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Konjunktur vor Mega-Boom? Diese eine Zahl von Siemens lässt hoffen

Arbeiter in einem Industriebetrieb

Steht die deutsche Konjunktur nach Ende der Corona-Pandemie vor einem Mega-Boom? Wir hatten letzte Woche berichtet über die Zahlen des Statistischen Bundesamts zu Auftragseingang und Auftragsbestand der deutschen Industrie. Diese Statistiken zeigen klar, dass sich in den Büchern der Unternehmen Aufträge häufen, die dank derzeitigem Materialmangel und Lieferengpässen nicht normal abgearbeitet werden können. Aber wenn die Rohstoffe wieder unbegrenzt geliefert werden, dann bricht der große Boom aus? Das ist durchaus möglich. Heute hat der große deutsche Industrie- und Technologiekonzern Siemens seine Quartalszahlen veröffentlicht. Eine Zahl in dem Bericht zeigt ebenfalls ganz klar in Richtung Mega-Boom nach Corona.

Siemens mit gigantischem Anstieg bei den Aufträgen

Der Umsatz bei Siemens stieg im letzten Quartal im Jahresvergleich um 9 Prozent auf 16,5 Milliarden Euro. So weit, so gut. Aber: Der Auftragseingang stieg um gigantische 42 Prozent auf 24,21 Milliarden Euro! Das zeigt, wie groß die Nachfrage der Kunden nach den Produkten von Siemens ist, und wie groß der abzuarbeitende Berg ist. Dies dürfte dem Unternehmen auf absehbare Zeit glänzende Geschäfte bescheren. Diese gute Aussicht für Siemens und die Zahlen der staatlichen Statistiker für die gesamte Industrie lassen in der Tat vermuten, dass die Konjunktur in Deutschland in den nächsten Quartalen einen Boom erleben könnte, wenn sich im Zuge des Abflauens der Corona-Pandemie die Lieferketten wieder normalisieren, und die Betriebe uneingeschränkt Material erhalten und verarbeiten können.

Siemens erwähnt zum starken Wachstum beim Auftragseingang, dass es einen außerordentlich hohen Auftragseingang bei den Sparten Digital Industries und Smart Infrastructure gibt, zum Teil wegen vorgezogener Beschaffungsmaßnahmen der Kunden. Der Auftragseingang im Bereich Mobility habe sich nahezu verdoppelt aufgrund eines sehr stark angestiegenen Volumens aus Großaufträgen, einschließlich eines Großauftrags in Höhe von 1,5 Milliarden Euro in Deutschland. Siemens-CEO Roland Busch erwähnt heute ebenfalls die „teils ungewöhnlich hohen Zuwächse“, was auch an „vorgezogenen Beschaffungsmaßnahmen“ von Kunden liege. Es gebe aber keine Anzeichnen, dass ein Teil dieser Bestellungen storniert werde. Gerade bei asiatischen Kunden seien die Anzahlungen sogar ungewöhnlich hoch.



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2 Kommentare

  1. Vielleicht verstehe ich das ganze nicht zu hundert Prozent, aber kumulieren sich die Aufträge nicht, wenn sie nicht abgearbeitet werden.
    Was passiert mit den Auftraggebern, die zu lange auf ihre Produkte warten müssen und dadurch in ihrer Branche den Anschluß verlieren oder gar gänzlich in finanzielle Schwierigkeiten geraten? Diese Aufträge können dann auch schnell wieder verschwinden.
    Diese Gefahr sehe stärker als die Möglichkeit eines neuen Megazyklus.

    1. Ich vermute mal, dass die Lieferprobleme überall auf der Welt die selben sind. Von da her ist wohl nicht zu befürchten, dass hohe Stornoquoten anstehen. Aber sicherlich – wenn Aufträge partout nicht bedient werden können, mag es durchaus sein, dass der eine oder andere Auftrag wieder flöten geht.
      Wie auch immer, gehe ich allerdings doch davon aus, dass es sich beim anstehenden Aufschwung um ein zwar heftiges aber doch kurzes Strohfeuer handeln wird.

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