Europa

Inflation weiter im Anflug: Importpreise +3%, Milch+19,3%, Butter +56,2%

Die deutschen Importpreise für September wurden soeben veröffentlicht. Im Jahresvergleich steigen sie um 3,0% (erwartet 2,6%/August 2,1%). Hier die Details...

FMW-Redaktion

Die deutschen Importpreise für September wurden soeben veröffentlicht. Im Jahresvergleich steigen sie um 3,0% (erwartet 2,6%/August 2,1%). Hier die Details vom Statistischen Bundesamt:

Der Anstieg der Importpreise gegenüber dem Vorjahr war vor allem durch die Entwicklung der Einfuhrpreise für Vorleistungsgüter beeinflusst. Importierte Vorleistungsgüter (Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden), die einen Anteil am Gesamtindex von 35 % haben, waren im September 2017 um 4,6 % teurer als im September 2016. Gegenüber dem Vormonat stiegen die Preise um 0,6 %. Im Vergleich zu September 2016 verteuerten sich insbesondere importierte Nicht-Eisen-Metallerze (+ 25,3 %) und Eisenerze (+ 17,6 %). Dies galt auch für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (+ 18,7 %) sowie für Nicht-Eisen-Metalle und Halbzeug daraus (+ 10,7 %). Chemische Grundstoffe waren ebenfalls erheblich teurer als im September 2016 (+ 7,2 %). Dagegen sanken unter anderem die Preise für elektronische Bauelemente (– 1,8 %).

Energieeinfuhren mit einem Anteil von gut 13 % am Gesamtindex waren im September 2017 um 15,9 % teurer als im September 2016. Im Vorjahresvergleich verteuerten sich alle importierten Energieträger. Den größten Einfluss auf die Veränderungsrate hatten Mineralölerzeugnisse (+ 17,4 %) und rohes Erdöl (+ 15,5 %).Der Einfuhrpreisindex ohne Energie war im September 2017 um 1,6 % höher als im September 2016 (+ 0,3 % gegenüber dem Vormonat). Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Einfuhrpreisindex um 2,1 % über dem Stand des Vorjahres (+ 0,4 % gegenüber August 2017).

Importierte Verbrauchsgüter verteuerten sich gegenüber September 2016 um 0,8 %. Im Vergleich zu August 2017 stiegen die Preise im Durchschnitt um 0,2 %. Gegenüber dem Vorjahr waren vor allem importierte Milch und Milcherzeugnisse 19,3 % teurer, darunter insbesondere Butter (+ 56,2 %).

Es gibt aber auch Bereiche, wo die Importpreise sinken, was den Schnitt dann eben auf 3,0% runterzieht. Beispiele:

Landwirtschaftliche Güter -1,7%
Rohkakao -30,3%
Rohkaffee -10,8%
Gebrauchsgüter -1,0%
Investitionsgüter -0,7%
Smartphones -17,0%

Wie die folgende Grafik zeigt, haben wir in Deutschland seit November 2016 durchgehend Monat für Monat im Vergleich zum Vorjahr kräftig steigende Importpreise. Das zeigt, wie nachhaltig die Preissteigerungen sind, und dass die aktuellen +1,8% bei den Verbraucherpreisen wohl noch lange nicht den Höhepunkt darstellen.



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5 Kommentare

  1. Vergleicht man die heutigen Preise mit den letzten Preisen vor der Einführung des T€uro, liegt die Inflation jenseits der 100%. Die Einkommen sind dagegen real gesunken. Schöne neue Welt.

    1. Genau, in der „Wir gut und gerne Leben“. Damit hat unsere Kanzlerin aber vermutlich nur von sich und ihren Kollegen gesprochen, weil wenn es da ein wenig knapp wird, erhöht man sich halt schnell die Diäten ;)

  2. Inflation? Was? Wurde dieses „Wort“ nicht von Dragi abgeschafft? Einfach mehr Smartphones essen…

  3. Hoffentlich sind nun die Kühe etwas glücklicher, nachdem sie für ihre Milch deutlich mehr bekommen haben. Wenn die jetzt mit Rohkakao und Rohkaffe gefüttert werden, dann geben sie gleich Schokolade und Cappucino. Nur das Milchaufschäumen müssen sie noch hinkriegen.
    Wie lange kann das böse Erwachen noch hinausgezögert werden?

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