Die US-Aktienmärkte haben in diesem Jahr eine beeindruckende Rally hingelegt, und die laufende Weihnachtsrally könnte weitere Gewinne bringen. Der US-Leitindex S&P 500 ist seit Jahresbeginn um mehr als 27 Prozent gestiegen. Doch mit dem Fed-Schock kam die Hausse ins Stocken, und die Insiderverkäufe von US-Aktien haben einen historischen Höchststand erreicht – ein Warnsignal? Das Verhältnis von Verkäufen zu Käufen, die Insider Sell/Buy Ratio, die bis ins Jahr 2004 zurückreicht, zeigt, dass Insider derzeit deutlich mehr Aktien verkaufen als kaufen. In ihrem neuen Video werfen die Analysten von Bravos Research (ehemals Game of Trades) einen detaillierten Blick auf die Insiderverkäufe und schätzen die Situation ein.
Unter den Verkäufern finden sich bekannte Namen wie der Starinvestor Warren Buffett und der Hedgefonds-Manager Michael Burry. Buffett hat acht Quartale in Folge mehr Aktien verkauft als gekauft. Stattdessen häuft er immer mehr Cash an. Es gibt auch eine große Zahl von Unternehmensinsidern, die ebenfalls Aktien der Unternehmen verkaufen, für die sie arbeiten. Dazu gehören Mark Zuckerberg, CEO von Meta, und Jeff Bezos, der dieses Jahr Millionen seiner Amazon-Aktien verkauft hat.
Wenn Insider eines Unternehmens viele Aktien kaufen, bedeutet dies wahrscheinlich, dass sie Grund haben, optimistisch über die zukünftige Entwicklung des Unternehmens und des Aktienkurses zu sein. Verkaufen sie hingegen viele Aktien, kann dies bedeuten, dass sie den Aktienkurs für zu hoch halten oder dass die zukünftige Leistung des Unternehmens nicht mit den Kursgewinnen der Aktien Schritt halten kann.
Insider Sell/Buy Ratio
Wie die Geschichte zeigt, ist das Insider Sell/Buy Ratio jedoch kein guter Timingindikator für die Aktienmärkte. Da es sich nur um eine Kennzahl handelt, sagt der Indikator auch nichts darüber aus, ob Insider tatsächlich massiv Aktien verkaufen. Ein hohes Verhältnis von Verkäufen zu Käufen kann auch einfach das Ergebnis eines Kaufmangels sein. Wie die Geschichte zeigt, gehen hohe Aktienverkäufe durch Insider zudem nicht mit markanten Höchstständen an den Aktienmärkten einher.
Betrachtet man nur den Corporate Insider Selling Indikator, so zeigt sich, dass die Insiderverkäufe der Unternehmen derzeit nicht besonders hoch sind. Sie bewegen sich auf dem Niveau von Ende 2018 und Anfang 2016, als die Aktienmärkte ihre Tiefststände erreichten und einen Boden bildeten.
Ein Blick auf den Corporate Insider Buying Indikator zeigt hingegen, dass die Insiderkäufe auf dem niedrigsten Niveau der letzten 15 Jahre liegen, was letztlich auch der Grund dafür ist, dass die Insider Sell/Buy Ratio ein Rekordhoch erreicht hat.
Warnsignal für die Aktienmärkte?
Man könnte argumentieren, dass dies eine ziemlich beunruhigende Entwicklung ist, da Unternehmensinsider ihre eigenen Aktien nicht mehr kaufen. Das könnte bedeuten, dass unter der Oberfläche der Aktienmärkte etwas Verdächtiges vor sich geht. Es könnte aber auch bedeuten, dass diese Unternehmensinsider einfach der Meinung sind, dass der Preis ihrer Aktien derzeit zu hoch und der Zeitpunkt für einen Kauf nicht besonders attraktiv ist.
Letzteres könnte tatsächlich der Fall sein, da die Aktienmärkte nach der Rally in diesem Jahr sehr hoch bewertet sind, vor allem die großen Technologieaktien. Derzeit haben rund 50 Prozent der Aktien im S&P 500 Index ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von über 20. Seit 1998 haben wir nur wenige Male so viele Aktien auf einem so teuren Niveau gesehen. Das ist zwar etwas beunruhigend, muss aber nicht das Ende der Rally bedeuten.
Ist es also ein Warnsignal, dass Insider derzeit auf sehr niedrigem Niveau Aktien kaufen? Wie die Analyse von Bravos Research zeigt, muss dies kein Signal für eine Trendwende an den Aktienmärkten sein. Im Gegenteil: Wer sich nur an den Aktivitäten von Insidern orientiert, hat oft einen Großteil der Rally verpasst. Aber sehen Sie selbst:
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insider? pah, das sind auch alles schwarzseher!
dumb money bereits bis oberkante unterlippe investiert irrt sicher nicht und kauft auf pump und gehebelt begeistert den „dip“, weil es daran gewöhnt wurde, dass die börse seit über einem jahrzehnt der liquid ecstasy flutung nur eine richtung kennt und die märkte durch notenbankinterventionen unverwundbar geworden sind.
nur böse zungen die behaupten, dass alle parameter in extrembereichen seien, keine zinssenkungen mehr absehbar (d.h. keine gratisdrogenversorgung) während riesige kreditvolumina bei steigenden kapitalmarktzinsen zu refinanzieren sind, sich die nächstgrößeren wirtschaftsräume nach den usa in der stagflation (eu) bzw. deflation (cny) befinden, und demnächst auch japan etwas gegen die inflation tun muß.
zudem der hypertrophe orangene (schwan?), der sich aufmacht einiges mit unabsehbaren folgen umzukrempeln und das mit einer fed, die ihm nicht das schwarze unter den fingernägeln gönnen, und bei einer weiteren schuldenfinanzierten rezessionsverschleppung ganz sicher nicht mehr so willfährig mithelfen wird.
also was soll da schief gehen?
wünsche allen ein erfolgreiches 2025 inkl. funktionierendem (reserve-)fallschirm!