Devisen

Heute US-Inflation im Fokus Jede Menge bullische Euro-Signale – Blick auf 14:30 Uhr

Euro-Geldscheine

Derzeit wird man regelrecht überschüttet mit Aussagen und Signalen, die für einen weiter steigenden Euro sprechen. Es ist derzeit eine allgemein positive Euro-Bewegung, zum Beispiel gegen den Schweizer Franken (wir berichteten heute früh). Aber schauen wir auf die Bewegung gegen den US-Dollar. EURUSD stieg seit November immer weiter an von 0,98 auf jetzt 1,0758.

Euro bullisch – EZB sendet starke Zinssignale

Nicht nur, dass sich zahlreiche Wall Street-Banken gestern bullisch für den Euro äußerten. Auch die EZB sendet seit Tagen verstärkt Signale dafür aus, dass sich die Märkte auf stark steigende Zinsen bei den beiden nächsten Terminen einstellen können, nämlich für Februar und März (hier der Sitzungskalender der EZB). Erst vorgestern sagte EZB-Direktorin Isabel Schnabel „„Zinsen müssen noch deutlich und stetig steigen“. Und: “Wir planen, die Zinssätze in den nächsten Sitzungen weiterhin deutlich zu erhöhen”, sagte der spanische Zentralbankchef De Cos erst gestern Abend in Madrid.

Aktuelle Analystenaussagen

Wenn das mal nicht Auftrieb für den Euro gibt, was dann? Heute geht es weiter. Bloomberg berichtet von aktuellen Analystenaussagen. „Euro-Bullen sehen US-VPI-Daten als Katalysator für einen Schub in Richtung 1,10 gegen den US-Dollar“, so die Headline-Aussage. Der Aufwärtstrend des Euro gegenüber dem Dollar ist im vergangenen Monat am Widerstand um sein Mai-Hoch herum zum Stillstand gekommen. Die Bullen hoffen, dass die US-Inflationsdaten vom Donnerstag genug Munition liefern werden, um diese Barriere zu durchbrechen und den Weg in Richtung 1,10 Dollar wieder aufzunehmen.

Die Gemeinschaftswährung hat sich seit ihrem im November erreichten Zwei-Dekaden-Tief von 95,36 US-Cent um fast 14 % erholt, da die Händler ihre Wetten auf Zinserhöhungen der Federal Reserve zurückgenommen haben. Dennoch ist der Euro bisher nicht in der Lage gewesen, den am 30. Mai erreichten Stand von 1,0787 $ zu überwinden. Die sich verengenden Renditespannen zwischen den USA und Europa deuten darauf hin, dass der Euro den Höchststand vom Mai testen wird, wenn die US-Verbraucherpreisdaten vom Donnerstag die erwarteten Anzeichen einer Mäßigung zeigen, so die Canadian Imperial Bank of Commerce.

Ein Durchbruch des Mai-Hochs könnte dazu führen, dass das Paar das Hoch vom 25. April bei 1,0851 $ testet, während darüber ein starker Widerstand bei 1,0936 $ liegt, sagte Jeremy Stretch, Leiter der Group-of-10-Strategie bei CIBC in London. Andere Analysten sind eher pessimistisch. „Ich bin nach wie vor skeptisch, dass EURUSD seine jüngsten Gewinne ausbauen kann, ohne dass sich die fundamentalen Aussichten für das Paar wesentlich ändern, da es im Vergleich zu unserem kurzfristigen fairen Wert von 1,05 bereits teuer erscheint“, sagte Valentin Marinov, Leiter der Group-of-10 FX Research and Strategy bei Credit Agricole CIB in London.

Heute 14:30 entscheidender Zeitpunkt

Heute um 14:30 Uhr werden in den USA die Inflationsdaten für Dezember veröffentlicht. Fallen sie geringer aus als erwartet (6,5 %), dürfte der Zinserhöhungsdruck auf die Federal Reserve noch weiter nachlassen. Die gleichzeitig von der EZB so offensiv verkündeten kräftigen Zinsanhebungen für die Eurozone würden dann wohl für den Euro weiter Platz machen für höhere Kurse gegenüber dem US-Dollar und anderen Währungen. Wir werden um 14:30 Uhr umgehend berichten. Im Chart sehen wir im Verlauf der letzten zwölf Monate als blaue Linie Euro gegen US-Dollar. Man erkennt gut den Anstieg seit November. In orange sehen wir die Entwicklung der US-Inflation. In den letzten Monaten vollzog sich bereits eine Abschwächung.

Verlauf von Euro gegen US-Dollar im Vergleich zur US-Inflation

FMW/Bloomberg/Chart TradingView



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