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Inflation über 4 Prozent, 2022 unter 2 Prozent – ifo-Institut mit Erläuterungen

Brennender Geldschein

Aktuell liegt die Inflation in Deutschland bei +3,9 Prozent. Der Preisanstieg wird einmal befeuert durch die in den letzten Monaten stark steigenden Rohstoffpreise und die Materialknappheit – und zum anderen natürlich durch den Basiseffekt, also die niedrigen Preise vor einem Jahr, die jetzt im Vergleich zum Vorjahr eine hohe Steigerung ergeben. Ebenfalls wichtig ist die im Vorjahr gesenkte Mehrwertsteuer (Juli-Dezember). Da wir jetzt wieder die vollen 19 Prozent haben, wirkt auch das preistreibend. Dieser Steuereffekt fällt dann im Januar 2022 weg.

Deutlich über 4 Prozent Inflation bis Jahresende, nächste Jahr deutliche Entspannung der Lage

Wie wird sich die Inflation in Deutschland entwickeln? Darauf gibt das ifo-Institut heute eine Vorschau, die im folgenden Chart visualisiert wurde. Bis Ende 2021 soll die Inflation sogar noch deutlich über 4 Prozent klettern, dann fällt sie bis Ende 2022 wieder unter 2 Prozent zurück. Verbraucher in Deutschland müssen laut ifo in diesem Jahr mit (durchschnittlich) 3 Prozent Teuerungsrate rechnen. 2,0 bis 2,5 Prozent könnten es im Jahr 2022 werden. Die Hauptursache für den vergleichsweise hohen Wert im Jahr 2021 ist auch laut den ifo-Aussagen vor allem die temporäre Mehrwertsteuersenkung in der zweiten Jahreshälfte 2020 und der Absturz der Energiepreise während der Coronakrise, was zu außergewöhnlich niedrigen Preisen im Jahr 2020 geführt habe.

Erläuterungen vom ifo-Institut

Hohe Inflationsraten können laut Erläuterung des ifo-Instituts signalisieren, dass die Preise aktuell stark steigen oder dass die Preise vor einem Jahr stark gesunken sind. Die Studie der zeige aber auch, dass ein gewisser Teil der Entwicklung durch einen beschleunigten Preisanstieg im Verlauf des Jahres 2021 erklärt werden könne. Man könne das vor allem bei Energie, Nahrungsmitteln und in einigen Dienstleistungsbereichen seit Januar 2021 beobachten.

Auch Gründe für die Verlangsamung des Preisauftriebs im Jahr 2022 auf 2,0 bis 2,5 Prozent nennt die Studie des ifo-Instituts. Die Sonderfaktoren würden mit Beginn des Jahres 2022 ausklingen, da die Mehrwertsteuersenkung ein Jahr zuvor wieder aufgehoben wurde und die Energiepreise ihr Vorkrisenniveau erreichten. Ob andere Faktoren die Preise stärker treiben als prognostiziert, sei noch unsicher. So könne der Nachholbedarf der Konsumenten nach der Coronakrise stärker ausfallen als bisher angenommen. Auch könnten sich die steigenden Preise für Rohstoffe und Vorprodukte laut ifo bei anhaltenden Materialengpässen auf die Warenpreise und schließlich auf die Verbraucherpreise niederschlagen.

Grafik zeigt ifo-Prognose für den Verlauf der Inflation in 2022</a



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