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Kleiner Abverkauf an der Wall Street in den letzten Minuten – war die neutrale Haltung der Fed der Grund für die Gewinnmitnahmen?

Es war eine Fed-Sitzung von der man eigentlich keine großen Aussagen zur künftigen Zinspolitik erwarten konnte. So waren die Äußerungen von Chairman Jerome Powell doch eigentlich „business as usual“. Seine Aussagen wie:

  • Data broadly in line with expectations
  • Economy continues on a healthy path
  • Weak global growth, Brexit, trade risk have moderated
  • Core inflation was unexpectedly soft in Q1
  • Asset prices are not extremely elevated
  • Low Inflation seems to be transitory
  • Committee comfortable with current policy stance

brachten keine Überraschungen.

Die Märkte preisen aber schon mit 68% eine Zinssenkung bis Dezember diesen Jahres ein. Dazu kam gestern noch ein schwacher Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (ISM Index)  hinzu. Die Stimmung war auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2016 gesunken. Was Fed-Chef Powell mit den Worten verharmloste: „Manufacturing weak all around the world.“

Nach der Kursrallye der vergangenen Monate ist das meiste schon eingepreist, wie die bisherige Quartalssaison im S&P 500:

  • Von 305 Unternehmen im Index, die ihre Zahlen gemeldet haben schlugen 76% die (zuvor deutlich abgesenkten) Gewinnerwartungen
  • 17% verfehlten die Erwartungen
  • und 7% entsprachen den Vorhersagen

Aber die Märkte brauchen einen Katalysator für weiter steigende Kurse. Aber wo soll dieser herkommen? Eine rasche Besserung der Frühindikatoren ist nicht zu erwarten und auch eine Zinssenkungshoffnung durch die Federal Reserve ist erstmal vom Tisch. Am ehesten könnte dies von der Handelsdeal-Front kommen. Hier gab es Stimmen, die vom kommenden Freitag als Termin für Einzelheiten sprachen. Aber wie heißt es so schön, „die Hoffnung stirbt zuletzt“.

Ich hatte vor Kurzem in einem Kommentar gefragt: „Welches banale Ereignis wird die überfälligen Gewinnmitnahmen auslösen?“

Vielleicht war es die Fed-Sitzung mit einem Fed-Chef, der sich um konkrete Aussagen herumlavierte?

 

Fazit

Eigentlich wäre sie mal wieder an der Reihe die Saisonregel „Sell im May and go away..“, aber dass es punktgenau am ersten des Monats der Fall losgehen sollte, stimmt auch wieder ein bisschen misstrauisch.

 

 

Készítette: Meutia Chaerani / Indradi Soemardjan http://www.indrani.net – A feltöltő saját munkája, CC BY 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2206055



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2 Kommentare

  1. @Wolfgang M., Die Märkte preisen aber schon mit 68% eine Zinssenkung bis Dezember diesen Jahres ein. Bitte entschuldigen Sie meine Unwissenheit, doch wo genau kann man solche Zahlen nachlesen, was die Märkte mit welcher Wahrscheinlichkeit einpreisen?

    Das frage ich mich schon seit längerem, kann aber nichts Brauchbares ergoogeln ;)

    1. Hallo Michael. Sie brauchen sich doch nicht zu entschuldigen, ganz in dem Sinne. Was wir wissen ist ein Tropfen, was wir nicht wissen ein Ozean. Zu diesem Zweck sollte auch dieses Forum dienen – gegenseitige Information und nicht…. Sie wissen ja.
      Die Zinserwartungen werden mittels Fed Funds Futures Kontrakten ermittelt, die an der Chicago Board of Trade gehandelt werden. Originaltext zur Beschreibung:

      „Fed funds futures are used by banks and fixed-income portfolio managers to hedge against unexpected shifts in short-terms interest rates. In addition, traders can use the fed funds futures rate to take speculative positions relative to interest rate movements and Federal Reserve actions.“
      Man kann das auf Internetseiten verfolgen, ich weiß aber nicht, ob dies kostenlos möglich ist.
      Z.B. cmegroup.com

      Viele Grüße

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