Anleihen

Italien mit Anleihen über 50 Jahren Laufzeit – warum das jetzt ein guter Zeitpunkt ist

Italien hat bekanntgegeben eine bereits in 2017 gestartete Emissionsserie mit 50 Jahren Laufzeit erneut öffnen zu wollen. Der Zinskupon von 2,80% soll bestehen bleiben. Aber das ist gar nicht so interessant. Durch den Ausgabepreis kann der Emittent die letztliche Rendite (und wie teuer/günstig er sich verschulden kann) regulieren. Und die Umstände hierfür sind derzeit mehr als günstig, auch für Italien!

Denn die EZB erwähnt ja nun seit Wochen, dass man womöglich demnächst neue Käufe von Staatsanleihen starten wird. Dies schwächt natürlich den Euro. Und tendenziell bleiben die Zinsen in Euroland länger im Keller. Bei einer verschärften Wirtschaftskrise ist es sogar denkbar, dass auch die Zinsen weiter sinken. Diese Gesamtlage lässt die Renditen europaweit seit Wochen weiter in den Keller rutschen.

Im folgenden Chart sieht man es. Auch die 50 Jahre laufende italienische Anleihe ist mit der Rendite in den Keller gegangen. Waren es im Mai noch 3,45%, so sind es derzeit nur noch 2,87% Rendite. Es ist gut nachvollziehbar, dass der italienische Staat gerade jetzt vor allem lange Laufzeiten wählt, um den Rückzahlungszeitpunkt lange in die Zukunft verschieben zu können. Dazu noch deutlich weniger effektiv für die neuen Schulden zahlen als noch im Frühjahr. Was will man mehr?

Das Finanzministerium in Rom hat laut Mitteilung Citigroup, Deutsche Bank, Goldman Sachs und UniCredit damit beauftragt den aktuellen Verkauf durchzuführen. In der „nahen Zukunft“ soll die Transaktion stattfinden, abhängig von den Marktbedingungen. Hofft man auf weitere lockernde Aussagen der EZB, und noch niedrigere Renditen?

Italien 50 Jahre laufende Anleihe Chart



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1 Kommentar

  1. Der Risikomanager Coface führt Deutschland nicht mehr in der besten Länderkategorie. Der internationale Kreditversicherer hat die Bundesrepublik von A1 in A2 herabgestuft. Die veränderte Länderbewertung steht im Zusammenhang mit einem deutlich erhöhten Risiko in wichtigen Branchen. Die in Teilbereichen eng miteinander verbundenen Branchen Automotive und Metall führt Coface in der Branchenbewertung für Deutschland nun in der Kategorie „hohes Risiko“. Die Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Pharma wurden auf „mittleres Risiko“ herabgestuft.

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