FMW-Redaktion
Die US-Anleihemärkte haben bereits begonnen, eine Rezession in den USA einzupreisen – und die Anleihemärkte gelten bekanntlich als smart, als sehr viel schlauer als etwa die Aktienmärkte, weil sich hier die echten Dickfische am Markt tummeln. Sichtbar wird das in der extrem flachen Zinskurve, sprich dem Renditeabstand zwischen der 2-jährigen US-Staatsanleihe und der 10-jährigen US-Staatsanleihe. Seit dem Crashjahr 2008 war der Renditeabstand nicht mehr so gering – ist die Zinskurve falch, gehen die INvestoren von konjunkturell schweren Zeiten aus.
Gleichzeitig ist die Renditedifferenz zwischen den US-Staatsanleihen und den High-YieldBonds (Junk Bonds) so groß wie seit 2008 nicht mehr. Das zeigt, dass an den Kreditmärkten so viel Stress herrscht wie seit dem Höhepunkt der Finanzkrise nicht mehr.
Seit Jahresbeginn haben US-Anleger 40 Milliarden Dollar aus dem Aktienmarkt abgezogen, der Kapitalabzug aus den Schwellenländenr dauert nun die 14.Woche in Folge an. Eher ein Hoffnungszeichen ist, dass die Stimmung in den USA schlecht ist, und gleichzeitig die Shortquote auf US-Aktien mit 2,6% überdurchschnittlich hoch.
Nun gibt es zwei Möglichkeiten: die Anzeichen für eine Rezession bestätigen sich nicht, sodass die Märkte eine Chance hätten nach oben zu drehen. Häufig aber ist es dann so, dass eine angeschlagene Konjunktur nur noch einen trigger braucht, etwa ein Großereignis, das völlig unerwartet eintritt, also ein Schwarzer Schwan, um dann abzustürzen..
https://twitter.com/pdacosta/status/696462760545271808/photo/1
Beim Dax ist auffällig, dass bei 9000 Punkten hohe Bestände an Put-Optionen liegen:
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Sollte der Dax unter diese Marke fallen, könnte es also schnell gehen – die großen Investoren würden sich prozyklisch positionieren. Oder aber das Ganze ist nur ein Fake und wir stehen vor einer massiven Rally. Aber charttechnisch zeichnet sich das bislang nicht im Ansatz ab!
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Ein riesiges Affentheater.
Letzte Woche Mittwoch waren weitere Zinserhöhungen in den USA
so gut wie vom Tisch.
Freitag Nachmittag wurden selbige schon wieder arg befürchtet, wegen leicht höhere Stundenlöhne (ich glaube, dass die auch schnell wieder runtergehen, wenn die Wirtschaft nicht mehr brummt).
Heute herrscht wieder Rezessionsangst.
Dieses jede Woche wechselnde Erwartungs-Szenario können wir schon seit ein paar Jahren beobachten und es wird auch so weitergehen.
Und dabei fallen die Aktienmärkte.
Solange bis ein großer Player sich dreht und behauptet, dass irgendwas doch eigentlich immer gut sei. Entweder eine starke Konjunktur mit guten Geschäftsergebnissen oder eine schwache Konjunktur mit niedrigen Zinsen. Diese Einstellung herrschte innerhalb der letzten zwei Jahre nämlich auch schon mal vor – und die Kurse stiegen.