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Janet Yellen sagt tschüss – und Donald Trump kann die Fed neu gestalten!

Es ist gestern fast untergegangen, dass Janet Yellen ihren Abschied von der Fed verkündet hat, sobald Jerome Powell sein Amt antreten wird. Damit kann Trump nun vier neue Fed-Gouverneure nominieren, Anfang 2018 kommt es zusätzlich zu einer großen Rotation bei den stimmberechtigten Fed-Mitgliedern..

FMW-Redaktion

Es ist gestern fast untergegangen, dass Janet Yellen ihren Abschied von der Fed verkündet hat, sobald Jerome Powell sein Amt antreten wird. Damit endet die Amtszeit Yellens erstmals seit dem Jahr 1978 bereits nach einer Amtsperiode (seit G. William Miller, unter dem die Inflation durch die Decke schoss und der daher nach eineinhalb Jahren Amtszeit zurück treten musste)!

In ihrem Abschiedschreiben betonte Yellen, dass das Finanzsysten nun stabiler geworden sei, während ihrer Amtszeit seien 17 Millionen neue Jobs geschaffen worden (beides kann man durchaus bezweifeln..).

So oder so: nachdem bereits Fed-Vize Fischer ausgeschieden ist, wird damit zusätzlich ein weiterer Posten frei, den Donald Trump besetzen kann: vier von sieben Gouverneuren der Fed kann der US-Präsident nun neu besetzen und damit seine Handschrift bei der Zusammensetzung des wichtigsten geldpolitischen Gremiums weltweit hinterlassen!

Dadurch, dass Jerome Powell neuer Fed-Chef werden wird und damit seinen bisherigen Posten als Fed-Gouverneur räumt, wird schon einmal ein Gouverneurs-Sitz frei. Weiterhin vakant ist der Posten des Fed-Vizes durch den kürzlichen Rückzug von Fischer – noch hat die Trump-Administration keinen Nachfolger für ihn nominiert. Ohnehin sind zwei Gouverneurs-Posten seit längerer Zeit vakant, weil die noch von Oabma nominierten Allan Landon und Kathryn Dominguez von den Republikanern abgelehnt worden waren.

Neu als Fed-Gouverneur (Vice Chair for Supervision, also der oberste Banken-Aufseher) ist seit einigen Tagen Randal Quarles. Die einzige Konstante für die nächsten Jahre ist somit die Clinton-Vertraute Lael Brainard, deren Amtszeit erst im Jahr 2024 enden wird. Mithin gibt es also derzeit nur Jerome Powell als baldigen Fed-Chef, Lael Brainard und Randal Quarles – alle anderen Posten sind unbesetzt! Dazu hat New York Fed-Chef William Dudley seinen Rücktritt erklärt, allerdings wird der Posten nicht durch Trump besetzt, sondern durch die New York Fed selbst – der Chef der New York Fed ist bei jeder Sitzung stimmberechtigt und hat schon historisch eine herausgehobene Stellung innerhalb der US-Notenbank.

Es kommen als viele Veränderungen auf die Fed zu – selbst ohne die fälligen Neubesetzungen: ab 2018 rotieren die als eher hawkish geltenden regionalen Fed-Chefs der Fed-Distrikte Cleveland (Mester), Richmond (Mullinix), Atlanta (Bostic) und San Francisco (Williams) zu stimmberechtigen Mitgliedern und ersetzen damit eher dovishe Gouverneure, die turnusmäßig ihre Stimmberechtigung verlieren (Evans aus Chicago, Harker aus San Francisco, Kaplan aus Dallas und Kashkari aus Minneapolis, der stets gegen Zinsanhebungen gestimmt hatte).

Trump als Anhänger einer ultralaxen Geldpolitik dürfte also versuchen, eher dovishe Fed-Gouverneure zu nominieren, um die „hawkishe Drehung“ durch die turnusmäßig ab der ersten Fed-Sitzung stimmberechtigen regionalen Fed-Präsidenten auszugleichen. Da die Republikaner vor allem im US-Abgeordnetenhaus eine deutliche Mehrheit haben, dürfte ihm das nicht allzu viele Schwierigkeiten machen – für den Dollar aber heißt das dann vermutlich, dass es ab dem Jahr 2018 eher nach unten gehen könnte..



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1 Kommentar

  1. Hallllloooooohhhh Jana, kein Senf der AFD dazu!

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