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Kanada-Daten: Headlines sehr stark, Details bedenklich – Tanz auf dem Vulkan nimmt zu, kanadischer Dollar wertet auf

Wir haben es schon diverse Male angesprochen. Die Volkswirtschaften und vor allem die Kredit- und Immobilienmärkte in Australien und Kanada tanzen nicht auf dem Vulkan, sondern sie glühen schon so stark, dass man eigentlich...

FMW-Redaktion

Wir haben es schon diverse Male angesprochen. Die Volkswirtschaften und vor allem die Kredit- und Immobilienmärkte in Australien und Kanada tanzen nicht auf dem Vulkan, sondern sie glühen schon so stark, dass man eigentlich nicht mehr tanzen kann. Dennoch nimmt der Tanz auf dem Vulkan nun noch weiter zu. Die kanadischen Statistiker haben heute die aktuellsten Daten zum Bruttoinlandsprodukt und zum Arbeitsmarkt bekanntgegeben.

Das BIP für das 3. Quartal lag im Jahresvergleich mit +1,7% etwas höher als erwartet. Der Konsum der Privathaushalte steigt um 4%, wobei deutlich weniger erwartet wurde. Das Konsumwachstum für das Vorquartal wurde heute nach oben revidiert auf 5%. Mit diesen beiden starken Wachstumsraten im 2. und 3. Quartal sind dies die beiden stärksten Anstiege seit der Finanzkrise 2008. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt! Das Wachstum beim privaten Konsum kommt laut den kanadischen Statistikern dadurch zustande, dass die Kanadier ihre Geldreserven noch weiter gesenkt haben als ohnehin schon. Noch drei hochinteressante Zahlen:

Die staatlichen Investitionen steigen im Jahresvergleich um 13%, was 0,5% von den 1,7% BIP-Wachstum ausmacht.

Exporte sinken im Jahresvergleich um 10,2%!

Auch die Arbeitsmarktdaten haben es in sich. Alleine im November wurden 79.500 neue Jobs geschaffen (erwartet +10.000). Die Arbeitslosenquote sinkt auf 5,9% (erwartet 6,2%). Das ist der niedrigste Wert seit 2008!

Klicken Sie bitte hier und hier, wenn sie mehr über die Überhitzung in Kanada und Australien lesen wollen.

Also haben wir auf den ersten Blick tolle BIP-Daten und tolle Arbeitsmarktdaten. Aber vor allem die BIP-Daten zeigen, dass sie nur dank massiven staatlichen Ausgabensteigerungen und hohem privatem Konsum zustande kommen, aber nicht, weil Kanada mehr exportiert hätte – ganz im Gegenteil. Dank rückläufiger Exporte kommt also auch weniger frisches Geld ins Land. Wie auch immer. Die Headline-Daten sehen blendend aus, der Tanz auf dem Vulkan geht weiter, und alle sind glücklich. Der kanadische Dollar macht es vor. Gegenüber dem US-Dollar hat er ab Veröffentlichung der Daten schlagartig aufgewertet. US-Dollar vs kanadischen Dollar fällt von 1,2878 auf 1,2747, also 131 Pips.


US-Dollar vs Kanadischem Dollar seit 23. November.



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