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Insolvenzen 14 Prozent unter Vorjahr – tiefenentspannt durch die Krise

Schild mit durchgestrichener Aufschrift Insolvenz

Haben wir wirtschaftlich gesehen überhaupt noch eine Coronakrise? Sind wir noch mittendrin, oder schon längst fertig damit? Alles reine Ansichtssache? In Sachen Insolvenzen gab es wohl nie eine Coronakrise. Durch Kurzarbeitergeld und gigantische staatliche Hilfszahlungen konnte man unzählige Unternehmen vor der Pleite bewahren. Oben drauf kommen womöglich (meine Vermutung) viele Unternehmen, die selbst nach Wiederinkraftsetzung der Insolvenzanmeldepflicht diese Notwendigkeit nicht so genau nahmen?

Der vom IW Halle monatlich ermittelte Insolvenztrend hat sich als stabiler Vorlaufindikator für die staatlich ermittelten Zahlen für die Insolvenzen in Deutschland erwiesen. Heute hat das IW Halle die Daten für den Monat Oktober gemeldet. Und hier sehen wir wie bereits in den Vormonaten, dass keinerlei Anzeichen für ein Hochschnellen der Insolvenzzahlen sichtbar ist. Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften lag im Oktober bei 625. Damit stiegen die Zahlen gegenüber dem Allzeittief der Vormonate zwar um 10 Prozent an, sie liegen aber noch immer um 14 Prozent unter den bereits sehr niedrigen Werten aus dem Vorjahresmonat.

Laut Analyse des IWH ist ersichtlich, dass in den größten 10 Prozent der Unternehmen, deren Insolvenz im Oktober gemeldet wurde, nur etwa 3.400 Arbeitsplätze betroffen waren. Die Zahl der betroffenen Jobs liegt damit auf dem zweitniedrigsten bisher gemessenen Wert, und war nur im August 2021 noch niedriger. Im Hinblick auf die kommenden Monate gibt das IW Halle bereits Entwarnung. Die Frühindikatoren lassen demnach allenfalls einen leichten Anstieg bei den Unternehmensinsolvenzen bis Ende des Jahres erwarten.

Grafik zeigt Verlauf der Insolvenzen seit Januar 2020



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4 Kommentare

  1. Warum sollten die Insolvenzen auch steigen? Die Zinsen verharren weiterhin in der Nähe von Null, die Investitionen ebenfalls. Gleichzeitig macht die Gelddruckmaschine der EZB weiterhin Überstunden. Immobilienpreise steigen weiterhin, wenn „Lieferengpässe“ eintreten schickt man die Belegschaft in Kurzarbeit und erhöht die Preise.

    Und wenn es dann doch mal schwierig wird gibt es Knete direkt aus der Staatskasse. Man muss sich aktuell schon ziemlich blöde anstellen um Pleite gehen will.

    1. Oder Bürger eines Staates sein, der dann Pleite geht… ;-)

      1. Wir leben in der erfüllten Endzeit und unsere Bügervertreter sind besser als die alten Götter.

        Wenn sie dem Meeresspiegel befehlen, er solle nicht steigen, dann wird er nicht steigen, wenn sie der Wirtschaft hingegen sagen, sie solle ewig wachsen, dann wird sie ewig wachsen. Niemand wird mehr Pleite gehen. Alle sind klug, weil jeder ein Abi hat, und alle sind schön, auch die fetten und tätowierten, denn wer legt das fest? Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners und jeder lebt in seiner eigenen Wirklichkeit.

        1. @Dreamtimer, bisher sind Sie auf FMW als eine Art ökonomisch inspirierter Philosoph und Frontman mit sprachlichen Fähigkeiten bzw. Formulierungen aufgetreten, die kaum einen Widerspruch zu dulden erlaubten. Umso mehr fällt dem aufmerksamen Beobachter auf, dass Sie die letzten Tage eine Art Demut und Verzweiflung in Form von Sarkasmus in Ihre Kommentare einfließen lassen. Oder soll das eine Art Ironie der paar letzten verzweifelten Denker und Kenner der absoluten Wahrheit sein?

          Wer zahlt schafft an, hieß es noch vor 2 Monaten voller Inbrunst und Überzeugung.
          Einen überwiegenden Großteil der Menschheit haben Sie danach verpackt, kategorisiert und stigmatisiert in Politiker, Moralprediger, Medien, Zivilgesellschaft, bei dem nie etwas gutes dabei heraus kommt, wenn dergleichen Volk an der Lösungsseite eines Problems arbeitet.

          Heute würden Sie an Putins Stelle die „Euros“ noch ein wenig zappeln lassen. Sie reden von Endzeit, Wahrheit, Lügnern und der Relativität von Wirklichkeiten. Sie reden Wischiwaschi in großen Worten. Meine Frage an Sie. Was empfiehlt dergleichen Volk wie Sie nun all den Würmern aus den „Euros“?

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