Gold

OTC-Käufe auf Rekordhoch Investoren in Asien kaufen so viel physisches Gold wie nie zuvor

1kg Gold. Foto: Stefan Wermuth/Bloomberg

Reiche asiatische Investoren sind heiß auf Gold und kompensieren damit den Einbruch der Schmuckverkäufe im Asien. Die Nachfrage nach phyischen Gold war im zweiten Quartal so groß wie seit mindestens 25 Jahren nicht mehr. Die steigenden Goldpreise bremsen zwar die Nachfrage nach traditionellen Anwendungen wie Schmuck und Zahnmedizin, aber der unersättliche Appetit wohlhabender asiatischer Investoren gleicht die Rückgänge mehr als aus. Die hohen OTC-Investitionen und massiven Käufe der Zentralbanken bleiben eine entscheidende Stütze für den Goldpreis.

Gold: OTC-Käufe auf Rekordhoch

Wie Bloomberg berichtet, trugen starke physische Barrenkäufe auf dem Over-the-Counter-Markt (außerbörsliche Handel), insbesondere durch Family Offices in Asien, dazu bei, dass die Goldnachfrage ihr bestes zweites Quartal seit Einführung der Datenaufzeichnung vor 25 Jahren verzeichnete, so der World Gold Council.

Vermögende Privatpersonen und Vermögensverwalter in China und anderen Teilen der Region haben sich mit dem Edelmetall eingedeckt, um ihren wachsenden „Sorgen um Kredite, Schulden und finanzielle Bedingungen“ entgegenzuwirken, sagte Joseph Cavatoni, WGC-Chefmarktstratege für Amerika, in einem Interview. Der Besitz von physischem Gold verschafft ihnen „Trost“ in den geopolitisch angespannten Zeiten von heute, fügte er hinzu. Von den 200 reichsten Menschen der Welt sind mehr als ein Viertel in Asien ansässig, wie Daten von Bloomberg zeigen.

Im Zeitraum April bis Juni beliefen sich die Käufe auf dem schwer zu verfolgenden Freiverkehrsmarkt auf insgesamt 329,2 Tonnen, womit sich die Gesamtnachfrage auf 1.258,2 Tonnen belief, so der Bericht der Gruppe. Das sind 4 % mehr als im Vorjahr. Ohne die Stärke des Freiverkehrsmarktes wäre die Nachfrage im gleichen Zeitraum um 6 % zurückgegangen, was vor allem auf einen starken Rückgang des Schmuckverbrauchs zurückzuführen ist.

Gold: Goldpreis profitiert von OTC-Nachfrage und Käufen der Zentralbanken
Anstieg der außerbörslichen Käufe trug zur Nachfrage nach Goldbarren bei

Triebkräfte am Goldmarkt

Während der Anstieg der außerbörslichen Käufe zur Nachfrage nach Goldbarren beitrug, verlangsamte sich die Schmuckherstellung, lange Zeit ein Hauptmotor der Nachfrage, aufgrund des hohen Goldpreises.

Der Bericht wirft ein wenig mehr Licht auf die Triebkräfte des weltweiten Goldmarktes, der zu Beginn dieses Monats einen sprunghaften Anstieg der Goldpreise verzeichnete. Die Preise werden von der Erwartung angetrieben, dass die bevorstehenden Zinssenkungen der US-Notenbank Fed mehr Anleger auf den Markt für börsengehandelte Fonds locken würden. Das Metall wurde auch durch die anhaltende Nachfrage der Zentralbanken und die zunehmenden geopolitischen Spannungen, einschließlich des turbulenten US-Präsidentschaftswahlkampfs, gestützt, die seine Attraktivität als sicherer Hafen erhöhen.

