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Kommentar: Faszination Tesla

Ein Gastkommentar von A.H. Kaltenecker

P.S: Der Ordnung halber möchte ich festhalten, dass ich mit TESLA nichts zu schaffen habe, weder direkt noch indirekt – meine festgehaltenen Wahrnehmungen basieren auf sehr umfangreicher Beschäftigung mit dem Theme E-Autos!

Als technisch interessierter und ausgebildeter Fachmann im Automotiv-Bereich, natürlich auch jeder andere Konsument, beschäftigt man sich spätestens vor Anschaffung eines neuen Fahrzeuges mit der aktuellen Marktsituation. Hat man zusätzlich noch offene Ohren für Umweltschutz, Reduktion von Emissionen (CO2, NOx, etc.), kommt man sehr rasch zum Thema Elektro-Mobilität. Also PC an, Google ein – Elektrofahrzeuge / PKW´s. Alle Informationen gesichtet und festgestellt: „Moment, ich möchte doch ein ordentliches Auto kaufen und keinen Mini-Stadtflitzer für 2,5 Personen in der Größe eines SMART. Ich möchte auch keine Zwitter-Lösung, nur um mein Gewissen zu beruhigen und doch wieder Emissionen produzieren“

Beinahe alle Anbieter verweisen darauf, dass es sich um Erstentwicklungen handelt, keine Erfahrungswerte bestünden und man seitens des Herstellers jetzt aber die Angelegenheit forcieren werde. Daimler schießt überhaupt den Vogel ab, in dem sie behaupten man würde im Modell B 250 E „TESLA Technologie“ verwenden – ein großartiges, oder doch beschämendes Statement, wie ich finde. Ja, hat man dann diesen ganzen “Wahnsinn“ hinter sich gebracht geht man schlussendlich zum Schmied (die „Schmiedl´s“ hat man ja schon hinter sich) TESLA!

Man geht in den Ausstellungsraum und stellt überrascht fest, wow, das sind ja richtige, geile Autos, mit richtigen Breitreifen.

Ohne auch nur ein Wort über Wettbewerb zu verlieren, informiert mich der Tesla-Mitarbeiter über die Technik des Fahrzeuges, unterschiedliche Modell-u. Batterievarianten und bietet mir an in einem S 100 D Platz zu nehmen, und wenn ich es wünsche auch eine Probefahrt zu machen. Auf geht´s, rein in die „Kiste“. Ist es von außen schon ein durchaus ansehnliches Fahrzeug, so hat man nach dem Platznehmen ein wenig einen Flashback zu „Raumschiff Orion“. Neudeutsch: „einfach nur geil“!

Die Erwartungshaltung auf die Fahreigenschaften hat sich massiv gesteigert und es ist einem schon ein wenig bange vor einer möglichen Enttäuschung im Fahrbetrieb. Los geht’s, raus aus dem Ausstellungsraum, über den Parkplatz und auf die Straße. Ein kaum wahrnehmbares Surren, Power ohne Ende und schon über 100 KMH (Oh, Schande-Ortsgebiet!) – Bremsmanöver, nein, eigentlich Anker geworfen – das Ding verzögert wirklich phänomenal. Beifahrer (Verkäufer) meint ich solle doch das Stadtgebiet verlassen um die Fahreigenschaften besser kennenlernen zu können. Ja dann, wenn er meint! Über Kopfsteinpflaster, Schlaglöcher und dem innerstädtischen, obligatorischen Fleckenteppich fahren wir ohne störendes Klopfen, Klappern oder sonstigen Geräuschen, spurtreu, entgegen den vorgetesteten „Schlaglochsuchgeräten“, auf die Landstraße.

Jetzt kann er zeigen was er kann – UND er kann! Ein Coupe der Extraklasse, ein richtig tolles Auto. Spätestens ab den Kilometern über die Landstraße, bei durchaus gesteigertem Tempo, verlässt einem auch die Angst, dass es sich eben doch nur um ein amerikanisches Auto, mit bescheidenen Fahreigenschaften, handeln würde. Nein es ist ein sehr, sehr ausgewogenes Auto, das den Vergleich mit europäischen Sportcoupe´s nicht zu scheuen braucht. Es hat nur einen unübersehbaren Vorteil, es ist ein lupenreines, ausgereiftes E-Fahrzeug.

