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Internationale Energie Agentur: Öl-Schwemme erreicht neuen Rekord

FMW-Redaktion

Die Internationale Energie Agentur IEA hat heute davor gewarnt, dass derzeit kein Ende der Öl-Schwemm absehbar sei. Daher dürften die Preise für das schwarze Gold auch weiter tief bleiben. So seien die Lagerbestände für Öl auf einem neuen Rekordhoch angekommen bei knapp drei Milliarden Barrel, nachdem vor allem Länder wie Irak, Suadi-Arabien und Russland den Markt mit ihrer Produktion überfluten („inflated“) würden.

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Die steigenden Bestände würden dafür sorgen, dass in nächster Zeit kein Preisschub zu erwarten sei, obwohl die Nachfrage nach Öl derzeit so hoch sei wie seit fünf Jahren nicht mehr – vor allem aufgrund der Nachfrage aus Indien. Ausserhalb der OPEC werde jedoch die Öl-Produktion so stark zurück gehen wie seit 1992 nicht mehr, prognostiziert die IEA – und zielt damit insbesondere auf die USA, wo die Produktion durch Schließungen aktiver Bohrlöcher rückläufig ist. Die IEA erwartet für die USA in 2016 einen täglichen Rückgang der Ölproduktion um 600.000 Barrel. Dennoch werde absehbar die Produktion höher bleiben als die Nachfrage – und das bedeutet mit einem Wort weiter fallende Preise.

So sind die Lagerbstände für Öl in den „entwickelten“ Ländern im September um weitere 13,8 Millionen Barrel angestiegen – und das zu einem Zeitpunnkt, so die IEA, wo die Bestände normalerweise saisonal rückläufig sind. Der Aufbau der Lagerbstände sei daher „signifikant über dem historischen Durchschnitt“, vor allem in östlichen Ländern seien die Aufnahmekapazitäten der Lager nun fast ausgeschöpft. Da die Lager voll seien, würde selbst bei externen Schocks absehbar reichlich Öl-Angebot zur Verfügung stehen – das gelte auch für einen heftigen Einbruch des Winters vor allem in den USA.

Am 04.Dezemmber werden sich die OPEC-Mitglieder in Wien treffen. Dass auf diesem Treffen eine Reduzierung der Ölproduktion beschlossen werde, sei jedoch unwahrscheinlich, zumal der Effekt einer solchen Drosselung aufgrund der vollen Lager nur verzögert eintreten würde.



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