„Der Unterton bei all dem ist, dass die Zentralbanken immer noch involviert sind“, sagte Cavatoni. „Indien und Polen kauften weiterhin Gold, auch wenn sich die chinesischen Käufe verlangsamten“, sagte er. Die Goldkäufe der Zentralbanken sind im Jahresvergleich um 6 % gestiegen, aber nicht mehr so schnell wie im ersten Quartal. Gleichzeitig haben die preissensiblen Verbraucher ihre Schmuckkäufe zurückgefahren, die dem Bericht zufolge gegenüber dem Vorquartal um etwa 18 % zurückgingen.

Inzwischen ist die außerbörsliche Nachfrage fast in Schlagdistanz zum Schmuckverbrauch, der seit langem einer der wichtigsten Treiber der weltweiten Goldnachfrage ist. Wohlhabende Anleger schätzen den OTC-Markt wegen seiner Undurchsichtigkeit und Anonymität. Die meisten Geschäfte werden über Händler oder direkt zwischen Käufern und Verkäufern abgewickelt, ohne eine Börsenplattform.

Der WGC, ein internationaler Handelsverband von Goldproduzenten, der im Namen seiner Mitglieder Lobbyarbeit betreibt, geht davon aus, dass sich der Goldpreis in der zweiten Jahreshälfte „auf dem derzeitigen Niveau halten oder langsam steigern“ wird. Der Goldpreis ist in diesem Jahr bereits um rund 16 % gestiegen.

FMW/Bloomberg



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27 Kommentare

  1. Gestern war das noch genau das Gegenteil. Hauptsache die Klicks laufen, der Inhalt ist Nebensache.

    1. Bitte die Artikel auch lesen!
      Gestern ging es um die Käufe der chinesischen Zentralbank. Darauf wurde im heutigen Text auch eingegangen: „auch wenn sich die chinesischen Käufe verlangsamten““

      Heute geht es um die OTC-Käufe von asiatischen Investoren.

  2. Das der Wohlstand sich vom Westen nach Asien verlagert ist ja bekannt.
    Seitdem die USA den Dollar als Waffe benutzen und auch das SWIFT Zahlungssystem, werden es sich die Asiaten dreimal überlegen, ob Sie ihr Vermögen bei westlichen Banken lagern, in Dollars oder US Staatsanleihen.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

    1. „…Das der Wohlstand sich vom Westen nach Asien verlagert ist ja bekannt…“

      Dass sich der Wohlstand von Andalusien nach Sibirien verlagert, wär mir jetzt neu.
      Temperaturmäßig vielleicht…😅.

    2. Ca. 90% der wertvollsten Firmen in den TOP 20 auf diesem Planeten sind in den USA (WESTEN). Dort entstehen folglich auch die grössten Gewinne und sorgen für einen entsprechenden Wohlstand. Der Trend in den letzten Jahren ist eindeutig die Verlagerung in Richtung USA, dank KI und Nvidia.

      1. ja, der steigende wohlstand äussert sich in deutschland durch suppenküchen und aus dem boden schiessenden vorzeigeviertel wie z.b. der frankurter hauptbahnhof oder duisburg, berlin usw. nicht wahr?
        auch in wien steigt die lebensqualität sprunghaft an.

      2. Nur weil Tech-Aktien in den USA x-fach höher bewertet werden als vergleichbare Aktien woanders, heißt das nicht, dass es so bleibt. Von überall auf der Welt fließt das Geld in die USA. Das wird in den nächsten 10 Jahren sicher nicht mehr so sein. Die Konkurrenz in Asien schläft auch nicht. Der Wohlstand in Asien und den USA/Europa wird sich in den nächsten 10-20 Jahren angleichen. Wo früher Emerging Markets Aktien meist dahindümpelten, wird es mehr und mehr Gewinner geben. Die NASDAQ wird in 10 Jahren vermutlich nicht mehr so berauschend laufen wie in den letzten 20 Jahren. Man sieht jetzt schon ansatzweise, dass viele „Regeln“ nicht mehr so ohne weiteres im Markt gelten. Da braut sich etwas zusammen auf der Welt. Ob die Schuldenlast in den USA oder Japan so weiter getragen werden kann, bezweifele ich. Irgendwann wird es krachen, ob in 2 Jahren oder 10 oder 15. Aber so wie bisher wird es wahrscheinlich auch schon in 2-3 Jahren nicht mehr weitergehen.

