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Kapitalismus: Ist er Schuld an den Übeln dieser Welt?

Ist der Kapitalismus wirklich Schuld an den Übeln dieser Welt? Diese These wird zuletzt immer häufiger vertreten – daher müsse der Staat stärker eingreifen und die Dinge in die Hand nehmen. Genau das ist der derzeit vorherrschende Trend, vor allem seit Ausbruch der Coronakrise. Aber haben wir überhaupt so etwas wie Kapitalismus?

Ist der Kapitalismus wirklich schuld?

Seit der Finanzkrise haben faktisch die Notenbanken das Steuer übernommen. Es sind ihre Inteventionen, die die Vermögenspreise noch oben treiben – sichtbar in steigenden Immobilienpreisen und extrem „teuren“ Aktienmärkten. Das führt zu immer stärkeren Ungleichheiten bei den Vermögen – was wiederum in der breiten Öffentlichkeit dem Kapitalismus angelastet wird. Dieser, so sagt Thorsten Polleit, sei zu einem politischen Kampfbegriff verkommen.

Polleit hat in Erwiderung dieser Kritik das BuchDer Antikapitalist: Ein Weltverbesserer der keiner ist“ geschrieben. Seine These: wir haben zu wenig, nicht zu viel Kapitalismus. Faktisch seien die Finanzmärkte bereits verstaatlicht, ausgehend vom Monopol der Geldpolitik durch die Staaten und Notenbanken. Der Staat aber, so Polleit, sei der schlechteste Verwalter des Geldes, wie die zahlreichen Staatspleiten in der Geschichte zeigen.

Hauptsünde sei derzeit die Nullzinspolitik – das schüre laut Thorsten Polleit die Gegenwartsbezogenheit, statt zukunftsorientiert zu sein und nachhaltig zu wirtschaften. Was wirklich helfe, sei das Grundprinzip des Kapitalismus: der Wettbewerb:

Der Kapitalismus gilt als Verursacher vieler Übel



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2 Kommentare

  1. Natürlich haben wir aktuell Kapitalimus. Wenn Kapitalisten ihr Kapital in Firmen investieren, um auf diese Weise Kapitalerzträge zu haben, dann ist das Kapitalismus. Was denn sonst?

    In dem Beitrag wird mal wieder Kapitalimus mit Marktwirtschaft verwechselt. Das ist nicht das Gleiche! Beim Thema Kapitalimus geht es um das Eigentum an den Produktionmitteln. Bei Marktwirtschaft geht es um Preisbildung und Produktionsplanung. Wenn die Notenbanken das Steuer übernehmen (Nullzins, Geldflutung, …), dann ist das ganz sicher ein Eingriff in die Marktwirtschaft. Aber an den Eigentumsverhältnissen an den Produktionsmittel ändert sich dadurch erstmal nichts. Der Kapitalimus wird dadurch also gar nicht angetastet.

  2. von Komunismus bis Kapitalismus gibt es eine Skala auf der man sagt das dieses oder jenes Land mehr oder weniger dem Ideal des Kapitalismus oder dem Ideal des Kommunismus entspricht . U. a. desto mehr der kapitalfluss dabei kontrolliert wird bis zur totalen Abschaffung des Kapitals . Eine Stiftung z.B. ist keine Kapitalgesellschaft aber auch eben auch kein „Nicht-Kapitalgesellschaft“ . Wenn man z.B. die Börse abschafft gibt es zwar noch Eigentumsverhältnisse aber der frei Handel dieser Eigentümer wird eingeschränkt …… also nicht Schwarz oder Weiss sondern ein fließender Übergang . Z.B. ist Portugal weniger kapitalistischer als Deutschland …Mehr Kapitalismus bedeutet fast immer weniger Staat also eine geringer Staatsquote (diese kann man in Prozent ausdrücken)

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