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Konjunkturdelle? Krise? Ach was, sicher alles nur Einzelfälle

Stehen wir mitten im Beginn eines großen Konjunkturabschwungs, einer Rezession? Oder ist das mal wieder alles nur Panikmache? Ganz sicher (Scherz) sind die folgenden Meldungen nur Einzelfälle, und lassen doch wohl kaum Rückschlüsse auf den Gesamtmarkt zu.

Ford

Der zweitgrößte US-Autobauer Ford hat gestern Nacht seine Quartalszahlen vermeldet. War es im 4. Quartal 2017 noch ein Gewinn von 2,5 Milliarden Dollar, so hat Ford jetzt für das 4. Quartal 2018 einen Verlust von 116 Millionen Dollar vermeldet. Während das Geschäft in den USA (noch) läuft, hat der Rest des Planeten dem Autobauer nur Verluste beschert.

Neben Südamerika und Afrika bringt auch Asien einen Verlust für Ford mit -381 Millionen Dollar, und in Europa gab es einen operativen Verlust von 199 Millionen Dollar. Zwar drückt eine 900 Millionen Dollar schwere Pensionsabschreibung auf das Quartalsergebnis. Aber dennoch bleiben die operativen Zahlen außerhalb der USA schlecht bei Ford. Und wie sollte es anders kommen… der Autobauer will Kosten senken und Mitarbeiter entlassen. In Europa dürfte vor allem Köln aus Europazentrale und großer Produktionsstandort von Einsparungen betroffen sein, um die Ford-Zahlen in Europa wieder ins Plus zu bekommen. Aber: Sollte der Abschwung konjunkturell bedingt sein, dann nützen auch noch so viele Kosteneinsparungen nichts, um die Zahlen kurzfristig wieder aufzuhübschen.

Opel

Erst vor Kurzem hatte GM sich von seiner ungebliebten Tochter Opel getrennt, und in französische Hände begeben. Und ohhhh Wunder, die Franzosen drücken an allen Ecken und Enden auf die Kostenbremse. Entwicklungsabteilung outsourcen, und und und. Wie aktuell von der IG Metall zu hören ist, will Opel im Stammwerk in Rüsselsheim die Produktion von 120.000 Fahrzeugen in 2018 auf 68.000 im laufenden Jahr zurückfahren. Bislang waren für 2019 noch 90.000 Stück geplant. Tja, das ist eine Produktionskürzung binnen eines Jahres um 43%.

Die Firmenleitung wolle im Werk statt mit zwei nur noch mit einer Schicht arbeiten lassen. Wir hatten schon direkt beim Verkauf an PSA unsere Vermutung geäußert, dass die Franzosen bei Opel nach und nach abbauen werden, und eventuell kleine Reste als zusätzliche Produktionskapazität für alle europäischen Standorte der Gruppe behalten werden. Aber ob hier nicht schon ein Konjunkturabschwung beziehungsweise deutlicher Nachfragerückgang mit einkalkuliert wird?



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