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Insolvenzen steigen – aber die Katastrophe ist (noch nicht) da

Die Insolvenzen lagen im Dezember auf dem höchsten Wert des letzten Jahres. Aber im langfristigen Blick ist keine echte Steigerung erkennbar.

Schild mit Aufschrift Rezession

Die Rezession im dritten Quartal ist entfallen. Aber im vierten Quartal, da dürfte der Rückgang im Bruttoinlandsprodukt kommen. Und abgesehen von den Statistikdaten: Wie viele Beispiele sah man im letzten Jahr, dass Betriebe wegen der viel zu hohen Energiepreise den Bach runtergegangen sind. Aber am Arbeitsmarkt sah man auch jüngst nichts von einer Krise – der Demografiewandel wirkte dem entgegen? Auch der aktuelle Blick auf die Zahl der Insolvenzen lässt keine dramatische Entwicklung der Krise erkennen!

Der IWH-Insolvenztrend ist den staatlichen Statistiken stets zwei Monate voraus, und zeigt relativ verlässlich die Entwicklung der Insolvenzen in Deutschland. Heute sehen wir anhand dieser Daten des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) für Dezember 879 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland.

Das ist der höchste Wert des vergangenen Jahres. Im November waren es 808 Insolvenzen, auch dies war der bis dahin höchste Wert des Jahres. Die Zahlen für Dezember liegen zwar 23 % über dem Niveau des Vorjahresmonats. Aber sie liegen unter dem langjährigen Mittelwert. Im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019 wurden laut amtlicher Statistik im Dezember nämlich 968 Personen- und Kapitalgesellschaften insolvent gemeldet. Eine wirkliche Explosion der Insolvenzen sehen wir also auch jetzt nicht. Im Chart sehen wir die monatliche Entwicklung für die Jahre 2020, 2021 und 2022.

Entwicklung der Insolvenzen für 2020, 2021 und 2022

„Sowohl die Zahl der insolventen Personen- und Kapitalgesellschaften als auch der in diesen Unternehmen betroffenen Jobs lagen im Jahr 2022 auf vergleichsweise niedrigem Niveau“, so das IW Halle. Zur Prognose sagen die Experten: „Wir erwarten für die kommenden Monate ähnlich hohe Insolvenzzahlen wie im Dezember 2022. Im Frühjahr könnten die Zahlen saisonbedingt noch weiter ansteigen. Trotz des erwarteten Anstiegs werden die Insolvenzzahlen wohl auch bis zum Frühjahr 2023 nicht über das langjährige Mittel steigen.“

Verlauf der Insolvenzen in den letzten drei Jahren



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