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Inflation: Spannung vor den US-Verbraucherpreisdaten

Spannung vor den US-Verbraucherpreisdaten

Heute um 14:30 Uhr kommen die neuesten Daten zur Inflation in den USA, also zu den US-Verbraucherpreisen – verfolgt mit großem Interesse, aber auch mit Sorge, schließlich könnte damit die Diskussion um das Tapering ab Dezember wieder an Intensität zunehmen. Die gestrigen Produzentenpreise waren auf ihrem hohen Niveau von 8,6 Prozent plus zum Vorjahr geblieben. Je nach Ausgabe des CPI (Consumer Price Index) könnte die Jahresendrallye an den Märkten aufgrund der Inflation stocken – oder wieder an Fahrt aufnehmen.

Wann kommt Peak Inflation?

Materialmangel und Lieferengpässe halten unverändert an und damit war es klar, dass die Kosten für die Produzenten nicht gefallen sein konnten, wie es das Plus von 0,6 Prozent zum Vormonat auch nachwies, das vom US Bureau of Labor Statistics gestern gemeldet wurde. Haupttreiber einmal mehr die Energiekosten.

Gleichzeitig wurden am gestrigen Tag die so bedeutsamen Daten zur Entwicklung der Spritpreise in den Vereinigten Staaten veröffentlicht. Auch diese sind gegenüber der Vorwoche ein weiteres Mal etwas angestiegen, die Hochs von 2011 und 2008 rücken immer näher.

4,10 Dollar für die Gallone aktuell, in Kalifornien liegt man bereits deutlich über der Marke von 2008 – 4,64 Dollar für Normalbenzin.

Die Energiepreise sind seit Monaten der Haupttreiber für die Inflation, deshalb lohnt auch ein Blick auf die Charts mit der langfristigen Entwicklung von Öl und Benzin. Erreicht der Anstieg hier sein Jahreshoch?

Inflation und US-Benzinpreise

 

Was bedeutet dies für den Anstieg der Verbraucherpreise? Wird der Wert von 5,4 Prozent auf Jahressicht heute überschritten, in Richtung plus sechs Prozent? Bereits seit vier Monaten bewegt sich der CPI zwischen 5,25 und 5,40 Prozent.

Auch wenn der Anstieg der Mieten sowie eine beginnende Lohn-Preis-Spirale nicht unterschätzt werden darf: Die Schwankungen der Preise für Cruide Oil und Gasoline war in der Vergangenheit stets der entscheidende Faktor für die Verbraucherpreise.

Inflation - die Entwicklung im Chart

Der Ölpreischart und der Basiseffekt

Betrachtet man sich diesen 3-Jahreschart beim US-Öl, sieht man den gewaltigen Preiseinbruch, den der Lockdown in der Welt im Frühjahr 2020 beim Herunterfahren der Mobilität verursacht hat. Dann der erste rasche Anstieg und eine Seitwärtsbewegung bei WTI für ein halbes Jahr auf einem Niveau um die 40 Dollar.

Ölpreis und Einfluß auf Inflation

Am 30. Oktober 2020 fiel der Ölpreis für WTI auf sein Sommer/Herbsttief von 36 Dollar. Von da an kletterten die Preise auch für Öl munter in die Höhe, der Basiseffekt könnte damit stark abnehmen – außer der Ölpreis klettert rasch in Richtung 100 Dollar.

Hier noch ein Blick auf die acht Komponenten des US-Verbraucherpreisindex CPI und die Entwicklung seit dem Jahr 2000:

Inflation und seien Komponenten

Energie hat keinen eigenen Indexwert, ist aber in den Komponenten Housing und Transportation enthalten. Die extrem gestiegenen Kosten von College, Tuition & Fees bei Education & Communication.

Sehr signifikant die Kostenanstiege für Gesundheit und natürlich für Energie, mit dem volatilen Auf und Ab der Ölpreise. Hatte der Preis für WTI nicht eine Schwankungsbreite von 20 bis 140 Dollar, in nur 20 Jahren?

Energie und Inflation

Fazit

Vor genau einem Jahr startete die große Reopeningstory an den Börsen, ausgelöst durch die Meldung der Zulassung eines Impfstoff gegen Corona durch BioNTech/Pfizer. Zugleich begannen die Preise auf breiter Front zu klettern, zunächst für Energie, Rohstoffe und bei den Containerkosten. Damit ändern sich ab diesem Zeitpunkt die jährlichen Differenzen zu den aktuellen Werten (der Basiseffekt), außer die Preise gehen fortan in gleichem Maße weiter nach oben. Auch wenn Mietpreissteigerungen und der Anstieg der Löhne damals noch nicht so preisrelevant wurden, aber Haupttreiber für die Inflation war stets der Preis für Energie. Deshalb haben die nächsten Wochen eine große Bedeutung für die Inflation mit der ewigen Frage nach „transitory or not“?

Sicherlich werden viele Faktoren bei den Preisen weiter ihre Auswirkung auf die Preise haben und die Phase der Niedrigstpreise aufgrund der globalen Entwicklungen erst einmal der Vergangenheit angehören.

Aber kurzfristig lautet die Frage zunächst: Wo liegt Peak Inflation?



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