Die Industrieproduktion in Deutschland geht weiter zurück. Wie heutige Daten des Statistischen Bundesamts zeigen, sank die Produktion im Produzierenden Gewerbe im Oktober 2024 gegenüber September 2024 saison- und kalenderbereinigt um 1,0 %. Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich war die Produktion von August 2024 bis Oktober 2024 um 0,4 % niedriger als in den drei Monaten zuvor. Im wichtigen Vergleich zum Vorjahresmonat Oktober 2023 sank die Industrieproduktion im Oktober 2024 um 4,5 %. Der Langzeitvergleich zeigt: Von Oktober 2019 (kurz vor Ausbruch der Coronakrise) bis jetzt sank die Produktion deutlich um 11,82 %.
Industrieproduktion sinkt weiter – Details
Die Gesamtentwicklung im Produzierenden Gewerbe wurde im Oktober 2024 laut Aussage der Statistiker maßgeblich von der Energieerzeugung beeinflusst, die saison- und kalenderbereinigt um 8,9 % zum Vormonat zurückging. Auch der Produktionsrückgang in der Automobilindustrie um 1,9 % wirkte sich negativ aus. Die Industrieproduktion (Produzierendes Gewerbe ohne Energie und Baugewerbe) nahm im Oktober 2024 gegenüber September 2024 saison- und kalenderbereinigt um 0,3 % ab. Die Produktion von Konsumgütern sank um 1,0 % und die Produktion von Investitionsgütern um 0,4 %. Dagegen stieg die Produktion von Vorleistungsgütern um 0,4 %. Außerhalb der Industrie blieb die Bauproduktion auf dem Niveau des Vormonats.
In den energieintensiven Industriezweigen ist die Produktion im Oktober 2024 gegenüber September 2024 saison- und kalenderbereinigt um 0,9 % gesunken. Im Dreimonatsvergleich war die Produktion in den energieintensiven Industriezweigen von August 2024 bis Oktober 2024 um 4,0 % niedriger als in den drei Monaten zuvor. Verglichen mit dem Vorjahresmonat Oktober 2023 war die energieintensive Industrieproduktion im Oktober 2024 kalenderbereinigt um 0,8 % niedriger.
Dr. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, schreibt aktuell:
SCHWACH: Die deutsche Industrieproduktion liegt im Oktober deutlich unter dem Durchschnitt des dritten Quartals. Das ist ein schwacher Einstieg ins vierte Quartal; die deutsche Wirtschaft dürfte im Winterhalbjahr bestenfalls stagnieren. https://t.co/lkdaV4IcoI
— Jörg Krämer (@DrJoergKraemer) December 6, 2024
Rezessionsrisiko in Deutschland steigt nach Einbruch der Industrieproduktion
Die deutsche Industrieproduktion ist im Oktober zurückgegangen und hat damit das letzte Quartal mit einem unerwarteten Rückgang eingeläutet und die Hoffnungen zunichte gemacht, dass der Schlüsselsektor für Europas größte Volkswirtschaft seine Malaise langsam überwinden könnte – so lautet die aktuelle Einordnung von Bloomberg. Weiter wird berichtet: Die Produktion ging im Vergleich zum Vormonat um 1 % zurück, was schlechter ist als jede Prognose in einer Bloomberg-Umfrage, die einen Anstieg um 1 % erwartete. Der Rückgang war hauptsächlich auf die Energieproduktion zurückzuführen, und „auch die Automobilindustrie hatte einen negativen Einfluss“, so das Statistikamt heute.
„Ein Ende der Industrieflaute in Deutschland ist noch nicht in Sicht“, sagte Carsten Brzeski von der ING. “Das ist ein sehr schwacher Start ins vierte Quartal, der das Risiko einer Winterrezession in Deutschland erhöht.“
Die heutigen Daten stehen im Gegensatz zu Zahlen von Anfang dieser Woche, die zeigen, dass die Auftragseingänge in der Industrie im Monat weniger stark zurückgegangen sind als erwartet – und sogar leicht gestiegen sind, ohne Großaufträge, die in der Regel volatil sind. Die Rezession im verarbeitenden Gewerbe belastet die deutsche Wirtschaft, die auf ein zweites Jahr in Folge mit Schrumpfung zusteuert. Bundesbankpräsident Joachim Nagel hat sogar davor gewarnt, dass das Bruttoinlandsprodukt auch im Jahr 2025 schrumpfen könnte, wenn der designierte US-Präsident Donald Trump die von ihm angedrohten Handelszölle auf China und andere Länder einführt.
Während sich der Dienstleistungssektor bis vor kurzem noch gut gehalten und einen Teil der industriellen Schwäche ausgeglichen hatte, zeigten die jüngsten Unternehmensumfragen von S&P Global auch hier eine Verschlechterung.
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Was Bloomberg Economics sagt: „Die überraschend schwachen Zahlen zur Industrieproduktion vom Oktober unterstreichen die anhaltenden Probleme der deutschen Industrie, wobei die Angst vor hohen US-Zöllen nun zu bestehenden Problemen wie der schwachen Nachfrage aus China und den hohen Energiekosten hinzukommt.“
– Martin Ademmer, Wirtschaftswissenschaftler.
Die Industrie steht unter Druck durch externe Faktoren wie den Verlust der russischen Energielieferungen nach der Invasion der Ukraine und die schwache Nachfrage aus China. Im Inland ist der Fachkräftemangel ein Hemmschuh. Aufgrund der schlechten Wirtschaftsaussichten haben einige Unternehmen den Abbau von Tausenden von Arbeitsplätzen angekündigt, insbesondere im Vorzeige-Automobilsektor, was die Sorge vor einer Abwärtsspirale schürt. Etwas Unterstützung könnte von der Europäischen Zentralbank kommen, die die Kreditkosten voraussichtlich nächste Woche und 2025 weiter senken wird.
FMW/Bloomberg/Destatis
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Als ich hier 2019 geschrieben habe, dass wir persönlich in „volle Deckung“ gehen, und uns nach alle Seiten absichern, kam von den üblichen Narren dazu nur Gelächter.
Das die Grüne Sekte aber so gezielt den Niedergang der deutschen Industrien vorantreibt, hätte ich mir nicht vorstellen können. Und es sieht auch so aus, dass es die nächsten Jahre mit Grün/Schwarz so weitergehen wird. Die Niedergang wird sich nun noch beschleunigen.
Aber das ist Demokratie.
Viel Spaß.
Viele Grüße aus Andalusien
Manche sind damals mit Bitcoin „voll in Deckung“ gegangen und lachen heute über die Gold-Anleger. Auch andere Anlageformen haben in der Zeit stark an Wert zugenommen. Sie haben sicherlich nicht unbedingt alles falsch gemacht, aber so überragend ist es dann auch wieder nicht, um es hier zum 2000. Male auszubreiten.
Wenn jemand das beste und sicherste Anlagevehikel mit dem volatilsten vergleicht und noch niemals etwas
von CRV ( Chancen- Risiko- Verhältnis) gehört hat , muss das wohl ein junger ,unerfahrener Jungspund sein. Zudem hat er kürzlich als Blockchain-Versteher die Nichtversteher belächelt.
Die Nullzinsgeneration wird noch viel lernen müssen.