Anleihen

Jim Chanos über China: wo das Problem eigentlich ist

FMW-Redaktion

Jim Chanos gilt als bekanntester „China-Bär“ der Welt. Er sieht das chinesische Finanzsystem als Pump-Wirtschaft und spekuliert seit langem auf eine Abwertung des Yuan zum US-Dollar – mit Erfolg (heute tiefster Stand des Yuan zum Dollar seit Februar 2011). Immer wieder weist er auf die enorme Verschuldung des chinesischen Finanzsystems hin – vor allem der Banken. Wie er gegegnüber „Business-Insider“ formuliert, passiert in China genau das, was in den USA kurz vor der Finanzkrise der Fall war: die Banken finanzieren langfristige (und oft verlustreiche) Projekte mit kurzfristigen Geld, das sie auf dem Markt aufnehmen (das wurde in Deutschland der Hypo Real Estate oder auch der Depfa Bank zum Verhängnis). Die Formulierung von Chanos muß man sich auf der Zunge zergehen lassen:

„One other problem people aren’t paying enough attention to — and that is the asset-liability mismatch. And if we learned anything … during our crisis, it was you shouldn’t finance hard-to-value long-term esoteric real-estate-related derivatives or securities with overnight money, which is what a lot of the investment banks ended up doing by ’07/’08. They couldn’t move a bunch of the gunk on their balance sheet and increasingly they were financing themselves in the repo market.“

Die Folge: China hat weit größere Probleme als zuvor, so Chanos:

„We’re getting in some pretty scary debt to capital numbers in China. We’re 300% of GDP as opposed to 100% of GDP the last time they had a big problem.“

Chanos sieht aber auch die politische Führung unter Xi Jinping als großes Problem: sie ist Internet-feindlich, weil sie das Netz als Macht begreift, die ihrem Herrschaftsanspurch gefährlich werden kann, sie ist rigider zu den Medien als alle Vorgänger, und sie wendet sich auch gegen das Militär.

Wir empfehlen allen, die der englischen Sprache mächtig sind, folgendes Interview mit Chanos, das Sie hier finden (unter dem Artikel von „Business Insider“)..



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