Das Ding ist nicht so wirklich günstig im Anschaffungspreis. Bei gesteigerten Stückzahlen wird sich das aber auch ändern (es sei denn die ganze „Trump´sche Strafzollproblematik“ wird sich auch hier auswirken). Technologisch ist dieses Fahrzeug aber ALLEN am Markt befindlichen Wettbewerbsprodukten um Jahre voraus.

TESLA ist für mich der Taktgeber im E-Motiv Segment und wird daher sehr erfolgreiche Jahre vor sich haben. Dies spüren auch die Investoren, die trotz nicht berauschender Unternehmenszahlen hinter diesem Produkt, im Wissen seiner Vorreiterschaft, stehen.

Euer
Kritisch on fire

Tesla
Foto: Steve Jurvetson – https://www.flickr.com/photos/jurvetson/36251519855/ (CC BY 2.0)



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7 Kommentare

  1. Wie ich schon geschrieben hatte, ich bin noch keinen gefahren und aufgrund des Preises werde ich mir wohl auch so schnell keinen anschaffen können oder wollen, ich bin als Investor nur enttäuscht von der Informationspolitik von Musk, daher ist die Aktie ein No-Go für mich.

  2. Das Produkt von Tesla ist sicher Top. Aber das reicht eben nicht. Es muss eben auch zu wirtschaftlich sinnvollen Kosten und in wirtschaftlich sinnvoller Stückzahl produziert werden. Das funktioniert bisher bei Tesla nicht.

    Tesla wäre nicht die erste Bude, deren Produkt zur Spitze gehört, aber letztlich von anderen erfolgreich vermarktet wird, während man selbst verschwindet.

  3. Hallo Hr. Kaltenecker, vielen Dank für diese überschwängliche Onanie ähhh ich meine Allegorie des ultimativen Fahrvergnügens. Ich teile Ihre Meinung uneingeschränkt: das Luftfahrwerk von Continental, die kunstvollen Recaros aus Schwabenländle, das übersinnliche Klangerlebnis durch Sinn-Audio (Stuttgart), die sehr direkte Servolenkung von ZF Friedrichshafen, die von Bosch mitentwickelten Fahrassistenzsysteme und nicht zuletzt die präzise Zusammensetzung durch die augsburger Kuka-Roboter machen ein Model S zu einem intergalaktischen Wunderwerk amerikanischer Automobilkunst, das den jämmerlichen Piefkes mit ihren konventionell betriebenen Pferdewägen um Lichtjahre voraus ist. Gut für Elon, dass die bleeeeden deutschen AutoBAUER (mit Mistgabeln) keine Ahnung haben, wo die o.g. mysteriösen Zulieferer sitzen, sonst kämen sie vielleicht auf die Idee, durch ihr Produktions- und Skalierungs-Know-how die Fahrzeuge besser und effizienter zu erzeugen.

    Der Musky ist nicht mal Vorreiter bei der Bewusstseinssteuerung seiner Junger / Aktionäre. Es gab wesentlich bessere vor ihm… Leider hatten sie keinen Internetanschluss.

    1. Allegorie?????? Bitte unterstützen sie einen Unwissenden über die Verwendung dieses Begriffes in diesem Zusammenhang!
      Bitte – Danke!

  4. Da beschreiben Sie nun zwar begeistert die grundsätzlichen Eigenschaften eines Elektromotors, die wir schon alle seit Erfindung dieses Motors kennen:
    Ein kaum wahrnehmbares Surren, Power ohne Ende und schon über 100 KMH (Oh, Schande-Ortsgebiet!) – Bremsmanöver, nein, eigentlich Anker geworfen – das Ding verzögert wirklich phänomenal.
    Hat Sie der Verkäufer auch über die sozialen und ökologischen Herstellungskosten der Akkus aufgeklärt? Über die entsprechenden Entsorgungskosten der Akkus?
    Über die Haltbarkeit, die Lebensdauer, die Leistungsabnahme in einem benutzerrelevanten Zeitraum?

    Zurück zur puren Begeisterung:
    Die Erwartungshaltung auf die Fahreigenschaften hat sich massiv gesteigert und es ist einem schon ein wenig bange vor einer möglichen Enttäuschung im Fahrbetrieb.
    WOW, der Tesla schafft Schlaglöcher und Kopfsteinpflaster, wie jedes andere Auto auch. Klasse!

