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Iran: Das wahrscheinlichste Rache-Szenario

Die Unsicherheit über den bevorstehenden Vergeltungsschlag des Mullah-Regimes im Iran ist groß. Am wahrscheinlichsten ist ein massiver Drohnenangriff auf US-Truppen.

Die Hinweise auf bevorstehende Vergeltungsmaßnahmen des Iran verdichten sich

Deutlicher kann man es kaum formulieren als der Chef des obersten nationalen Sicherheitsrats des Iran, Ali Schamchani dies heute tat. Laut einem Bericht der halbamtlichen Agentur Tasnim formulierte er eine klare Drohung gegen die andauernde Militärpräsenz von US-Soldaten im Nahen-Osten: „Wenn die US-Truppen unsere Region nicht freiwillig und senkrecht verlassen, werden wir etwas tun, um ihre Leichen waagerecht hinauszubefördern“. Nach der Ermordung des iranischen Generalleutnants Qasem Soleimani, dem Kommandeur der Quds-Einheit, einer Unterabteilung der iranischen Revolutionsgarde, sinnt das Mullah-Regime in Teheran auf Blutrache.

Soleimani war der Kopf hinter der Strategie der asymmetrischen Kriegsführung der Perser gegen die USA, Israel und deren Verbündete. Er führte Spezialeinsätze außerhalb des Iran durch und baute Milizen im Irak, Syrien, Jemen und im Libanon auf und erweiterte die Einflusssphäre Teherans im gesamten Nahen Osten. Er war einer der engsten Vertrauten des iranischen Revolutionsführers Ajatollah Ali Chamene’i sowie sein wichtigster Militärstratege. Amerikanische und britische Militärs bezeichneten ihn als „iranischen Rommel“, in Anlehnung an Johannes Erwin Eugen Rommel, genannt Wüstenfuchs, ein deutscher Generalfeldmarschall und brillanter Militärstratege während des Ersten und Zweiten Weltkriegs. Der ehemalige US-Army-General und frühere JSOC- sowie ISAF-Kommandeur Stanley A. McChrystal verglich den „schattenhaften Einfluss“ von General Soleimani im Iran sogar mit jenem von J. Edgar Hoover in den Vereinigten Staaten.

Der Iran muss eine Reihe von Faktoren berücksichtigen

Langsam scheint auch US-Präsident Trump klar geworden zu sein, in was für ein Wespennest er mit der Tötung von Soleimani gestochen hat. Nicht umsonst warnt der US-Präsident Teheran vorsorglich davor für den Mord an dem General Rache zu nehmen und versucht die Mullahs mit der Drohung 52 Ziele im Iran zu attackieren, abzuschrecken. Dabei stehen gemäß Präsident Trump auch Kulturgüter des Iran auf der Liste möglicher Ziele, was ein klarer Verstoß gegen die Genfer Konventionen wäre. Wer auch immer Trump den Tötungsbefehl gegen Soleimani empfohlen hat, war sich entweder des Eskalationspotenzials dieser Maßnahme nicht bewusst, oder hat das diesbezügliche Informationsdefizit aufseiten Trumps ausgenutzt, um den Präsidenten der Vereinigten Staaten in eine schwierige Lage zu bringen. Auf jedenfalls widerspricht die gesamte Aktion sämtlichen früheren Aussagen Trumps zur Vermeidung eines Krieges und zum Abzug aller Truppen aus der Region.

Da Trump entweder mangels Kenntnis der komplexen Situation im Nahen Osten oder auf Basis falscher Empfehlungen gehandelt hat, kann man davon ausgehen, dass keine rationale Strategie hinter dem Handeln Trumps steckt. Das macht es auch für die Iraner schwierig, eine aus ihrer Sicht adäquate Antwort zu finden, ohne eine kriegerische Eskalation zu provozieren. Egal, für welche Art der Rache sich die iranische Führung entscheiden wird, die Reaktion Trumps darauf ist schlicht nicht vorhersehbar.

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6 Kommentare

  1. Es würde mich schon sehr, sehr wundern wenn sich der Iran auf Raketenangriffe auf US Militärbasen beschränken würde. Dieser Mord an einer Führungsperson des Iran wird die Staatsspitze nur glaubhaft und der Bevölkerungsmeinung adäquad „sühnen“ in dem sie einen ganz massiven Schlag setzen wird – ein General, Admiral oder einer vergleichbaren Position. Ich fürchte, dass das Iran-Regime gar keine andere Wahl hat – leider für uns alle. Ein ganz grosses „Dankeschön“ an mr. president.

  2. Denke, es wird Auge um Auge Zahn um Zahn vergolten… Sprich Tötung eines hohen Amerikaners. Ggf. Sogar Bolton. Da dieser gerade gegen Trump Aussagen will, würde das Verschwörungstheorien Tür und Tor öffnen und die amerikanischen Politiker gegeneinander aufpeitschen…

    So oder so… Amerika wird jede Aktion, wenn auch im Notfall eine false flag Aktion dazu nutzen ein paar alte Raketen loszuwerden :(

  3. may day may day, fmw ist jemenad noch wach. bitte melden. was geht an den märkten ab. danke

  4. Warum nicht old-style-mäßig den Konflikt aus der Welt schaffen? Trump und Chamenei sollen sich einfach duellieren, wobei der Ajatollah die Art der Waffen auswählen darf (Krummsäbel?) Das würde doch eine Menge Blutvergießen vermeiden – aber leider sind diese Zeiten wohl vorbei…

  5. War ja eine Ansage nach Maß, die Vorhersage des Angriffs auf die US-Truppen im Irak. Nur dass derartig relevante Meldungen, die ihn den Medien erscheinen, schon längst dem US- und dem israelischen Geheimdienst und damit auch den US-Streitkräften bekannt waren. Deshalb auch die vermiedene Katastrophe. Die gefährlichen Aktionen kommen aus dem heiteren Himmel und werden nicht vorher publiziert.

  6. Am meisten treffen könnten die Iraner Donald aber beim Ölpreis, wenn der Ölpreis steigt sifft die Wallstreet ab, Inflation zieht an und die ganze Liquiditätsparty des Westen kommt in Erklärungsnot, anstatt Amis zu töten, was sicher einen weitere Eskalation bewirkt sollte man den Ölpreis torpedieren und zwar heftig und lange, damit der Ölpreis im November bei mindestens 100 Dollar steht und Donald ist weg….

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