Hedgefonds-Milliardär John Paulson kritisiert die US-Notenbank dafür, mit der Leitzins-Senkung zu lange gewartet zu haben. In den kommenden Monaten sei nun mit einer Lockerung der Fed-Geldpolitik zu rechnen. Bis Ende nächsten Jahres, “würde ich beim Leitzins am ehesten von etwa 3% ausgehen, vielleicht von 2,5%”, sagte der 68-jährige im Interview mit Bloomberg TV. Paulson wurde bekannt dadurch, dass er im Vorfeld der Finanzkrise 2008 massive Wetten gegen Hypothekenanleihen eingegangen war.
Mit Blick auf die aktuelle US-Geldpolitik sieht Paulson die erhöhten Realzinsen – die Differenz zwischen den vorherrschenden Anleiherenditen und der aktuellen Inflation – als Beleg dafür, dass die Federal Reserve mit der Lockerung der Geldpolitik im Rückstand ist.
Zusammen mit dem Vorstandsvorsitzenden von Cantor Fitzgerald, Howard Lutnick, und Scott Bessent von der Key Square Group LP nahm John Paulson gestern an einer Veranstaltung des Economic Club of New York teil, bei der Donald Trump versprach, die Körperschaftssteuer zu senken, Regulierungen zu reduzieren und die Bundesregierung zu überprüfen.
Einem Bericht des Wall Street Journal von Anfang des Jahres zufolge denken Trumps Berater über Möglichkeiten nach, die Unabhängigkeit der Fed zu verringern. John Paulson sagte, es sei wichtig, dass der Präsident und der Finanzminister in der Lage seien, sich zur Wirtschaftspolitik, einschließlich den Zinsen, zu äußern.
FMW/Bloomberg
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Natürlich kommen jetzt die Nachwehen der zu lange zu tiefen Zinsen, die auch die Übertreibungen der Kurse ermöglichte. Da hatten doch alle grosse Freude an diesem giftigen Geschenk und keiner dieser Vollprofis hat gemeckert. Eine Übertreibung kann nur mit einer Übertreibung auf die Gegenseite korrigiert werden. Sogar Profis mit über 40 Jahren müssen wieder lernen, dass Börsen auch fallen können.