Die Zeiten in denen Investoren durch den Carry Trade einfach Geld verdienen konnten sind erst einmal beendet. Eine Zinserhöhung der Bank of Japan in der vergangenen Woche hat den Trade ins Straucheln gebracht und eine Kaskade in Gang gesetzt. Bis dahin nahmen Investoren das Geld, das sie sich in Japan zu Zinssätzen nahe null geliehen haben, und investierten es zum Beispiel in amerikanische Big-Tech-Aktien, Währungen wie der mexikanische Peso, und anderen höher rentierlichen Vermögenswerten. Laut der US-Großbank JPMorgan sind jetzt drei Viertel der globalen Carry Trades abgewickelt, wobei der jüngste Ausverkauf die diesjährigen Gewinne vollständig zunichte gemacht hat.
Carry-Trade zum Großteil abgewickelt
Laut den quantitativen Strategen Antonin Delair, Meera Chandan und Kunj Padh sind die Renditen der von JPMorgan verfolgten Carry Trade-Körbe, die Industrieländer, Schwellenmärkte und globale Märkte umfassen, seit Mai um etwa 10% gesunken, wie Bloomberg aktuell berichtet. Diese Rückgänge haben nicht nur die Renditen des laufenden Jahres zunichtegemacht, sondern auch einen Teil der seit Ende 2022 aufgelaufenen Gewinne erheblich geschmälert.
„Die Spot-Komponente des globalen Carry-Trade-Korbs deutet darauf hin, dass 75 % der die Trades bereits abgewickelt wurden“, so schrieb das JPMorgan-Team und bekräftigte, dass die „Uhr für den G10-Carry-Trade tickt“.
Die Carry-Strategie – bei der Kredite zu niedrigen Zinssätzen aufgenommen werden, um Käufe von höher rentierende Vermögenswerten in anderen Ländern zu finanzieren – schwächelt schon seit Monaten. Der entscheidende Trigger erfolgte aber erst in der vergangenen Woche. Carry-Trades sind in der Vorwoche unter Beschuss geraten, als die Volatilität an den globalen Märkten aus Angst vor schnellen Zinssenkungen der Federal Reserve und nach der unerwarteten Zinserhöhung der Bank of Japan sprunghaft anstieg.
Carry-Trade-Strategie unattraktiv
Der jüngste Ausverkauf verlief doppelt so schnell wie bei einem Carry-Trade-Drawdown üblich. Die Strategen vermuten, dass es im August eine kleine Chance für eine Erholung geben könnte, da „der Kalender der Zentralbanken in diesem Zeitraum sehr überschaubar ist und sich die Volatilität bereits abgekühlt hat“.
Die Global-Carry-Trade-Strategie biete jedoch „kein attraktives Risiko-Ertrag-Verhältnis“, betonten die Strategen von JPMorgan. „Die Rendite des Warenkorbs ist seit den Höchstständen von 2023 stark gesunken und bietet keine ausreichende Kompensation für das Halten von volatilen Schwellenmarkt-Anlagen angesichts der bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen und des Risikos einer weiteren Neubewertung von Niedrigzinsanleihen, falls die US-Renditen fallen.“
FMW/Bloomberg
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Es braucht keine weiteren Gründe um die Fata Morgana zu beenden, denn das Spiel läuft nur solange wie der Yen immer abwertet. Es war nur eine Frage der Zeit bis die einst sehr gute Währung total unterbewertet war und zwangsläufig aufwerten musste. Die Heftigkeit und Grösse der Aufwertung beweist nur die masslose Übertreibung die die BOJ selber provoziert hat, zu vergleichen mit andern parabolischen Anstiegen. Der Zeitpunkt kann auch mit dem Wechsel des Japser Notenbankers zusammenhängen.
Dank der Genialität der Notenbank einer der grössten Wirtschaftsnationen habe ich einen schönen Gewinn gemacht. Ich denke ,dass einige grosse Kaliber ( vor allem Insider) auf Kosten der Allgemeinheit riesig kassiert haben, die staatliche Umverteilung von unten nach oben soll ja gemäss gewissen Schlaumeiern normal sein.
Als hätte J.P. Morgan Einblick in die globalen Handelsbücher – sämtlicher Marktteilnehmer…
Das sind doch alles Pi mal Daumen Schätzungen, alles hohl aus der Hüfte geschossen….
Was man sagen kann, im Herbst werden die großen Buy Backs beginnen und wahrscheinlich schon im November die obligatorische Jahresendralley…
@Sebastian. „Was man sagen kann, im Herbst werden die großen Buy Backs beginnen und wahrscheinlich schon im November die obligatorische Jahresendralley…“
Kann ein Promovierter tatsächlich so unsinnige Kommentare abgeben? Nein!!