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Ist Ihr Portfolio auf Inflation vorbereitet?

Symbolbild für Inflation - Geldscheine mit hohen Nominalbeträgen

Auf Spiegel Online können Sie heute lesen, dass es der US-Wirtschaft blendend gehe. Zwar crashe gerade die US-Industrie, aber Verbraucher kauften wie verrückt. Zu Wort kommt auch Fed-Chef Powell, der im Prinzip keinen Grund sehe, warum es der US-Wirtschaft nicht auch künftig blendend gehen könne – außer natürlich der crashenden US-Industrie. Powell begründet die lang anhaltende Aufschwungphase damit, dass es der Fed gelungen sei, die Inflation zu zähmen. Ohne Inflation müsse er auch die Zinsen nicht erhöhen. Und Spekulationsblasen gäbe es schließlich auch keine.

Mh, vielleicht hätte Powell sich einmal den Aktienmarkt ansehen sollen. Seitdem Apple vor einem Jahr die Umsatz- und Gewinnerwartungen reduzierte, hat sich der Aktienkurs mehr als verdoppelt. Anleger scheinen also zu denken, dass Apple mehr als doppelt soviel wert ist, wenn sie weniger Geld verdienen. Klingt das nach gesundem Markt, oder nicht eher nach einer Spekulationsblase, bei der Aktien gekauft werden, weil die Kurse steigen und nicht, weil es den Unternehmen so gut geht, dass künftige Gewinne den bezahlten Aktienpreis rechtfertigen würden.

Auch dass die Fed seit vier Monaten auf dem Repo-Markt intervenieren muss und sich dadurch die Bilanzsumme der Notenbank in einem Tempo aufblähte, wie wir es zuletzt während der Finanzkrise sahen, scheint für Powell kein Alarmzeichen zu sein. Vielleicht ist es aber auch umgekehrt? Dass Powell trotz der deutlich sichtbaren Spekulationsblase, der einbrechenden US-Industrie und dem nicht mehr funktionierenden Repo-Markt angeblich keine Anzeichen für eine Wirtschaftseintrübung sieht, ist möglicherweise das deutlichste Warnsignal vor einem Wirtschaftseinbruch.

Im blinden Vertrauen auf niedrige Inflation steigen die Anlage-Preise

Das Problem bei Powells Sichtweise ist, dass die Preise für viele Anlageklassen deshalb so hoch sind, weil die meisten Anleger genau wie Powell denken, die Inflation sei für immer gezähmt. Wo keine Geldentwertung mehr existiert, kann man auch wunderbar mit einer 1%-Rendite für eine überteuerte Eigentumswohnung leben. Oder mit Anleihen, die so wenig Zinsen abwerfen, dass sie in zehn Jahren nicht einmal die Transaktionskosten wieder einspielen werden – oder für die der Anleger sogar Zinsen bezahlen soll. Oder mit Aktiengesellschaften, die zwar kein Geld verdienen, aber angeblich phantastische Wachstumsaussichten haben und immerhin keine garantierte Negativrendite haben wie viele Anleihen. Gäbe es drei oder vier Prozent Geldentwertung pro Jahr, könnte es sich niemand leisten, solche Geldverbrenner-Anlagen im Depot zu halten.

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2 Kommentare

  1. Erinnern wir uns doch an die Aussagen von Greenspan zu Immobilienmarkt vor dem Crash, Grundaomide, überbtreibungen höchsten Regional…Bla bla bla….etwa das gleich als die Kanzlerin hinstand und sagen musste die Bankeeinlagen sind sicher….

    Wenn die Mächhtigen Lenker Beruigungspillen Verteilen sollten man besonders auf der Hut sein…

  2. In dem Artikel ist meiner Meinung nach ein logischer Fehler, bei 4% Inflation und 2% Zinsen werden die Preise von Aktien, Immobilien u.s.w. nicht sinken sondern STEIGEN ! weil letztendlich reale Werte mehr Wert sind als fiktive.

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