Hat man Töne! Japan, das Land ohne Zinsen – seit 10 Jahren liegt der Leitzins an der Nulllinie – sieht die Konjunkturabschwächung und denkt an die Möglichkeit von Zinssenkungen?! Der kürzlich veröffentliche Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe ist zwar etwas gestiegen, liegt aber mit 49,2 Punkten immer noch unterhalb der Wachstumsschwelle.
Ich habe in der letzten Woche über das japanische Zinstrauma seit dem Crash nach 1989 geschrieben und auf die Gefahr einer „Japanifikation“ der Eurozone hingewiesen. Jetzt kämpft das Land der aufgehenden Sonne schon wieder etwas mit rezessiven Wirtschaftstendenzen – im Zuge der bisherigen globalen Wirtschaftsabschwächung -, deshalb sind die Maßnahmen der japanischen Regierung und der BoJ schon von Interesse für den europäischen Wirtschaftsraum.
Hier ein paar aktuelle Aussagen des Governors der Bank of Japan, Jaruhiko Kuroda:
- Japanˋs economy has slowed„slightly“
- Production, exports to China weak
- Moderate wage gains hold back inflation
- Accomodative policy has worked
- Still room für more monetary easing
- Can further reduce interest rates if needed
- Thereˋs room for reducing interest rates
Fazit
Kommt jetzt die Zeit der Minuszinsen? Bis jetzt sind das noch Gedankenspiele, weil Kuroda auch an ein Wiederanspringen der Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte glaubt.
Aber sie sind ein Vorgeschmack auf das, was der EU-Zone blühen könnte, sollte die europäische Konjunktur in eine Rezession rutschen.
Irgendwie klingen manche Sätze auch nach Mario Draghi, aber vielleicht ist das das übliche „wording“ von Notenbankern.
By 663highland – Own work, CC BY 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8349591
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