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Inflationserwartungen “merklich” gestiegen Inflation: Sorge der Verbraucher wächst laut EZB-Umfrage

Selbsterfüllende Prophezeiung Gefahr für EZB

Inflation Sorge EZB

Obwohl die Inflation in den letzten Monaten gefallen ist in der Eurozone, erwarten die Konsumenten für die nächsten Monaten eine wieder anziehende Teuerung laut Angaben der EZB. Steigende Inflationserwartungen sind ein Problem für die EZB: denn wer eine höhere Inflation erwartet, zieht Anschaffungen in Erwartung später steigender Preise vor und sorgt damit als „selbsterfüllende Prophezeiung“ für steigende Preise.

Inflation: Konsumenten rechnen mit Anstieg – Problem für EZB

Die Inflationserwartungen der europäischen Verbraucher in Bezug auf das kommende Jahr sind im September “merklich” gestiegen. Dies dürfte die EZB in ihren Bestrebungen bestärken, die Zinsen für längere Zeit hoch zu halten. Das berichtet Bloomberg.

Die Teuerungserwartungen der Konsumenten im Euroraum für die nächsten 12 Monate stiegen laut der monatlich abgehaltenen Umfrage der EZB von 3,5% auf 4%. Für die kommenden drei Jahre blieben die Inflationserwartungen indessen unverändert bei 2,5%.

Nachdem die Inflation in der Eurozone den Sommer über oberhalb der 5%-Marke lag, ist sie in den letzten Monaten deutlich gesunken. Im Oktober lag die Teuerungsrate nur noch bei 2,9% — nach einem Hoch von mehr als 10%. Der Zielwert der EZB beträgt 2%.

Ob die Inflation deutlich noch einmal anzieht wird auch davon abhängen, ob der Wirtschaft in der Eurozone wirklich eine „weiche Landung“ gelingt.

Erwartung Inflation Problem für EZB

Inflationserwartungen der Verbraucher im Euroraum im September gestiegen

Bundesbankpräsident Joachim Nagel betonte am Dienstagabend, die Währungshüter müssten mit Blick auf die Inflation wachsam bleiben. Er verwies auf die konjunkturelle Unsicherheit und das Risiko, dass die Inflation immer noch höher ausfallen könnte als erwartet.

Der lettische EZB-Rat Martins Kazaks sagte am Mittwoch in einem Fernsehinterview, dass die Zinsen erst dann gesenkt werden können, wenn die EZB sicher ist, dass sich die Inflation wieder dem Zielniveau nähert.

Laut EZB-Chefvolkswirt Philip Lane, der sich ebenfalls im lettischen Fernsehen äußerte, könnte dies eine Weile dauern. Im Fokus der Währungshüter stehe “die Zinsen zu halten, wo sie sind”.

Weitere Ergebnisse der EZB-Verbraucherumfrage:

– Die Erwartungen zur Arbeitslosenquote in einem Jahr stiegen von 11,1% auf 11,4%.

– Bei den Nominaleinkommen wird auf Jahressicht ein Plus von 1,2% erwartet, wie im August.
Verbraucher gehen davon aus, dass der Preis ihrer Wohnimmobilie im gleichen Zeitraum um 2,2% steigen wird. Die Erwartung im August lag bei einem Plus von 2,3%.

– Die Erwartungen für die Hypothekenzinsen stiegen weiter von 5,2% auf 5,4%.

FMW/Bloomberg

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