Die Inflation in Deutschland wurde heute mit 7,9 Prozent vermeldet – der höchste Wert seit Beginn der Statistik im Jahr 1963. Immer noch gibt es viele Ökonomen und Analysten, die sinnbildlich gesprochen von einem Berggipfel ausgehen, den man jetzt mal so langsam erreicht hat – und die Preissteigerungen sinken nach und nach wieder. Aber es gibt auch andere Expertenstimmen, die sich nach den heutigen Zahlen mahnend äußern. Der Druck auf die Inflation könne auf lange Sicht hoch bleiben.
Gute Gründe für längerfristig hohe Inflation
Die Experten der Commerzbank haben die heutigen Daten für die Inflation in Deutschland besprochen. Ziehe man die Preistreiber Lebensmittel und Energie ab, verbleibe eine „Kerninflation“ (die sämtliche anderen Gütergruppen abbildet) – sie hat nach Rechnung der CoBa im Mai nur unwesentlich von 3,8 Prozent auf 3,7 Prozent nachgegeben. Die Interpretation der CoBa: Damit bleibt die Kerninflation nach wie vor auf einem recht hohen Niveau. Auch auf absehbare Zeit dürfte der unterliegende Preisdruck kaum nachlassen. Die Unternehmen würden ihre deutlich gestiegenen Kosten für Energie und Vorprodukte zunehmend an ihre Kunden weitergeben. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat diesen Druck noch einmal erhöht.
An dieser Situation dürfte sich laut CoBa so schnell nichts ändern. Der Krieg in der Ukraine dürfte Energie und Nahrungsmittel weiter verteuern. Zusätzlicher Druck für die Inflation komme von den zuletzt eher noch verschärften Lieferengpässen. Solange China an seiner Null-Covid-Strategie festhält und Millionenstädte abriegelt, werde es immer wieder zu Produktionsstilllegungen und einer lahmgelegten Infrastruktur kommen, was die Material- und Lieferengpässe verschärft und die Kosten treibt.
Auch auf längere Sicht würden etliche Gründe für einen hohen Inflationsdruck sprechen. Auch wegen der Pandemie sei in den vergangenen Jahren viel zu viel Liquidität in den Umlauf kommen, was die Inflation laut CoBa noch einige Zeit antreiben wird. Hinzu kommen eher strukturelle Faktoren wie der sinkende Anteil der Arbeitsbevölkerung in vielen Weltregionen, die Kosten des Kampfes gegen den Klimawandel sowie das Stocken der Globalisierung.
Polleit über die Gründe für die hohe Inflation und weiter laufende Kaufkraftentwertung
Dr. Thorsten Polleit, Chevolkswirt bei der Degussa, hat sich heute Nachmittag ebenfalls zur weiter gestiegenen Inflation in Deutschland gemeldet. Leider gebe es nach wie vor keinen Grund für eine Entwarnung auf der Inflationsfront. Zwei Effekte treiben seiner Aussage nach die Inflation in die Höhe. Zum einen wäre da ein negativer Preisschock, der verursacht werde durch Ukraine-Krieg, politisch diktierte Lockdowns und grüne Politik. Zum anderem wäre da noch die enorme Ausweitung der Geldmenge, wofür die EZB gesorgt habe. Es sei zu befürchten, dass die EZB die Inflation nicht entschieden genug verringert. Daher sollten sich Anleger laut Thorsten Polleit darauf einstellen, dass die Inflation sehr hoch bleibt, und dass die drastische Kaufkraftentwertung des Euro weitergeht.
source: tradingeconomics.com
Inflation in Deutschland im Verlauf der letzten 25 Jahre.
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
Der „Kuhhandel“ zwischen Merkel und Macron (V.d. Leyen wird Kommissionspräsidentin, dafür wird Lagarde EZB Chefin) wirft jetzt im negativen Sinne immer heftiger seine „Früchte“ ab. Wie kann man jemanden wie Frau Lagarde an die Spitze der EZB setzen, die wegen einer etwas dubiosen Geschichte in der Vergangenheit rechtskräftig verurteilt wurde und absolut keine Ahnung von Finanzmathematik zu haben scheint. Als Französin hat sie eher das Wohl von Frankreich im Sinn, denn Frankreich hat mit Abstand die höchste Verschuldung über alle Kategorien in Europa und würde unter einem Zinsanstieg massiv leiden. Die Nordländer sind mal wieder die Idioten, die über die aus dem Ruder laufende Inflation am Ende für die finanztechnischen Abenteuer dieser verfehlten Finanzpolitik der EZB die Zeche bezahlen. Herr Fugmann hat hier absolut Recht: Die EZB gehört abgeschafft!
Ich plädiere für eine Petition zur Abschaffung der politisierten EZB !!!
Das Problem wird aber wahrscheinlich sein, dass man überhaupt keine Petition gegen diese nicht demokratisch legitimierte Institution starten kann.
Ich frage mich auch, womit sich die EZB wohl heute beschäftigt????
Obwohl, da Heute der Tag der Diversität ist wird bestimmt schon Schampus in der EZB gereicht unter dem Motto:
Let’s celebrate Diversity !!!!!
Stößchen ;-)