  3. Natürlich ist mir bewusst, dass Columbo und Permanix es besser weiß. Aber hier mal eine andere Meinung.

    Asien: führend auf dem Weg in die Zukunft | abrdn

    https://www.abrdn.com/de-ch/institutional/insights-and-research/asia-leading-the-way

    1. Wir sollten eher über das Nord-Süd-Gefälle sprechen. Das pro Kopf-BIP ist z.B. in Deutschland knapp 70% höher als in Spanien!

      1. Richtig @Permanix, aber er will es nicht kapieren.

      2. Was Sie da alles so zusammen schreiben(!?)

        Deutschland 51.040 Euro
        Spanien 40.980 Euro

        Deutschland hat 24,5% mehr pro Kopf- Einkommen als Spanien.
        Aber die Abgaben sind in Spanien weitaus geringer.
        z. B. Beiträge für Krankenkasse und Rente zusammen, keine 7% für den Arbeitnehmer, usw.
        Und die schwarz verdienten Gelder sind gigantisch.

        https://de.m.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Bruttonationaleinkommen_pro_Kopf

        1. Hallo @Helmut,

          schlau eingefädelt: Den einen Wert haben Sie aus der linken Tabelle gezogen, den zweiten aus der rechten, kaufkraftbereinigten Version 😉

          Äpfel mit Birnen zu vergleichen, ist völlig 🍌🍌🍌

          In derselben Tabelle wären es 71 bzw. 45 % 😮
          Zudem sind Ihre Werte von 2021…
          Wen wollen Sie mit solch billigen Taschenspielertricks eigentlich hinters Licht führen?

          1. @Michael. Die Differenz im BIP pro Kopf zwischen Deutschland und Spanien liegt immer so zwischen 60…70%, in der Pandemie sogar am oberen Ende oder kurzzeitig darüber, weil Spanien stark vom Tourismus abhängig ist. Die Rechenübungen von Helmut, sind wie immer billige Fake-Versuche. Muss man eigentlich garnicht mehr kontrollieren.

          2. @Michael
            Ich befürchte, das liegt im Charakterzug eines Kleinganoven begründet.
            Vermutlich schummelt, trickst und manipuliert er längst gar nicht mehr absichtlich, sondern unterbewusst-instinktiv.

        2. @Helmut, mit Zahlen haben Sie es nicht so. Schauen Sie selbst nach und rechnen Sie ein wenig rum. Mal sehen ob Sie der Sache näher kommen? Sie sind wie immer einfach viel zu weit weg von der Realität. Spaniern ist deutlich abgeschlagen.

          https://de.statista.com/statistik/daten/studie/188766/umfrage/bruttoinlandsprodukt-bip-pro-kopf-in-den-eu-laendern/

  4. Ja Permanix, Sie schauen zu viel Tagesschau.
    Aber das ist auch gut so.
    Denn alleine bei den Rentnern würde es einen Aufschrei geben, wenn einmal eine Sendung sich damit beschäftigen würde, in was für einer kurzen Zeit ( mit wie wenig Geld) eine Rente zu bekommen ist, für die un Deutschland 40 Jahre horrende Beiträge einzahlen müssen.
    Wir zahlen z. B. für unsere 30.000 m2 einschließlich Müllentsorgung 400 Euro im Jahr. Für etwa 24.000 Euro Rente keine Steuern. Keine Krankenkassenbeiträge.
    Wie das mit den Scheinarbeitslosen läuft habe ich hier schon öfter erklärt.
    Oder glauben Sie wirklich, dass bei etwa 45 Millionen Einwohner und etwa 80 Millionen Touristen jemand arbeitslos sein muss?
    Auch das hat mehrere Gründe, die ich auch schon hier mehrfach erklärt habe.
    Wieviel Bruttoeinkommen müssten wir in Deutschland haben, wenn wir das alles auch zu deutschen Preisen bezahlen müssten?
    Es ist eben: Leben und leben lassen.
    Und wir leben gerne hier in Andalusien.
    Wir konnten es uns ja auch aussuchen.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  5. „Ja Permanix, Sie schauen zu viel Tagesschau.“

    Keine Ahnung, wie Sie nach Ihren demaskierten Fake-Rechnungen bezüglich BIP pro Kopf zu dem Ergebnis kommen, dass ich zuviel Tagesschau sehe?

