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Inflation ist die Autoimmunerkrankung unseres Fiatkreditgeldsystems

Die überschießende Inflation ist bis in die Köpfe der Mächtigen vorgedrungen

Inflation Autoimmunerkrankung

Die überschießende Inflation ist bis in die Köpfe der Mächtigen vorgedrungen: Jamie Dimon wenigstens sieht auf die Weltwirtschaft stürmische Zeiten zukommen. Der CEO der Großbank J.P. Morgan ist der wohl einflussreichste Banker in den USA. Dimon sieht einen Sturm am Horizont aufziehend. Dieser Sturm sei durch schwächeres Wachstum, quantitative tightening und Russlands Krieg in der Ukraine verursacht. Auf einer Konferenz der Alliance-Bernstein-Holding sagte Dimon wörtlich: „It’s a Hurricane! Right now it is sunny! Things are doing fine. Everyone thinks the Fed can handle this. That hurricane is right up there. Down the road. Coming our way.“

Man wisse nur noch nicht, so Dimon, ob es ein normaler Hurricane werde oder ein Supersturm à la „Sandy“. Markus Fugmann von finanzmarktwelt.de berichtete hierüber in einem Marktgeflüster.

Fed-Kritiker Mohamed El-Erian: Inflation außer Kontrolle

„The Fed needs to get inflation under control quickly“, erklärte Mohamed El-Erian. El-Erian ist Präsident des renommierten Queens‘ College in Cambridge und derzeit der maßgebliche Finanzökonom in Großbritannien. Die Fed – so El-Erian gegenüber CNNBC – habe nicht verstanden, dass die Inflation inzwischen merklich an Breite gewonnen habe. Auch habe die Fed zu lange nicht verstanden, dass die Inflation nicht vorübergehend sei. Selbst zu einem Zeitpunkt, als die Inflation in den USA bereits 5 Prozent betragen habe, habe die Fed noch Geld in die Wirtschaft gepumpt.

US-Finanzministerin Janet Yellen spricht von Inflationsbedrohung

US-Finanzministerin Janet Yellen gestand gegenüber CNN: „I was wrong about Inflation Threat! „Inflation is way too high, a big burden on American households“. Die Erklärung von Yellen zeigt, dass die Frontlinien, wie hoch die Inflationsgefahr letztlich einzuschätzen sei, quer durch die politischen Parteien gingen (ähnlich wie in Europa). Die Falken und die Tauben finden sich in beiden Lagern. Allerdings schmilzt der Widerstand gegen höhere Zinsen derzeit wie ein Eisblock unter der Sonne. Das Eingeständnis von Yellen ist nicht hoch genug einzuschätzen und der ehemaligen Präsidentin der Fed (von 2014–2018) hoch anzurechnen. Es zeigt zudem, wie sehr die Fed unter dem Primat der Politik steht.

Inflationswarner Summers: falsche Inflationseinschätzungen

Der vormalige US-Finanzminister Larry Summers sagte in einem Interview, die Inflation sei in der Vergangenheit falsch eingeschätzt worden. Summers wörtlich: „Consensus on inflation last year was wrong!“ Die herkömmlichen Vorhersagemodelle seien falsch und müssten evaluiert werden. Summers Fazit ist auch in Richtung seines Freundes Paul Krugman gemünzt. Der Wirtschaftsnobelpreisträger und Kolumnist der New York Times ist eine Art Pop-Star für die verantwortlichen Akteure in Politik, Medien und Notenbanken. Krugman hatte noch 2021 mehrfach erklärt, er halte Inflation für keine ernsthafte Gefahr.

