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Internationale Energie-Agentur: Vorsicht wegen Corona

Ein Öl-Tanker auf hoher See

Die Internationale Energie-Agentur hat ihren Monatsbericht August veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass der globale Anstieg der Fördermenge im Juli um 2,5 Millionen auf 90 Millionen Barrels pro Tag vor allem deswegen zustande gekommen sei, weil Saudi-Arabien seine freiwillige Zusatzkürzung von 1 Million Barrels pro Tag beendet habe. Dazu muss man wissen: Die Saudis haben in den letzten Jahren immer wieder ihre eigenen Fördermengen viel stärker gekürzt als sie es gemäß Vereinbarungen mit ihren Partnern hätten tun müssen. Sie wollten den Ölpreis zum Ansteigen bekommen, und wussten offenbar, wie unzuverlässig viele OPEC-Mitglieder und externe Partner sind, wenn es um Kürzungszusagen geht.

Internationale Energie-Agentur mit Jahresprognose

Aber zurück zur Internationalen Energie-Agentur (IEA). Die globale Angebotsmenge an Öl soll im Gesamtjahr 2020 im Jahresvergleich um 7,1 Millionen Barrels pro Tag fallen, und 2021 um 1,6 Millionen Barrels pro Tag ansteigen. Auf der Nachfrageseite soll es im Gesamtjahr 2020 einen Rückgang von 8,1 Millionen auf 91,9 Millionen Barrels pro Tag geben. Damit passt die Internationale Energie-Agentur das erste Mal in den letzten Monaten seine Prognose für die Nachfrage um 140.000 Barrels nach unten an. Es gebe weiterhin Schwäche im Flugverkehr aufgrund der wieder zunehmenden Corona-Fälle.

Und wie geht es die nächsten Monate weiter? Schauen wir dazu auf das Statement der IEA. Im August könne die Öl-Produktion wieder steigen, da die im Mai vorgenommenen Kürzungen der OPEC von 9,6 auf 7,7 Millionen Barrels pro Tag nachlassen. Wenn jedoch die Länder, die ihre Kürzungsquoten bisher nicht eingehalten haben, ihre Quoten um so viel kürzen, dass sie diese einhalten können, würde die weltweite Ölversorgung nicht unbedingt erheblich zunehmen, so die IEA. Die Daten würden zeigen, dass im Juni die Nachfrage nach Öl das Angebot überstieg, und für den Rest des Jahres gebe es eine implizite Vorratsentnahme. Die anhaltende Unsicherheit bezüglich der Nachfrageseite aufgrund der zunehmenden Corona-Fälle und die Möglichkeit einer höheren Produktionsmenge würden jedoch bedeuten, dass die Wiederherstellung des Gleichgewichts auf dem Ölmarkt weiterhin heikel sei, so die Internationale Energie-Agentur.



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