Devisen

Investoren: raus aus dem Dollar, rein in Silber und Gold

Keine Frage: die Positionierung vor allem bei Gold ist extrem. Was nun nicht passieren darf..

FMW-Redaktion

Der Brexit hat den Goldrausch offenkundig noch größer werden lassen – das zeigen die am Freitag spät Abends veröffentlichten Daten der CFTC. So erreicht die Zahl von Long-Kontrakten im Gold-Future ein neues Allzeithoch mit knapp 300.000 Kontrakten – ein weiterer Zuwachs zu Vorwoche von 18.000 Kontrakten. Somit stehen über 297.000 Long-Kontrakten gut 24.000 Short-Kontrakte gegenüber, womit das Verhältnis zwischen Long- zu Shortkontrakten fast bei 13:1 liegt. Rein numerisch hat damit Gold Öl überholt in der Anzahl der Long-Kontrakte, da beim Öl (WTI an der NYMEX) gut 10.000 Long-Kontrakte abgebaut worden sind (nun nur noch knapp 289.000 Kontrakte bei knapp 110.000 Short-Kontrakten – in der letzten Woche hat beim Öl ein Stimmungswandel stattgefunden, fast 23.000 neue Short-Kontrakte wurden aufgebaut, gut 10.000 Long-Kontrakte abgebaut).

Ähnlich wie beim Gold das Bild auch beim Silber, wenngleich etwas weniger extrem: hier wurden knapp 1100 weiter Long-Kontrakte aufgebaut auf nun knapp 88.000 Kontrakte, auch das ein Allzeithoch. Gleichzeitig wurden 1800 Shortkontrakte aufgelöst, sodass nun nur noch 9731 Short-Kontrakte im Markt sind bei 87788 Long-Kontrakten, sodass das Long-Short-Verhältnis bei knapp 9:1 liegt. Heute Nacht hatte Silber im aisatischen Handel massiv zugelegt und kurz die Marke von 21 Dollar erreicht – vor dem Brexit lag Silber noch deutlich unter der 18er-Marke. Seit Jahresbeginn hat Silber damit knapp 50% zulegen können, davon 11% in der Vorwoche.

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Silber seit Jahresbeginn

Bei den Rohstoffen insgesamt ist übrigens das Long-Short-Verhältnis bei Zucker am extremsten mit fast 27:1.

Bei den Währungen zeigt sich, dass der Dollar leicht verkauft wurde, vor allem zugunsten der vermeintlich sicheren Häfen Yen und Schweizer Franken. Beim Euro hingegen wurden jeweils über 20.000 Kontrakte auf beiden Seiten hinzugefügt, sodass sich hier netto wenig verändert hat. Es zeigt sich dabei aber, dass offenkundig viele Investoren nach der Brexit-Entscheidung wieder aus der Deckung gekommen sind und sich nun wieder am Markt engagieren.

A propos Brexit: das britische Pfund wieder wieder leicht hinzugekauft (1167 Kontrakte), während gleichzeitig 7669 Short-Kontrakte aufgelöst worden sind – offenkundig Gewinnmitnahmen. Damit beträgt derzeit das Long-Short-Verhältnis beim Pfund 1:2.

Keine Frage: die Positionierung vor allem bei Gold ist extrem. Was nun nicht passieren darf ist, dass der Grundkonsens: „die Fed wird so schnell nicht die Zinsen anheben“ ins Rutschen kommt. Das könnte mit den US-Arbeitsmarktdaten am Freitag bereits der Fall sein, wenn die Daten besser als erwartet ausfallen sollten..



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