allem in Deutschland ging es ab 2010 wieder aufwärts. Von daher ist es interessant zu betrachten, welche Branchen bei der Industrieproduktion in der EU von 2010 bis 2016 an Volumen zulegen konnten, und welche verloren haben. Die EU-Statistikbehörde Eurostat hat diese Grafik ganz frisch veröffentlicht.

Die Ausschläge in diesem 6-Jahresvergleich zeigen schon recht deutlich, wohin die Reise in Europa geht. Autos legen am Stärksten zu mit +29,7%, wovon natürlich Deutschland mit seiner extrem großen Autoindustrie am Stärksten profitiert. Die Pharmabranche wächst mit 23%, die sonstige Industrieproduktion wächst mit 20%, wobei damit laut Eurostat vor allem medizinische Geräte gemeint sind. Elektronik folgt mit +13,7%, Maschinen mit +11%.

Das gesamte Wachstum der EU-Industrieproduktion in diesen sechs Jahren beträgt 5,6% (Durchschnittswert aller Teilbereiche). Am schlimmsten einbrechen tut die Tabakindustrie mit -40,3%, der Kohlebergbau mit -36%, Öl- und Gasförderung mit -30,4% und Kleidung mit -17,1%. Um 13,5% gehen gedruckte Zeitungen und Medienerzeugnisse wie CD´s zurück. Bei den Rückgängen fällt vor allem ins Auge, dass es sich hierbei um Ändeurngen aufgrund gesellschaftlicher und politischer Trends handelt, so möchten wir es mal ausdrücken.

Tabak wird durch Politik und Gesellschaft stark zurückgedrängt. Durch den Klimawandel drängt die Politik immer mehr in den Bereich Erneuerbare Energien, was wiederum die Kohle verdrängt. Der Rückgang bei Öl und Gas mag am niedrigen Ölpreis in diesem langen Vergleichszeitraum von sechs Jahren liegen. Wichtiger hierbei scheint aber wohl zu sein, dass die schottischen wie auch die norwegischen Ölfelder in der Nordsee mit zu den teuersten Fördergebieten gehören, aufgrund von hohen Lohnkosten, aber vor allem aufgrund der Förderung auf See. Auch sind die Felder in der Regel relativ alt.

Bei den Zuwächsen fällt auf: Pharma und medizinische Geräte landen auf Platz 2 und 3 mit kräftigen Steigerungen. Ist dies schon ein deutliches Zeichen der Überalterung der Gesellschaft? Thema Demografiewandel, mehr Nachfrage nach Medizin und medizinischen Geräten durch mehr ältere Menschen…


Zum Vergrößern bitte anklicken. Grafik: Eurostat



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2 Kommentare

  1. Ich vermisse eine Zahl über die Entwicklung der durchschnittlichen Industrieproduktion in den EU-Staaten seit der Finanzkrise 2008. Sollten Sie diese zur hand haben,bitte ich um Zusendung an meine Email-Adresse.Vielen Dank!
    Michael karpa

  2. Sorrz,habs schon gefunden.
    M.karpa

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