Inflation auch im Bundestag angekommen: Scholz warnt

Um von der Malaise der eigenen Ukrainepolitik abzulenken, hat Bundeskanzler Olaf Scholz nun die Inflationsbekämpfung für sich entdeckt. In der Bundestagsdebatte vom 1. Juni verkünderte er vor dem Plenum: „Die Preise für Benzin und Diesel, für Lebensmittel und fürs Heizen steigen rasant. Und Millionen Bürgerinnen und Bürger fragen sich jeden Tag: Komme ich hin mit meinem Geld? – Das sind sehr, sehr, sehr gravierende Fragen! Fragen, auf die es in der Tat eine klare Antwort braucht“ Natürlich sei damit das Problem steigender Preise noch nicht gelöst. Denn der Preisanstieg habe eine ganze Reihe von Ursachen: „Der von Russland angezettelte Krieg! (Zwischenrufe der AFD-Fraktion) – Was lachen Sie? – Der von Russland angezettelte Krieg! Er heizt die Energie- und Rohstoffpreise an.“

Inflation auch durch Corona Konjunkturprogramme

Der Kanzler kam anschließend kurz auf die gestörten Lieferketten zu sprechen sowie auf die zahllosen Containerschiffe auf der Reede vor Shanghai. Aber auch die Programme zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie erwähnte der Bundeskanzler. Noch seien – so Scholz – solche Preissteigerungen auf derart einmalige Schocks zurückzuführen: „Aber wir müssen aufpassen… (in Richtung AFD-Fraktion gewendet) Aber wir müssen aufpassen, dass daraus keine dauerhaft zu hohe Inflationsrate wird!“

Die Mahnung von Otmar Issing scheint Scholz erreicht zu haben. Der ehemalige Chefökonomen der EZB hatte in einem langen Interview mit Daniel Stelter sinngemäß erklärt, die EZB habe erst ihre Demut verloren und dann ihre Glaubwürdigkeit.

Gegenwärtige Inflation ist eine Autoimmunerkrankung

Aufschlussreich an den Ausführungen des Bundeskanzlers ist die Tatsache, dass der Kanzler nicht nur das Narrativ der Putinflation bediente. Dass dieses Narrativ gleichwohl zur Zeit medial kräftig verstärkt wird, macht es nicht richtiger. Wie dem einen Riegel vorzuschieben, erklärte Hans-Werner Sinn im Mai ostentativ erklärt, dass die gegenwärtige Inflation mit dem Ukrainekrieg nichts zu tun habe. Das ist richtig. Der Ukrainekrieg zündete nur die zweite Stufe der Inflation. Der Ukrainekrieg ist Auslöser, nicht Ursache. Die Haupursache der überschießenden Inflation, die der untere und mittlere Mittelstand derzeit schmerzlich gegenwärtigt, liegt in der Geldschwemme der EZB und Fed in den zurückliegenden zehn Jahren. Inflation ist immer und überall ein monetäres Phänomen, so Milton Friedman. Denn zur Geldschwemme der EZB kommt verschärfend hinzu die Kreditschöpfung durch die Geschäftsbanken. Die Inflation, die wir derzeit erleben, ist im Grunde eine Autoimmunerkrankung unseres Fiatkreditgeldsystems.



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11 Kommentare

  1. Ich kann es schon nicht mehr hören…Inflation ja/ nein/ ein bisschen…ein Lüftchen/ Hurrican/ Windhose…
    Rezession oder nicht, oder Weltuntergang später….Irgend jemand seiert täglich irgendwas ab und wir nehmen es erstaunt zur Kenntnis.
    Nun zum Artikel über das misratene Geldsystem.
    Das kann ja alles sein, die Hauptursache ist aber eine andere.
    Regelungen, die geschaffen wurden um Stabilität in den Währungen der Europäer (ja da zählen auch der Forint die Krone, der Zloty, Pfund und die anderen Währungen in Europa dazu) zu gewährleisten, werden aufgeweicht oder glatt ignoriert. Die Gründerväter würden sich in Grund und Boden schämen, ob dieser heutigen Versager und geschmierten Fatzgen. Das ist vorsätzlich kriminell und gehört eigentlich vom Volke bestraft. (Sorry, Volk ist ja ein Nazibegriff laut Habeck)
    Der freie Markt wird in eine sozialistische Planwirtschaft gezwungen, um Hirnschisse zu finanzieren.
    Sie alle, wie sie da sind die Entscheider, sagen es uns ja schon, was kommt, um hinterher da stehen zu können mit der Aussage: seht her ich habs euch ja gesagt. Keiner sollte dann überrascht sein.
    Meine Herren und Damen wundern Sie sich bitte nicht, wie lange diese komische sich nicht an wissenschaftliche Kriterien haltende Witschaftsepisode noch so weiter gehen kann. Das Volk ist unglaublich dumm und träge. Machen Sie mit, holen Sie raus was geht, scheißen Sie auf die da unten in der unteren Einkommensliga, die haben es aufgrund Ihrer Dummheit und blinden Gehorsams nicht anders verdient, schließlich wollen Sie einer bessergestellten Kaste angehören. Das ist zwar nicht die sozialistische Lebensweise, aber wer hält sich heute schon an Regeln, nur die Dummen!

