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IWF: Yuan steht kurz vor dem Sprung in den Währungskorb

FMW-Redaktion

Der IWF hat es nun offiziell verkündet. China habe inzwischen alle Kriterien erfüllt, damit der Yuan in den Währungskorb des IWF aufgenommen werden kann. Dieser Korb (Sonderziehungsrechte) stellt eine künstliche Reservewährung innerhalb des IWF dar und wird bisher gebildet aus Britischem Pfund, Euro, Yen und US-Dollar. Mit dem chinesischen Yuan würde China endlich die globale Anerkennung finden, die es auch verdient.

IWF Christine Lagarde
IWF-Präsidentin Christine Lagarde. Foto: MEDEF / Wikipedia (CC BY-SA 2.0)

Bisher hakte es vor allem an der freien Handelbarkeit des chinesischen Yuan. Man kann darüber streiten, aber wie der IWF sagt, hätten die zuständigen Mitarbeiter dem IWF-Direktorium jetzt einen Bericht vorgelegt, dass nun alles in Ordnung sei. Abgesehen von technischen Fragestellungen waren unterschwellig gerade die USA bisher wenig glücklich darüber, dass der Yuan mit der Aufnahme in diesen exklusiven Währungsclub eine Anerkennung erhält, die viele Unternehmen und Staaten veranlassen wird den Yuan als ernsthaftes Zahlungsmittel und als Reservewährung zu nutzen.

Jetzt kann nur noch eines passieren. Die IWF-Direktoren können entgegen der offiziellen Verlautbarung, dass laut den zuständigen Mitarbeitern einer Aufnahme des Yuan nichts mehr im Wege stehe, einfach NEIN sagen, aus politischen Gründen – um China´s wachsenden Einfluss einzudämmen. Das wird aber wohl nicht mehr passieren, denn gerade die USA sehen seit Monaten einen verstärkten Zulauf vieler Länder zur neu gegründeten asiatischen IWF-Alternative „AIIB“. Da ist es wohl besser China möglichst gut in den IWF zu integrieren, als gar keinen Einfluss mehr zu haben, wenn China mit vielen anderen seine Party ganz woanders feiert.

Der IWF verkündet zur quasi Aufnahme des Yuan in den Währungskorb Zitat:

„Ms. Christine Lagarde, Managing Director of the International Monetary Fund (IMF) issued the following statement today: The staff of the IMF has today issued a paper to the Executive Board on the quinquennial review of the SDR. A key focus of the Board review is whether the Chinese renminbi (RMB), which continues to meet the export criterion for inclusion in the SDR basket, also meets the other existing criterion, that the currency be “freely usable”, which is defined as being “widely used” for international transactions and “widely traded” in the principal foreign exchange markets.

In the paper, IMF staff assesses that the RMB meets the requirements to be a “freely usable” currency and, accordingly, the staff proposes that the Executive Board determine the RMB to be freely usable and include it in the SDR basket as a fifth currency, along with the British pound, euro, Japanese yen, and the U.S. dollar. The staff also finds that the Chinese authorities have addressed all remaining operational issues identified in an initial staff analysis submitted to the Executive Board in July. I support the staff’s findings. The decision, of course, on whether the RMB should be included in the SDR basket rests with the IMF’s Executive Board. I will chair a meeting of the Board to consider the issue on November 30.“

Der zeitliche Zusammenhang ist kaum zu übersehen. Am 30. November entscheidet das IWF-Direktorium über die Aufnahme des Yuan in den Währungskorb – nur einen Monat später nimmt die AIIB ihre Arbeit auf. Dass sie ständig stärker und wichtiger wird, noch bevor sie ihre Arbeit aufnimmt, zeigt folgendes Beispiel. Erst am letzten Donnerstag bestätigte das neuseeländische Parlament, dass Neuseeland jetzt auch Mitglied beim AIIB werden will –  noch schnell mit aufspringen, damit man sich offiziell „Gründungsmitglied“ nennen kann. Da ist es finanzstrategisch unklug China beim IWF die kalte Schulter zu zeigen, dann würde sich das Riesenreich zusammen mit vielen anderen asiatischen Partnern noch stärker vom IWF abwenden und seine eigene Suppe bei der AIIB brutzeln.



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