    „Leben und leben lassen.“

    100% Zustimmung, kümmern Sie sich um Spanien (vielleicht noch um Russland) und wir um Deutschland und alle Leser werden Ihnen unendlich dankbar sein!

  6. @Krankenkassebeiträge

    In einer deutschen Klinik würde ich mich deutlich besser aufgehoben fühlen, als in einer spanischen.

    1. Lange nicht mehr in einer deutschen Klinik gewesen?

      1. @Capablanca, der Vergleich macht Sie sicher.

        1. Kein Vergleich den man als Kunde freiwillig macht, außer mit professionellem Abstand.

  7. Kann man euch lustigen Menschen abonnieren?
    Das ist ja zum kringelig lachen mit euch hier. Die Kommentare sind genialst verfasst. Ihr könntet damit Gold verdienen wenn ihr auftreten würdet. Danke 🙏🏼 dass ihr mir meinen Nachmittag in SO-Asien versüßt habt 🫵🏽😁

    1. @Oliver. Für Neulinge wirkt das alles ziemlich lustig, aber einige altgediente Teilnehmer hier, meinen es richtig Ernst und erkennen dabei überhaupt nicht ihr eigenes komödiantisches Talent. Ich bin mir sicher, dass Sie diese Kandidaten gleich mal erkannt haben.

      1. @Permanix Schon klar, ich fand es einfach amüsant nur beim interessierten lesen auf der Terasse dann auf die Comments zu stoßen. Ich war halt überrascht und es war nett zum Kaffee. Wobei ich sehr unparteiisch bin, denn ich kenne ja die Deutschen. Hauptsache jeder hat recht.
        Ich bin da anders, ich lasse jedem recht. Ich habe auch keinen Neid- oder Gierfaktor vererbt bekommen. Jeder was er will.

        Wie sie richtig festgestellt haben bin ich Neuling auf dem riesigen Goldmarkt. Darf ich fragen ob ich derzeit überhaupt Geld für Gold ausgeben sollte? Denn meine Freunde und Nachbarn hier in Asien kaufen wir verrückt. 23k in Schmuckform und 24k in Barren.
        Es gibt hier aber auch die bahtbarren zu 2 baht also ca. einer Unze. Und ich finde die Unze schon sehr teuer. Mehr als $2400…puh

        Viele Grüße 👍🏽

        1. nur kein geld für dieses unnütze gold, keine zinsen, liegt nur herum, kein spassfaktor

          am besten, es wie georgie best machen:

          die hälfte seines geldes hat er für autos, frauen und alkohol ausgegeben und den rest verprasst

        2. @Oliver, für Gold haben wir hier einen „Spezialisten“, den Helmut, er wird Ihnen seine ganze Lebensgeschichte erzählen, hat angeblich sein ganzes Vermögen am absoluten Tiefpunkt in Gold umgetauscht, wohnt in Spanien und bohrt wegen der wahnsinnigen Trockenheit immer tiefer, um noch ein paar Tropfen Wasser abzubekommen, möchte ein Atomkraftwerk in seinen Garten stellen, die Russen ungehindert durch die Ukraine bis nach Berlin marschieren lassen, usw. usw..
          Leider haben wir das alles schon tausendmal von ihm gelesen und müssen es jetzt vermutlich nochmals ertragen. Viel Spass dabei und noch einen guten Aufenthalt in Asien!

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