    1. Lisa, Sekundarstufe II

      Egal, welches Thema, am Ende mündet immer alles in der sozialistischen Planwirtschaft mit einem dummen, naiven Volk, im alles diktierenden Mainstream, garniert mit etwas Grünen-Bashing und einem Klacks Steuerraub oben drauf.
      Liebe Kreml-Bots und Ex-SED-Mitglieder, wird Euch das Geblubber nicht irgendwann zu langweilig?

  2. Mein kleiner Zabbi-Fluffi aus dem Protest-Osten,
    schlimme Dinge musst du ertragen, als strahlend Wissender deine halb-göttliche Existenz im dumpfen Sumpf von Versagern und geschmierten Fatzken fristen, in Hirnschissen, kurz und gut, in einem unglaublich dummen und trägen Volk.

    Bevor du nun die Vielfalt deiner Mitbürger als unglaublich dumm und träge in eine völkische Tonne schmeißt und ähnlichen missbräuchlichen Verlockungen auf den Leim gehst, wie deine halbgöttlichen Vorfahren im obersten Basislager des antiken Olymp, atme, denke, atme tief, denke weiter, atme tiefer. Werde Mensch, nicht Völk, hetze nicht in Klammern, offenbare uns deine eigenen Weisheiten und Erkenntnisse.

    https://www.robert-habeck.de/texte/blog/zweierlei-volk/

  3. Stephan Liermeroux

    @Markus Fugmann
    Müssen solche primitiven Wutausbrüche wie von @Zabbi wirklich sein? Ist das die Toleranz und Interpretation der FMW-Redaktion zu Meinungsfreiheit und Vielfalt?
    Ich bin dann mal wieder weg, auf weniger toleranten Seiten, mit mehr Fingerspitzengefühl und etwas höherem Niveau.

    1. @Stephan, ich hatte überlegt, den Kommentar zu löschen – und das jetzt nach nochmaligem Lesen auch gemacht, weil ein persönlicher Angriff.
      Viel Spaß bei den weniger toleranten Seiten :)

  4. Pingback: *** MUST-READ *** Aktuelle Meldungen vom 4. Juni 2022 | das-bewegt-die-welt.de

  5. Immer schön löschen was nicht passt. Ihr werdet in der nächsten Zeit live sehen was passiert wenn dem Mainstream weiter vertraut wird und sich alle ducken nach dem Motto mir geht’s doch gut. Das naive „Volk“…oh sorry das darf man ja auch nicht mehr sagen.

    1. Doch, darf man sagen, lieber Rene, vor allem wenn man selber Teil des naiven Volkes ist. Da besteht nämlich schon noch ein kleiner Unterschied zu persönlichen Beleidigungen anderer Kommentatoren, wie sie sich @Zabbi erlaubt hat. Unverschämtheiten von „bezahltem Gesabber, vom Hinwegfegen deinesgleichen, von fehlgeleiteter hohler Nuss.“
      Vielleicht ist das für Sie und Zabbi ein normaler Umgangston gegenüber Leuten, die man gar nicht kennt. Viele andere empfinden das sicher nicht so.

  6. Pingback: ECB verhoogt rente - anders stort de EURO in..! - thealberi

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