Was gibt es nicht alles für saisonale Muster und Statistiken! Januar-Effekt, Sell in May-Effekt, Halloween-Effekt, Jahresendrally und vieles mehr – und das Sommerloch.
Dazu gibt es jede Menge Statistiken, manche mit nur einer kaum höheren Trefferquote in der Wahrscheinlichkeit von mehr als 50 Prozent, so wie die berühmte „Sell in May ……but remember, to come back in September“-Regel. Jetzt befinden wir uns (zumindest bereits meteorologisch) in der Sommerzeit und es gibt für einen Aktieneinbruch – zumindest temporär – eine sehr überzeugend klingende Statistik.
Der temporäre Börseneinbruch im Sommer – „fast“ schon eine Gewissheit
Bei Studien über die Kursverläufe in der Periode zwischen dem 1.Juni und dem 30. September gab es für die US-Märkte, Betrachtungszeitraum seit 1960 und dem Dax seit 1988, folgende Erkenntnisse:
- S&P 500 und Dow Jones mussten in dieser Periode durchschnittlich einen Kursrückschlag von 7 Prozent verkraften.
- Im EuroStoxx betrug dieser sogar 12 Prozent.
- Beim Dax sogar 13,7 Prozent und dies mit einer Häufigkeit von 87 Prozent. Was bedeutet: Ein Einbruch in 27 von 31 Jahren, eine statistische Häufung, die es in kaum einer Konjunkturzahl gibt.
Wohlgemerkt. Es ist der durchschnittliche Einbruch innerhalb dieser drei Monate gemeint und nicht das Ergebnis zum Ende der Periode. Die statistischen Zahlen für den Sommer-Kursrutsch sind weitaus signifikanter, als die für die „Sell in May-Regel“ et cetera.
Schlussfolgerung
Nachdem die ersten Monate so überaus gewinnbringend für die Bullen gewesen sind – allerdings nur für diejenigen, die zu Jahresbeginn eingestiegen waren – könnte das beschriebene Kurs-Sommerloch 2019 durchaus eintreten. Zu stark sind die Unsicherheiten, die die Märkte in der umsatzarmen Sommerzeit belasten.
Aber wie bereits öfters berichtet, gibt es eine in dieser Dimension neue Imponderabilie, die Unvorsehbarkeit von Donald Trump und seinen Tweets.
Eine Plastik-Deal mit China, eine Verschiebung der Zölle und Ähnliches und die Märkte würden jubeln. Das setzt meiner Meinung nach aber einen vorherigen Einbruch der Wall Street voraus und dann würde die Statistik auch wieder stimmen.
Foto: Deutsche Börse AG
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