Seit einigen Monaten steigen Erzeugerpreise und Importpreise drastisch an. Denn auf dem Weltmarkt sind die Preise für unzählige wichtige Rohstoffe (Holz, Aluminium, Stahl uvm) extrem stark angestiegen. Doch bislang schlägt sich das noch nicht in den Verbraucherpreisen nieder – also dem, was man offiziell als Inflation bezeichnet. Nur bleibt das auch so? Oder kommt die Inflationswelle mit Verzögerung in die Supermärkte, Baumärkte, Restaurants und Cafes?
Einen Anhaltspunkt für eine möglicherweise weiter steigende Inflation gibt das ifo-Institut. Gemäß heutiger Veröffentlichung von Umfragedaten aus dem Monat Mai wollen immer mehr Unternehmen ihre Preise anheben, und das auch in den Bereichen Dienstleistung und Einzelhandel. Viele Unternehmen würden Preiserhöhungen auf der Beschaffungsseite weitergeben. Zudem gebe es teilweise Nachholeffekte aufgrund früherer Preissenkungen während der Coronakrise. Die folgenden genannten Punkte sind Saldenpunkte, das heißt die Prozentzahl von Unternehmen, die ihre Preise erhöhen wollen, abzüglich jener, die ihre Preise senken wollen.
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Insbesondere im Großhandel stieg die Zahl laut ifo auf 65 Punkte von 54 im April. In der Industrie stieg der Wert auf 37 von 32 Punkten, auf dem Bau auf 32 von 12. Auch im Einzelhandel und bei Dienstleistungsunternehmen ist man von Höchstwerten bei den Preiserwartungen nicht mehr weit entfernt. Im Einzelhandel stieg der Wert auf 36 von 24, bei den Dienstleistern auf 20 von 14. Es gibt laut ifo nur wenige Branchen, wo keine Preiserhöhungen vorgesehen sind.
Die starken Preissteigerungen bei vielen Rohstoffen würden sich laut ifo letztendlich quer durch die gesamte Wirtschaft ziehen. Also, ist es nur eine Frage von Monaten, bis die Inflation in den Supermärkten noch stärker sichtbar wird? Denn wie die Verbraucherpreise für Deutschland, die gerade erst Anfang dieser Woche für den Monat Mai veröffentlicht wurden zeigen, steigen die gesamten Verbraucherpreise zwar um 2,0 Prozent – die Preise für Lebensmittel aber nur um 1,5 Prozent im Jahresvergleich. Noch ist also keine massive Teuerung sichtbar.
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Wir haben hier doch in der Kommentarspalte gelernt, das nur Lohnsteigerungen für Inflation verantwortlich sind, und alles andere nicht existent ist. Vor dem Hintergrund kann ich mir nicht vorstellen, warum das Ifo Institut Recht haben sollte.
Früher hieß es Damoklesschwert – heute heißt es Ketchup-Flasche! ;-)