FMW-Redaktion
Gibt es eine klare Korrelation (Zusammenhang) zwischen der Gesamtzahl der Selbständigen, und dem Erfolg einer Volkswirtschaft? Jetzt mag man denken „je mehr Selbständige, desto erfolgreicher die Volkswirtschaft“, denn das bringt ja Dynamik und Innovation! Aber die Masse der Selbständigen besteht eben nicht aus App-Entwicklern und Internet-Nerds.
Die aktuellste EU-Statistik für das letzte Jahr scheint klar zu belegen, dass die EU-Staaten mit den meisten Selbständigen auch genau die Staaten sind, die wirtschaftlich am meisten Probleme haben. Die Grafik zeigt es eindrucksvoll. Griechenland hat mit weitem Abstand mit 29% Anteil an allen arbeitenden Menschen die meisten Selbständigen in der EU.
Danach folgt Italien mit 21%. Das andere Ende der Grafik zeigt, dass die wirtschaftlich erfolgreichsten Länder wie Dänemark, Estland, Deutschland, Luxemburg und Schweden allesamt weniger als 10% Selbständige haben. 30,6 Millionen Menschen in der EU im Alter von 15 bis 64 waren letztes Jahr selbständig tätig, im Schnitt 14% aller Erwerbstätigen.
Was kann das bedeuten? Man sah es auch in Deutschland vor mehr als 10 Jahren, als sich viele Arbeitslose mit der „Ich AG“ quasi in die Selbständigkeit flüchteten, weil Jobs in der Festanstellung nicht zu bekommen waren. Auch gibt es vermeintlich eine bedeutende Zahl Selbständiger, die mehr schlecht als recht von ihrer Tätigkeit leben können. Natürlich sind da noch die wirklich erfolgreichen „jung dynamischen“ Gründer, aber das wird immer nur einen kleinen Teil der Selbständigen ausmachen.
Die Formel „viele Selbstständige = dynamische innovative Wirtschaft“ kommt anscheinend so nicht hin! Hier noch ein paar Zahlen. 67% der Selbständigen in der EU sind Männer, und 55% der Selbständigen sind älter als 45. 71% der Selbständigen sind Ein-Personen-Betriebe ohne Angestellte. 16% der Selbständigen arbeiten im Bereich Groß- und Einzelhandel, im Agrarbereich waren es 14%, im Bausektor 13%, und 12% in technischen und wissenschaftlichen Bereichen.
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Sehr interessant!
Ich schätze mal, das fällt unter Scheinselbständigkeit. Firmen entlassen ihre teuren Festangestellten und engagieren sie wieder als „Selbständige“ – zu schlechteren Konditionen und unversichert (darum hat sich ein Selbständiger selbst zu kümmen). Das spart viel Bruttlohn von Seiten der Firma. Und wer nicht mitspielt, kann gehen. Draußen warten schon 50 andere darauf, dessen Platz einzunehmen. Besonders wild treiben es die großen Fluggesellschaften.
Ich weiß nicht so recht,was dieser Artikel sagen möchte. Bin selbständig seit mehr als 25 Jahren .
Mein Ziel war es nie super reich zu werden.
Gut, ich habe viele Rückschläge erfahren nur frei über meine Zeit über mein Geld zu verfügen, meine Ideen umzusetzen hat mir den Antrieb gegeben. Ich wurde auch ständig gezwungen mich den Märkten anzupassen und neue Ideen zu probieren .
So wie ich es mir schon immer gewünscht habe. Ja es ist ein sehr großes Risiko,ja es ist sehr schwer.
Nur die Bestimmung über mein kurzes Leben ist es mir wert. Heute versuche ich junge Selbständige zu helfen nicht meine vielen Fehler zu machen sondern Ihre Eigenen.
Was auch immer vergessen wird viele Weltunternehmen haben mit kleinen Selbständigen begonnen.
Wer soll sonst all die kleinen Aufgaben bewältigen und die Arbeiter alle beschäftigen?
Gerade in der Zukunft sehe ich da noch ein großes Potenzial.