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Internationale Energie-Agentur zum Ölmarkt: „Ausbalancierung ist erreicht, Lagerbestände fallen nicht stark genug“

Darin sind die Kernaussagen zu lesen, dass momentan bereits die Ausbalancierung zwischen Öl-Nachfrage und Öl-Angebot erreicht sei. Die Nachfrage überschreite im aktuell laufenden Quartal das Angebot, wie es auch...

FMW-Redaktion

Die Internationale Energie-Agentur (IEA) hat heute ihren aktuellen Monatsbericht veröffentlicht. Darin sind die Kernaussagen zu lesen, dass momentan bereits die Ausbalancierung zwischen Öl-Nachfrage und Öl-Angebot erreicht sei. Die Nachfrage überschreite im aktuell laufenden Quartal das Angebot, wie es auch der Chart illustriert. Auch ist als wichtige Kernaussage zu lesen, dass die globalen Öl-Lagerbestände nicht wie von der OPEC gewünscht bis Jahresende zurückfallen auf den 5 Jahresdurchschnitt. Im zweiten Halbjahr sei daher noch viel Arbeit zu tun, so die IEA. Zitat:

„In 1Q17, we might not have seen a resounding return to deficits but this Report confirms our recent message that re-balancing is essentially here and, in the short term at least, is accelerating.“

„Even if this turns out to be the case, stocks at the end of 2017 might not have fallen to the five-year average, suggesting that much work remains to be done in the second half of 2017 to drain them further.“

Noch viel Arbeit zu tun im 2. Quartal? Damit kann nur eines gemeint sein, nämlich auch der Wunsch der IEA, dass OPEC und einige Nicht OPEC-Länder ihre Mengenkürzungen über Ende Mai hinaus fortsetzen, damit die Lagerbestände endlich runterkommen können. Aber wie die IEA ebenfalls schreibt, würde auch das nicht ausreichen um die Lager auf den 5 Jahresschnitt runterzubringen. Es sei also noch viel zu tun… Erhöhung der Kürzungsmenge beispielsweise?

Die US-Ölproduktion werde nämlich laut IEA Ende 2017 um satte 790.000 Barrels pro Tag höher liegen als Ende 2016. Das ist nochmal eine um 100.000 Barrels gestiegene Schätzung gegenüber dem IEA-Report aus April.

Alle Nicht OPEC-Förderländer (11 davon machen mit bei den OPEC-Kürzungen) werden laut IEA in 2017 ihre Fördermenge um 600.000 Barrels pro Tag steigern, eine Zunahme in der Erwartung gegenüber April um 110.000 Barrels.

Die IEA betont, wie wichtig für den Ölmarkt das OPEC-Treffen am 25. Mai in Wien ist. Also nochmal unser Hinsweis: Den Tag bitte rot markieren im Kalender!


Die Grafik zeigt, dass zumindest laut IEA die globale Öl-Nachfrage (rosa Linie) das Angebot im aktuellen 2. Quartal übersteigt.

Auszüge von der heutigen IEA-Veröffentlichung:


Looking at 2Q17, if we assume that April’s OPEC crude oil production level of 31.8 mb/d is maintained, and nothing changes elsewhere in the balance, there is an implied stock draw of 0.7 mb/d. Adopting the same scenario approach for the second half of 2017, the stock draws are likely to be even greater. Even if this turns out to be the case, stocks at the end of 2017 might not have fallen to the five-year average, suggesting that much work remains to be done in the second half of 2017 to drain them further. In addition to production cuts and steady demand growth, a major contribution to falling crude stocks in the next few months will be a ramp-up in global crude oil runs. Starting in March, refinery activity is building up and by July global crude throughputs will have increased by 2.7 mb/d.

While compliance with the agreed production cuts by OPEC and the eleven non-OPEC countries has generally been strong, we need to keep a close eye on Libya and Nigeria where there are signs that production might be rising sustainably. According to preliminary data, Libyan production reached 800 kb/d in May, the highest level since 2014, and any significant increase clearly offsets cutbacks by other OPEC and non-OPEC countries.



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