Die Inflation in Großbritannien ist laut heutiger Meldung der staatlichen Statistiker von 3,1 Prozent im September auf 4,2 Prozent im Oktober angestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg auf 3,9 Prozent. Vor allem die Preise für Gas, sonstige Brennstoffe und Strom hat die Verbraucherpreise so enorm ansteigen lassen. Im Chart sehen wir den Verlauf der britischen Inflation in den letzten 25 Jahren. Gerade erst vor genau einem Jahr lag die Inflation auf der Insel mit 0,3 Prozent nur knapp an der Schwelle zur Deflation.
source: tradingeconomics.com
In den USA hat die Federal Reserve aufgrund der hohen Inflation (6,2 Prozent) nun begonnen ihre Geldpolitik zu straffen, in dem sie die Anleihekäufe Schritt für Schritt verringert. Nun erwartet man für nächstes Jahr auch Anhebungen im Leitzins in den USA. Aber für Großbritannien, da könnte es mit dem Leitzins viel schneller gehen. Am 16. Dezember steht die nächste Entscheidung der Bank of England an. Seit Ausbruch der Coronakrise klebt der britische Leitzins bei 0,1 Prozent.
Naeem Aslam, Chief Market Analyst von Avatrade, sieht die Lage in seinem heutigen Kommentar so: Devisenhändler würden wissen, dass es die Bank of England in den Fingern juckt den Leitzins zu erhöhen, und ein heißes Ergebnis an der Inflationsfront bestärke sie nur noch mehr in ihrer derzeitigen geldpolitischen Haltung. Nach einem starken britischen Verbraucherpreisindex stehen die Chancen laut Naeem Aslam recht gut, dass die Bank of England im nächsten Monat die Zinsen anheben wird. Laut dem Analysten Neil Wilson von Markets.com spricht zusammen mit den starken Beschäftigungsdaten von gestern nun alles dafür, dass die Bank of England jetzt handelt und die Zinsen anhebt.
Das britische Pfund hat heute früh gegen den Euro den höchsten Stand seit Februar 2020 erreicht. Denn wenn die Erwartungen für einen in Kürze steigenden Leitzins in Großbritannien auf noch lange bei Null klebende Zinsen in der Eurozone treffen, wertet dies das Pfund auf.
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