  5. Naja, ich bezweifel dieses komische Lob für Tesla.
    a) Klar, wenn man noch nie eine E-Auto gefahren ist, ist man fasziniert von den 3 (!) Vorteilen: leise, Beschleunigung und Bremskraft. Das wars aber schon. An das Starwars-Innere hat man sich nach 4 Wochen gewöhnt, und findet es nicht mehr faszinierend, sondern höchstens ok oder gut. Außerdem hat man das im neuen Benz, BMW oder AUDI wesentlich schöner! und billiger. (Für die Tesla-Fans „zumindest gleichwertig“) Außerdem nicht diesen billigen Riesenfernseher. Knöpfe und Schalter sind ja viel teurer in der Herstellung, … und robuster. Ein Schlag auf das Display, alles weg. Ein Schlag auf einen Knopf, vielleicht defekt. Aber alles (!!) andere geht noch! Eben billig Tesla!

    b) Außerdem: Noch nie ein E-Auto gefahren? Der Schreiber sagt, er habe eine „umfangreiche Beschäftigung mit dem Theme E-Autos“ hinter sich und sei „technisch interessierter und ausgebildeter Fachmann im Automotiv-Bereich“. Ich auch, ich arbeite sogar für E-Autos.
    c) Aber es ist einfach nur eine staatserzwungene Lachnummer, typisch DDR. Wer stellt sich bitte 2,5 Std. in die Ecke, um zu tanken? Wenn nicht vor ihm einer da ist. Und wenn es 2 oder mehr Zapfsäulen sind, gehts es nicht viel schneller, weil sie sich gegenseitig den Strom, die Ladung, Spannung klauen! Mein mega-Supergrüner Nachbar hat ganz stolz ein E-Auto und lädt nachts. Wenn er mal schnell, oder auch länger, wohin muß, hat er sich noch einen Madza Sportcoupe (Benzin) gekauft! Ich liebe grün. Sie waren schon immer so, diese Oberlehrerpartei.
    d) Ach, und da wär noch das Akku, macht nur Probleme. Und die Zulassungszahlen:
    01.01.2017 – reine E-Autos 34.000 – von insg. 45 Mill. = 0,075 %
    01.01.2018 – reine E-Autos 53.800 – von insg. 46 Mill. = 0,11 % –> Wow!
    Aber das sind für Teslafäns nur Nebensächlichkeiten.
    Achja, und die Klimawerte werden weiterhin von Kreuzfahrtschiffen, LKWs(Diesel – pfui Spinne) und Flugzeugen. https://www.autozeitung.de/schadstoffe-feinstaub-co2-klimasuender-189741.html

  6. OH, Oh, welche Reaktionen auf meine subjektive Erfahrung mit TESLA und der ebenso subjektiven Einschätzung der Zukunft dieses Produkts. Sehr geschätzte Kritiker an meinem Bericht und meiner Meinung – alles ist gut! Welche Argumente da nicht aufgeboten werden ist schon sehr faszinierend. Lassen wir doch schlicht weg die nächsten Jahre ins Land ziehen und urteilen wir danach. Ich wollte doch gar nicht die „Heilige Kuh“ unserer Lieblingsnachbarn angreifen oder vielleicht doch ein bisschen? Ein ganz, klein wenig wurde ich heute auch wieder bestätigt – VW wir in diesem Jahr keine E-Fahrzeuge mehr ausliefern! Man hätte keine Kapazitäten an den Prüfständen, da man diese zur Bewältigung des Dieselskandals benötigen würde. Na, dann hoffen wir einmal, das Daimler, BMW und AUDI genügend Kapazitäten haben um nicht auch noch ihre E-Auto Produktionen drosseln zu müssen.
    Wenn mir dann noch jemand erklärt welche Technologien deutscher Provenienz im Tesla verarbeitet wären muss ich schmunzeln. Das erinnert mich an die österreichische Seele, die ebenfalls immer wenn jemand erfolgreich ist versucht einen Heimatbezug herbeizuführen – sehr amüsant!
    Also, ALLES GUT!
    Eine kleine Anmerkung sei noch gestattet. Hätten alle Quer-u. Vorausdenker immer gleich die Flinte ins Korn geworfen, weil Z.Bsp. die Infrastruktur (noch) nicht aufgebaut, der Konsument (noch) nicht überzeugt, der wirtschaftliche Gegenwind noch zu mächtig ist, ja dann, würden wir vielleicht heute noch bei immerhin schon Kerzenlicht in Steinhäusern leben.
    Immer schön kritisch bleiben

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