Fallen die heutigen Daten zur Inflation in den USA niedriger aus als erwartet? Die Märkte spielen seit vier Tagen diese Annahme – der S&P 500 ist in diesen vier Tagen 200 Punkte gestiegen und inzwischen eher überkauft als überverkauft. Inzwischen herrscht bereits wieder FOMO – die Angst, die Rally zu verpassen: im Optionsbereich sehen wir derzeit extrem viele Call-Käufe. Ist der Short Squeeze nun vorbei? Die Stimmung war extrem pessimistisch, viele Player waren stark abgesichert und haben inzwischen ihre Positionen eingedeckt. Daher ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass selbst wenn die US-Daten zur Inflation niedriger ausfallen sollten, das gute alte Prinzip an der Börse greifen wird: „Buy the rumor, sell the fact“..
Hinweise aus Video:
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Die FED hat zwar versprochen ihre Bilanz wirkungsvoll zu reduzieren, ist davon,abgesehen von einigen homöopathischen Dosen ,aber noch meilenweit entfernt.
Schön zu sehen im Gesamtbild ihrer Bilanz, – seit dem Sommer 07- ( Zusammenbruch des Interbankenmarktes).
Die Renditen, vor allem die, der länger laufenden Staatsanleihen, kommen deshalb nicht richtig nach oben , sondern bleiben, weit unterhalb der Inflationsrate, in einer engen Trading- Range gefangen- (3,2 bis maximal 3,49 Prozent zum Beispiel bei der richtungsweisenden Zehnjährigen) .
Solange aber die Realverzinsung so stark negativ bleibt, solange können sich die Börsen immer wieder erholen.
Das ist der alles entscheidende Unterschied zu damals, zur Jahrtausendwende und der Immobilienblase von 07/08)
Im ersten Jahr nach der Jahrtausendwende hatten wir im Prinzip, bis auf wenige Ausnahmen, positive Realzinsen.
Die Renditen der Staatsanleihen lagen damals,im Jahre 2000, ( 6,5 Prozent Leitzins, Bilanzsumme 550 Mrd) bei deutlich über 6 Prozent, bei einer durchschnittlichen Inflation von 4 Prozent .
Ein ähnliches Bild ergab sich 2007 bei 5,25 Prozent Leitzins und einer Inflation von etwas über 3 Prozent. Die Bilanzsumme lag damals bei 725 Mrd.
Die FED könnte gerade bei der Bilanzsumme mehr tun als heute. Wenn sie nur wollte.
Die Märkte verfolgen das natürlich mit großem Interesse. Sie sehen wie die FED ihre Bilanz eben nicht nachhaltig reduziert, wie die Leitzinsen immer noch weit unterhalb der Inflationsrate liegen.
Das alles treibt die Kurse immer wieder nach oben.
Die große Frage der Zeit wird sein: Kann man mit relativ tiefen Leitzinsen ,relativ tief im Bezug zur Inflation, diese wirkungsvoll bekämpfen und nicht nur so tun, als ob.
Die veröffentlichten Inflationsdaten sind deshalb mit Vorsicht zu genießen, hier steht doch eher das Interesse im Vordergrund, den Warenkorb entsprechend anzupassen.
Quelle zur Podiumsdiskussion von Urlike Hermann
https://youtu.be/ZuOc6OdhTPw
@henning,danke für den Link. Der Inhalt hat meine persönlichen Vermutung sogar wenige plausibele Infos erweitert.
Stichwort : „BRITISCHE Kriegswirtschaft“ und jetzt gibt es auch einen neuen britschen König mit zufällig
grüner Robe.
Es ist offensichtlich: Die FED möchte die Zinsen in Richtung 4 v.H. bringen und gleichzeitig
den Aktienmarkt möglichst schonen. Diese Intention erkennt wohl der Markt. Bei den vielzähligen
Finanzinstrumenten scheint dies offenbar zur allgemeinen Verwunderung zu gelingen. Zudem wird
latent eine Stimmung erzeugt die die Anleger glauben lässt, sie könnten etwas nach oben
verpassen. Es ist viel Psychologie im Spiel.
Es ist einfach so, dass vor allem in den USA gewichtige Interessen am Aktienmarkt operieren. Wenn dieser wirklich (echt) crashen sollte, hätte dies massive Auswirkungen. Dies lässt man nicht zu.
Ob sich heute wieder ein Fed Speaker meldet und sagt “er freue sich das der Markt die Inflationsdaten richtig interpretiert hat”
@Torsten, sicherlich nicht – die Fed ist in der blackout period, darf sich also bis zur nächsten Sitzung nicht äussern..