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Inflation USA vs Eurozone: Grundtendenz weiter positiv für Dollar?

FMW-Redaktion

Wie ist die Tendenz von Euro vs Dollar grundsätzlich? Was werden Fed und EZB machen? Ein Ausblick anhand der Inflationsdaten beider Wirtschaftsräume und der aktuellen Fed-Wetten. Die ersten drei Charts stammen von der Fed/St. Louis Fed, danach die Entwicklung für die Eurozone.

Inflation 1

Inflation 2

Inflation 3

Eurozone Inflation
Die Inflation in der Eurozone. Zuletzt -0,2%.

EURUSD langfristig
EURUSD seit 2013.

EURUSD kurzfristig
EURUSD seit August 2015.

Im EURUSD-Langfrist-Chart erkennt man die kräftige Euro-Abwertung in 2014 von 1,40 auf 1,10. Seitdem gibt es aber keine klare Tendenz mehr. In den letzten Monaten, wenn man „das große Ganze“ betrachtet, ist es ein Auf und Ab grob um die 1,10er-Marke herum.

Nachdem zuletzt Mario Draghi vor zwei Wochen verkündete die EZB hätte ihre Munition für weitere Zinssenkungen erst einmal verschossen, kamen jüngst von Notenbankern aus der Eurozone andere Signale, die wieder Raum für weitere Lockerungen lassen. Und das bisherige schrittweise Ausweiten der Lockerungsmaßnahmen durch die EZB zeigt auch, dass es sich um eine Art Lockerungs-Tend handelt. Ein Schritt nach dem anderen.

In den USA gab es drei Anleihekaufprogramme, die aber längst abgeschlossen sind. Die Inflationstrends der Eurozone gehen stramm Richtung Deflation. Die verschiedenen Indikatoren der Fed/St. Louis Fed (siehe oben) deuten insgesamt betrachtet auf einen Anstieg der Inflation hin, der langsam Richtung Ziel bei 2% läuft. Vom Lohnwachstum in den USA rührt dieser Anstieg nicht her, aber sei es drum. Ob diese Inflation auch wirklich reale Inflation für die Verbraucher darstellt, ist zweitrangig.

Für die Richtung von Euro vs. Dollar ist ja nur wichtig, wie Fed und EZB auf ihre offiziell vorliegenden Inflationsdaten reagieren. Die Fed wird soweit zuletzt verkündet noch zwei Mal in 2016 die Zinsen anheben. Jüngste Äußerungen von St. Louis Fed-Chef Bullard lassen aber den Schluss zu, dass man doch deftiger zuschlagen wird, weil man Angst habe „der Zinskurse hinterherzulaufen“. Die Grundtendenz ist also so: die USA erhöhen weiter die Zinsen, die Eurozone senkt weiter bzw. lockert weiter die Geldpolitik. Dies kann nach dem im Juni beginnenden Aufkauf von Unternehmensanleihen sogar zum Aufkauf von Aktien führen.

Das nächste große Ziel für alle Forex-Trader, die auf Fed + EZB schauen, ist der 27. April. Dann findet die nächste Zinsentscheidung der Fed statt. Laut CME Fed Watch Tool sehen die Wetten für eine Zinsanhebung zu den einzelnen Sitzungen momentan wie folgt aus:

April: Trotz Bullard-Aussagen nur 12% pro Zinsanhebung.
Juni: 38%
Juli: 51%
September: 60%
November: 64%
Dezember: 73%
Februar: 75%

Zurück zum Verhältnis Euro vs Dollar. Um in der Sprache der Hedgefondsmanager zu reden, die mit hochkomplexen „Marktmodellen“ hantieren: Die Wahrscheinlichkeit eines stärkeren Dollars in den nächsten Monaten scheint größer zu sein als die Wahrscheinlichkeit eines schwächeren Dollars! Mehr ins Detail gehen können wir leider auch nicht. (fehlende Glaskugel)



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1 Kommentar

  1. Ist es möglich,dass nach dem Studium dieses Artikels einige Ökonomen umschulen müssen?In Amerika kein Lohnwachstum aber Inflation.In Europa eher heftiges Lohnwachstum(zumindest BRD)aber Deflation!Da passt was nicht!,denkt zumindest der „kleine Mann“.Den Bilderbergern der Welt ist das aber keineswegs mysteriös,weil genauso gewollt!Esst wie in spannenden Spionagefilmen.Erst ganz zum Schluss kommt raus wer die Bösen sind!

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