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Klimadebatte bekommt frischen Wind aus der Wirtschaft

Fridays for Future - Klimadebatte voll im Gang

Die Meeresspiegel heben sich derzeit langsam an, und auch die globale Durchschnittstemperatur ist aktuell am Steigen – wiewohl in gemächlichem Tempo. Diese beiden Umstände werden von niemandem ernsthaft bestritten, obgleich die in diesem Zusammenhang häufig kolportierte Zahl von „97% aller Wissenschaftler“, die dem Klimawandel zustimmen, bei genauer Betrachtung der Klimadebatte inhaltlich nur wenig Überlappung mit dem eigentlichen Thema hat – aber dies ist ein anderes Fass, das lassen wir besser zu.

Positionen in der Klimadebatte sind klar verteilt

In den meisten industrialisierten Ländern dieser Welt steht der Klimaschutz an oberster Stelle auf der Liste der wichtigsten Themen. Doch unterhalb dieser scheinbar gemeinsamen Linie existieren zwei sich beharkende Lager:

Auf der einen Seite stehen diejenigen, denen das Klima wichtig ist. Sie sind überzeugt, dass jeder aufgefordert ist, dabei mitzuhelfen, global gesehen etwas zu ändern – und dass wir alle bereit sein müssen, auch Opfer dafür zu bringen, wenn es sein muss. Ein kleines Mädchen aus Nordeuropa hat an der derzeitigen Klimadebatte einen nicht geringen Anteil. Auf der anderen Seite stehen diejenigen, die Kritik an diesem Absolutheitsanspruch äußern – zusammenfassend als Klimaleugner bezeichnet.

In der Diskussion gibt es wenig Bewegung – oder doch?

Die Fronten sind verhärtet. Der Ton zwischen den Parteien wird rauer. Zeitungen wie der englische ‚Guardian‘ haben mit ihrem Gelöbnis zur Umwelt eine Blaupause für den Handlungsbedarf geschaffen, der vorzuherrschen vorgegeben wird. Wissenschaftler, die hier mäßigend den Zeigefinger heben, können schon einmal ihren Job verlieren, und auch führende Autoren des IPCC sind nicht davor gefeit, öffentlich zerpflückt zu werden, wenn sie zu laute Kritik äußern.

Die Gesellschaft in Deutschland ist in Sachen Klimadebatte besonders gespalten. International existiert immerhin ein Gegenpol zum „Climate Denier“, dem Klimaleugner: der „Alarmist“. Die deutsche Sprache hält für die Pro-Aktivismus-Fraktion noch nicht einmal eine diffamierende Vokabel bereit.

Wirtschaft meldet sich dankenswerterweise zu Wort

Nun hat sich Nicola Leibinger-Kammüller, Chefin des deutschen Maschinenbaugiganten Trumpf GmbH & Co. KG, beschwichtigend zu Wort gemeldet. Trumpf plant, bis zum Ende des Jahres 2020 die Produktion auf Klimaneutralität zu bringen. Der Verantwortung dem Klima gegenüber ist sich das Unternehmen also durchaus bewusst. Leibinger-Kammüller mahnt aber gleichzeitig, keine Hysterie ausbrechen zu lassen, und dabei nicht Kernthemen wie Arbeitsplätze und Konjunktur aus dem Auge zu verlieren.

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) regt in einer Studie namens „Klimapfade für Deutschland“ an, Klimaziele nicht auf Kosten der Industrie, sondern diese mit deren Unterstützung, und gemeinsam mit wirtschaftlichem Wachstum anzustreben. Es ist wohltuend, wenn im Spannungsfeld der unbeweglichen Positionen, als welches sich die Klimadebatte in der wahrnehmbaren Öffentlichkeit gebärdet, auch Stimmen laut werden, die eine gemeinschaftliche Zielsetzung anregen, und produktive Wege suchen, auf denen Wirtschaftskraft mit Klimaschutz verknüpft werden kann.

Schließlich können, genauso wenig wie der Strom aus der Steckdose kommt, die Steuerzahler unbegrenzt für hehre Klimaziele der Regierungen aufkommen. Die Billion Euro (das sind zwölf Nullen hinter der Eins!), die Frau von der Leyen gerne europaweit in den nächsten zehn Jahren für Klimaschutz ausgeben möchte, müssen nun einmal erst verdient werden. Dies ist ein Argument mehr, warum der Wirtschaftsstandort Deutschland besonderen Schutz verdient hat – und sich bei Visionären wie Frau Leibinger-Kammüller bedanken sollte.



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3 Kommentare

  1. „…aber dies ist ein anderes Fass, das lassen wir besser zu“.
    Wer Fässer zulassen will, sollte sie erst gar nicht anstechen.

    „In den meisten industrialisierten Ländern dieser Welt steht der Klimaschutz an oberster Stelle auf der Liste der wichtigsten Themen“.
    Vor allem in USA, China, Russland, Türkei und Brasilien :)

    „Die deutsche Sprache hält für die Pro-Aktivismus-Fraktion noch nicht einmal eine diffamierende Vokabel bereit“.
    Hier sollte der Autor einfach die Kommentare auf FMW lesen…

  2. Ergänzung:
    „Die Billion Euro (das sind zwölf Nullen hinter der Eins!), die Frau von der Leyen gerne europaweit in den nächsten zehn Jahren für Klimaschutz ausgeben möchte, müssen nun einmal erst verdient werden“.
    Die eine Billion p.a. an Versicherungsschäden oder gar die 200 Billionen an Gesamtschäden in den nächsten 30 Jahren (laut DIW) müssen auch erst einmal verdient werden.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Folgen_der_globalen_Erw%C3%A4rmung#Versicherungssch%C3%A4den
    https://de.wikipedia.org/wiki/Folgen_der_globalen_Erw%C3%A4rmung#Volkswirtschaftliche_Sch%C3%A4den

  3. Ein Grund mehr für den europäischen Trump-Moment morgen.

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