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Insolvenzen merkwürdigerweise immer weiter rückläufig im Zuge der Coronakrise

Insolvenz Schriftzug

Ist die Coronakrise schon zu Ende, oder haben wir sie noch? Also ich würde mal behaupten, dass sie noch im Gange ist, solange man in Bussen, Bahnen und im Supermarkt eine Maskenpflicht hat, und solange in Bars und Restaurants 2G-Regeln etc notwendig sind. Im Zuge dieser Krise ist die Zahl der Insolvenzen in Deutschland immer weiter zurückgegangen auf historische Tiefs. Das darf man gerne als merkwürdig bezeichnen – denn es ist auch mehr als kurios, dass in der schlimmsten Rezession seit Jahrzehnten die Zahl der Firmenpleiten so gering ist wie noch nie.

Wir begleiten dieses Phänomen schon seit dem Ausbruch der Coronakrise. Wohl hauptsächlich wegen den umfassenden staatlichen Rettungsmaßnahmen konnten die allermeisten Insolvenzen vermieden werden. Auch half lange Zeit das Aussetzen der Insolvenzantragspflicht für von der Coronakrise betroffene Unternehmen. Ob nun nach Ende dieser Aussetzung wirklich alle Pleiteunternehmen auch ihrer Pflicht zur Insolvenzanmeldung nachkommen, werfen wir mal als Frage in den Raum. Auch wenn Einzelunternehmer mit ihrem Gewerbe im Zuge der Coronakrise nicht in die Insolvenz gegangen sind, sondern einfach ihr Gewerbe abgemeldet haben, fällt das natürlich nicht in die Insolvenzstatistik.

Laut heute veröffentlichten Daten des IW Halle, die als relativ zuverlässiger Vorlaufindikator zu den offiziellen Insolvenzdaten nützlich sind, lag die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften im September bei 569 – sie stagniert damit auf dem bisherigen Allzeittief aus dem Vormonat. Die Insolvenzzahlen liegen zudem 15 Prozent unter den bereits sehr niedrigen Werten aus dem Vorjahresmonat, wo die Insolvenzantragspflicht noch ausgesetzt war.

Die Grafik zeigt seit Anfang 2020 als blaue Linie den Verlauf der Anzahl der Insolvenzen, wie das IW Halle sie errechnet hat – und im Vergleich dazu die zeitlich verzögert gemeldeten staatlichen Daten in orange. Die Tendenz geht weiter hin zu immer weniger Firmenpleiten. Laut IW Halle zeigt die aktuelle Analyse, dass in den größten 10 Prozent der Unternehmen, deren Insolvenz im September gemeldet wurde, nur etwa 3.700 Arbeitsplätze betroffen waren. Die Zahl der betroffenen Arbeitsplätze liegt zwar höher als im Vormonat, aber 62 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Grafik zeigt Zahl der Insolvenzen im Verlauf seit Anfang 2020



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5 Kommentare

  1. Die fehlende Pleitewelle erscheint „kurios“? Das tun Fehleinschätzungen immer.

  2. Ja auch ich habe die „Zahlenerfassung“ seit März 2020 begleitet.
    Im Frühjahr 2021 kam es zu einer Häufung an Auffälligkeiten.
    Als in mehreren corona-kritischen Telegramm-Foren Anfang Mai 2021 plötzlich von „überschießenden Insolvenzzahlen“ die Rede war (Quelle: das Portal „Insolvenzbekanntmachungen.de“ der deutschen Amtsgerichte) kamen unsere professionellen „Daten-Sachbearbeiter“ aus Berlin ins Spiel!
    Ich habe mir daraufhin screenshots gefertigt von den Daten.
    Um ein Beispiel zu nennen:
    Am 20. Mai 2021 listete das Insolvenzportal für den Zeitraum vom 30.04.2021-20.05.2021 exakt 4693 Firmenpleiten auf.
    Da hätte man ja vermutet dass es vier Tage später sogar noch mehr sind… aber:
    Am 24. Mai 2021 listete das Insolvenzportal für den Zeitraum vom 30.04.2021-24.05.2021 nur noch 3984 Firmenpleiten auf. Rund 709 Firmen hatten es sich in diesen 4 Tagen offenbar anders überlegt…
    Zeitgleich wurde, zum 01. Mai 2021, die Abfrage „technisch geändert“ und das Portal „überarbeitet“. Plötzlich war, zum 01.06., eine Zeitraumabfrage gar nicht mehr möglich. Zudem konnten nur noch maximal 1.000 Treffer angegeben werden.
    Lange Rede, kurzer Sinn:
    Sie, Herr Müller und Ihre Kollegen von FMW sind vermutlich die letzten Mohikaner, die der Professionellen Lügenbande in Berlin noch irgend etwas glauben.
    Das müssen Sie, sonst könnten Sie ja gar nichts mehr schreiben.
    Allerdings, bitte bedenken Sie bei allen Artikeln, die Sie aufgrund von solchen „Daten“ – ich nenne diese: willkürliche Zahlenfolgen- schreiben: Ihre Leser sind da längst weiter.
    Weswegen die Zahl der Kommentare auf FMW ja rapide abnimmt.

    1. @Macwoiferl
      Ihre Leser sind da längst weiter. Weswegen die Zahl der Kommentare auf FMW ja rapide abnimmt.
      Wer braucht auch noch die FMW, seit es corona-kritische Telegram-Foren gibt?

      P.S. Und nebenbei ist der Artikel vom Sioux Herrn Kummerfeld, nicht vom Mohikaner Herrn Müller, den Sie in Ihrer Ansprache so kritisch adressieren.

  3. 2G Regeln sind epidemisch überhaupt nicht notwendig. Das machen andere Länder vor. Mit Erfolg.

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