Europa

Industrieproduktion legt zu – Aussichten aber gedämpft

Metallerzeugung in der Industrie

Die Industrieproduktion in Deutschland hat im September im Monatsvergleich um 1,6 Prozent zugelegt, so sagt es heute früh das Statistische Bundesamt. Im Jahresvergleich liegt sie immer noch mit 7,3 Prozent im Minus. Die Grafik, die bis zum Jahr 2012 zurückreicht, zeigt gut den Absturz seit Februar verursacht durch die Coronakrise, und die dann folgende Erholung. Bis jetzt ist es noch keine abgeschlossene V-förmige Erholung, sondern eher ein abgeknicktes V. Dennoch steigt die Industrieproduktion weiter an. Im Vergleich zu Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen, war die Industrieproduktion im September 2020 saison- und kalenderbereinigt noch 8,4 Prozent niedriger.

Chart zeigt Langfristverlauf der deutschen Industrieproduktion

Erwartungen für die Industrieproduktion

Während die staatlichen Statisiker heute früh Daten für die tatsächlich geschehene Industrieproduktion für September vermeldet haben, präsentiert das ifo-Institut heute früh die Produktionserwartungen der deutschen Industrie. Sie fielen im Oktober auf 17,4 Punkte, nach 20,0 im September. Zuvor waren sie monatelang angestiegen. Die Industrie fahre das Tempo etwas herunter. Generell plane jedoch eine Mehrzahl der Branchen ihre Produktion auszuweiten. Inwieweit die aktuellen Lockdown-Maßnahmen auf die Industrie durchschlagen werden, bleibt abzuwarten, so ifo. Im ifo-Chart sehen wir, dass die Erwartungen für die Industrieproduktion die V-förmige Erholung schon längst geschafft und übertroffen haben. Jetzt entsteht oben ein kleiner Abwärtsknick.

Chart zeigt Erwartungen für die Industrieproduktion vom ifo-Institut

Hier weitere Detailaussagen vom ifo-Institut zu den Erwartungen für die Industrieproduktion:

Die Autobauer zum Beispiel erwarten weiter, ihre Produktion ausweiten zu können, aber etwas weniger stark. Der Indikator sank auf 41 Punkte, nach 52 Punkten im September. Bei den Herstellern von Computern, von Gummi- und Kunststoffwaren und von Papier und Pappe haben sich dagegen die Erwartungen aufgehellt. Der Indikator stieg hier jeweils leicht auf 23 Punkte. Auch die Hersteller von Möbeln rechnen mit einer weiteren Zunahme ihrer Produktion. Der Indikator stieg von 16 auf 20 Punkte.

Die Erwartungen in der Chemie haben sich etwas eingetrübt. Der Indikator fiel auf 19 Punkte, nach 24 im September. Bei den Herstellern elektrischer Ausrüstungen sank der Indikator auf 16 Punkte. Auch die Hersteller von Metallerzeugnissen blicken weniger optimistisch in die Zukunft. Der Indikator fiel auf 13 Punkte. Die Nahrungsmittelhersteller erwarten nur noch eine geringe Zunahme ihrer Produktion, der Indikator fiel deutlich von 29 auf 9 Punkte.

Die Hersteller von Druckerzeugnissen planen ihre Produktion einzuschränken. Der Indikator fiel von plus 14 auf minus 15 Punkte. Noch pessimistischer sehen die Getränkehersteller ihr künftiges Geschäft. Dort fiel der Ausblick von minus 12 auf minus 41 Punkte.



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