Der japanische Anleihemarkt hatte diese Woche bereits Anleiherenditen weltweit beeinflusst. Heute ist eine Auktion 40-jähriger Staatsanleihen in Japan auf die schwächste Nachfrage seit vergangenem Juli gestoßen, was am internationalen Rentenmarkt die Volatilität anheizen könnte. Die Rendite 40-jähriger Anleihen blieb gegenüber dem Niveau vor der Auktion unverändert. Bei Papieren mit 30 Jahren Laufzeit kletterte sie jedoch um 11 Basispunkte.
Bloomberg berichtet hierzu: „Angesichts des jüngsten Rendite-Schocks hat wohl niemand mit einer wirklich starken Nachfrage gerechnet“, sagte Stephen Spratt, Anleihestratege bei Société Générale. Die Nachfrage sei wenig beeindruckend. Die Überzeichnungsquote lag bei der 500 Milliarden Yen (3,06 Milliarden Euro) schweren Emission von Papieren mit Fälligkeit 2065 bei 2,21. Im März hatte sie noch bei 2,92 gelegen.
Die Auktion war auch global gesehen ein wichtiger Test für längere Laufzeiten angesichts der Befürchtung, dass steigende Staatsausgaben die Haushaltsdefizite in gefährliches Terrain treiben könnten. In Japan wurde sie auch als wichtiger Gradmesser für die Nachfrage großer institutioneller Anleger angesehen. Diese haben bislang noch nicht die Nachfragelücke geschlossen, die mit der Reduzierung der Zentralbank-Anleihekäufe entstanden ist.
Am Dienstag waren Japan-Anleihen mit äußerst langen Laufzeiten gesucht. Hintergrund waren Signale, dass Tokio nach der jüngsten Marktpanik bereit sein könnte, die Anleihe-Emissionsvolumen anzupassen. Informierten Kreisen zufolge hat das Finanzministerium einen Fragebogen an Marktteilnehmer verschickt, in dem es um angemessene Emissionsvolumina für Staatsanleihen ging. Wie zu hören ist, wurde dabei auch um Kommentare zur Marktsituation gebeten.
FMW/Bloomberg
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