Die Meldung zur Inflation für Oktober ist da: Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im Oktober um 2,0 gestiegen nach +1,6 % im September, so zeigt es aktuell die Erstmeldung des Statistischen Bundesamts. Für die heutige Meldung lag die Erwartung bei +1,8 %. Die Kernrate (ohne Lebensmittel und Energie) steigt von +2,7 % im September auf +2,9 % im Oktober. Bei den Details sieht man: Die Energiepreise wirken weiterhin deflationär mit -5,5 %, während vor allem die Preise für Dienstleistungen den Schnitt pushen mit jetzt +4,0 % (+3,8 % im September).
Deutsche Bank mit Einordnung
Volkswirt Sebastian Becker von Deutsche Bank Research schreibt aktuell: Die Inflationsrate ist im Oktober deutlich stärker als erwartet angestiegen. Das ist eine handfeste negative Überraschung. Denn trotz der disinflationär wirkenden Konjunktur und der anhaltend negativen Nachrichtenlage hat sich die Kerninflation wieder deutlich erhöht. Größere Sorgen bereitet dabei noch immer die unerwünscht hohe Dienstleistungsinflation.
Der Wiederanstieg der Kerninflation zeigt einmal mehr, dass das Inflationsproblem noch nicht abschließend gelöst ist und weiterhin Geduld gefragt ist. In der kurzen Frist stehen die Zeichen erst einmal auf eine höhere Inflation. Dafür dürften schon allein statistische Basiseffekte sorgen. Nichtsdestotrotz spricht die aktuelle Arbeitsmarktabschwächung dafür, dass die Kernrate im Jahresverlauf 2025 wieder – wenn auch nur langsam – nach unten zeigen dürfte.
Commerzbank: Deutschland: Inflation bleibt hartnäckig
Hier die aktuelle Headline-Aussage der Commerzbank-Ökonomen: Nach zuletzt zwei deutlichen Rückgängen ist die Inflationsrate in Deutschland im Oktober wieder von 1,6% auf 2,0% gestiegen. Zu einem Teil ist dies auf eine höhere Teuerungsrate bei den häufig sehr volatilen Energie- und Nahrungsmittelpreisen zurückzuführen, aber auch die Kernteuerungsrate ohne diese beiden Gütergruppen hat zugelegt. Mit 2,9% liegt sie weiterhin deutlich über dem EZB-Ziel von 2%, und angesichts der weiterhin stark steigenden Lohnkosten wird sie in den kommenden Monaten wohl auch nur langsam fallen.
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